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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ladung ab, während andere leer waren und auf Ladung warteten. An den Hauptstraßen waren ungezählte Schenken zu finden, daneben Pferdeställe und Koppeln. Ihre Anzahl übertraf beinahe die der grauen Steinhäuser und Läden, die alle mit glasierten Ziegeln in Rot oder Blau oder Violett oder Grün gedeckt waren. Staub und Lärm erfüllten die Luft, das Hämmern aus den Schmieden, das Rumpeln der Wagen, das Fluchen der Fahrer oder das schallende Gelächter aus den Schenken. Die Sonne brannte auf ihrem Weg zum Horizont auf Lugard hernieder, und die Luft vermittelte ein Gefühl, als werde es nie mehr regnen.
    Als Logain endlich in einen Stallhof einbog und hinter einer Schenke mit grünem Dach und dem Namen Zum Neunergespann abstieg, kletterte Siuan dankbar von Belas Rücken und tätschelte der zerzausten Stute ein wenig ängstlich die Nase, da sie deren Gebiss immer noch fürchtete. Ihrer Meinung nach war es einfach keine Art, Reisen auf dem Rücken eines Tieres zurückzulegen. Ein Boot fuhr in die Richtung, in die man es steuerte, aber ein Pferd könnte ja auf die Idee kommen, seiner eigenen Wege zu gehen. Boote bissen auch nicht. Sicher, Bela hatte das bislang auch nicht getan, aber sie war fähig dazu. Wenigstens waren diese furchtbaren Tage vorüber, an denen ihr Kreuz derart schmerzte, dass sie abends im Lager nur noch steif umherhumpeln und auch noch sicher sein konnte, dass Min und Leane hinter ihrem Rücken über sie grinsten. Nach einem vollen Tag im Sattel fühlte sie sich immer noch, als habe man sie gründlich verprügelt, aber jetzt schaffte sie es, ihre Gefühle wenigstens zu verbergen.
    Sobald Logain anfing, mit dem Stallmeister zu verhandeln, einem schlacksigen, alten Burschen mit unzähligen Sommersprossen, einer Lederweste und ansonsten nacktem Oberkörper, schob sich Siuan dicht an Leane heran. »Wenn Ihr eure Verführungskünste üben wollt«, sagte sie leise, »dann übt die nächste Stunde über mit Dalyn.« Leane warf ihr einen zweifelnden Blick zu. Sie hatte in einigen Dörfern seit Korequellen ihr Lächeln und verheißungsvolle Blicke an Dorfbewohnern ausprobiert, doch Logain hatte von ihr kaum einmal einen direkten Blick abbekommen. Dann seufzte sie und nickte. Sie atmete tief durch und glitt in anmutigem, herausforderndem Gang vorwärts, ihren stolzen Grauen am Zügel, wobei sie Logain bereits anlächelte. Siuan war nicht klar, wie sie das anstellte. Es war, als seien ihre Knochen plötzlich nicht mehr so steif wie vorher.
    Anschließend trat sie nahe an Min heran und sprach genauso leise mit ihr: »In dem Moment, wenn Dalyn mit dem Stallmeister fertig ist, sagt Ihr ihm, Ihr ginget mit zu mir hinein, und eilt los. Haltet Euch von ihm und Amaena fern, bis ich zurück bin.« Dem aus der Schenke dringenden Lärm nach war die Menge drinnen groß genug für eine ganze Armee. Ganz sicher also groß genug, um die Abwesenheit einer einzelnen Frau zu verbergen. Mins Miene nahm wieder einmal einen störrischen Ausdruck an, und sie öffnete den Mund, höchstwahrscheinlich, um nach dem Grund zu fragen, doch Siuan kam ihr zuvor: »Tut nur einfach, was ich Euch sage, Serenla. Oder ich werde Euch nicht nur sein Essen servieren lassen, sondern auch noch seine Stiefel putzen.« Der störrische Blick blieb, aber Min nickte mürrisch.
    Siuan drückte Belas Zügel der anderen in die Hand, eilte aus dem Hof und ging die Straße hinunter. Sie hoffte, sie habe die richtige Richtung eingeschlagen. Sie wollte ja nicht die gesamte Stadt absuchen, jedenfalls nicht bei dieser Hitze und dem ewigen Staub.
    Schwere Wagen mit Sechser-, Achter- oder sogar Zehnergespannen nahmen fast die ganze Straßenbreite ein. Die Fahrer ließen ihre langen Peitschen knallen und fluchten zu gleichen Teilen über die Pferde und über die Leute, die zwischen den Wagen hindurchhasteten. Grobgekleidete Männer mit den typischen langen Mänteln der Wagenlenker drängten sich mit durch die Menge und machten manchmal vorbeigehenden Frauen lachend zweideutige Angebote. Die Frauen mit ihren bunten Schürzen und leuchtenden Kopftüchern blickten stur geradeaus, als hörten sie nichts. Andere Frauen, die keine Schürzen trugen und deren Haar ihnen offen auf die Schultern hing – ihre Röcke so skandalös kurz, dass sie manchmal einen Fuß oder mehr über dem Boden endeten –, schrien gelegentlich noch ordinärere Bemerkungen zurück.
    Siuan fuhr zusammen, als ihr bewusst wurde, dass einige Bemerkungen dieser Männer an ihre Adresse gerichtet

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