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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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irgendeiner schlimmen Lage und mussten gerettet werden. Bryne vermutete, wenn er sie einholte und auf seine Güter zurückbrachte, würde ihn Joni zu überreden versuchen, sie seinen Töchtern zur Betreuung zu übergeben, damit sie von denen bemuttert würden.
    Barim teilte die Gefühle seines Kameraden nicht. »Ghealdan.« Er machte eine finstere Miene. »Oder vielleicht Altara oder Amadicia. Wir werden noch den Dunklen König küssen, um sie zurückzubekommen. Ist wohl kaum all diesen Ärger wert, wo doch bloß eine Scheune und ein paar Kühe draufgingen.«
    Bryne sagte gar nichts. Sie waren den Mädchen bis hierher gefolgt, und Murandy war ein schlechter Aufenthaltsort für Menschen aus Andor. Es hatte über die Jahre hinweg zu viele Grenzstreitigkeiten gegeben. Nur ein Narr würde Meineidige über die Grenze hinweg nach Murandy verfolgen. Was für ein Narr erst musste derjenige sein, der ihnen um die halbe Welt herum folgte?
    »Diese Jungs, mit denen ich sprach«, sagte Joni schüchtern, »mein Lord, die erzählten … Es scheint, dass viele der alten Jungs, die … die unter Euch dienten, entlassen und weggeschickt werden.« Durch Brynes Schweigen ermutigt, fuhr er fort: »Viele neue Leute werden angeworben. ’ne Menge. Die Jungs sagten, für jeden Entlassenen werben sie mindestens vier oder fünf neue an. Die Sorte, die eher Schlägereien anzettelt, als sie zu unterbinden. Es gibt welche, die nennen sich die Weißen Löwen und gehorchen nur diesem Gaebril« – er spuckte aus, um zu zeigen, was er von dem Manne hielt –, »und ein Haufen anderer, die gar nicht zur richtigen Garde gehören. Keine aus dem Aufgebot der Häuser. Soweit sie es beurteilen konnten, hat Gaebril zehnmal so viele Männer, wie es Gardesoldaten gibt, und sie haben den Eid auf den Thron von Andor abgelegt, aber nicht auf die Königin.«
    »Auch das geht uns nichts mehr an«, sagte Bryne kurz angebunden. Barim fuhr mit der Zunge in seiner Wange herum, wie er es immer tat, wenn er etwas wusste, das er nicht sagen wollte, oder wenn er sich nicht sicher war, dass es wichtig genug sei. »Was ist los, Barim? Heraus damit, Mann!«
    Der Mann mit dem wettergegerbten Gesicht blickte ihn verwundert an. Barim hatte nie herausbekommen, woher Bryne immer wusste, wenn er etwas zurückhielt. »Also, mein Lord, ein paar der Leute, mit denen ich sprach, haben mir erzählt, dass einige dieser Weißmäntel gestern Fragen gestellt haben. Über ein Mädchen, auf das die Beschreibung dieser Mara passt. Wollten wissen, wer sie sei und wohin sie ging. Einfach so. Ich hörte, dass sie erst richtig interessiert waren, als sie hörten, sie sei weg. Wenn die hinter ihr her sind, wird sie vielleicht gehängt, bevor wir sie finden. Wenn sie sich schon die Mühe machen müssen, sie zu verfolgen, werden sie möglicherweise nicht mehr lange fragen, ob sie wirklich zu den Schattenfreunden gehört. Oder was es auch sein mag, weswegen sie hinter ihr her sind.«
    Bryne runzelte die Stirn. Weißmäntel? Was wollten denn die Kinder des Lichts von Mara? Er glaubte auf keinen Fall, dass sie zu den Schattenfreunden gehörte. Aber andererseits hatte er in Caemlyn erlebt, dass man einen milchgesichtigen jungen Burschen als Schattenfreund hängte, weil er den Kindern auf der Straße vom Glanz des Dunklen Königs erzählt hatte. Den ›Großen Herrn der Dunkelheit‹ hatte er ihn genannt. Der Bursche hatte im Laufe von drei Jahren mindestens neun Kinder ermordet, soweit man das noch feststellen konnte, als man ihn endlich erwischte. Nein. Das Mädchen gehört nicht zu den Schattenfreunden, darauf verwette ich mein Leben. Die Weißmäntel misstrauten jedem. Und falls sie sich in den Kopf gesetzt hatten, dass sie aus Lugard floh, um ihnen zu entkommen …
    Er gab seinem Pferd die Fersen zu spüren, sodass es in einen gleichmäßigen Galopp verfiel. Der braune Wallach mit der großen Nase war nicht gerade eine Schönheit, aber er besaß Ausdauer und Mut. Die anderen beiden holten ihn schnell wieder ein, aber da sie seine Stimmung wohl erkannten, hielten sie den Mund.
    Etwa zwei Meilen von Lugard entfernt bog er in ein Dickicht mit Eichen und Lederblattbäumen. Hier hatte der Rest seiner Männer ein notdürftiges Lager aufgeschlagen. Unter den dicken, weit ausgebreiteten Ästen einer alten Eiche gab es Platz genug. Mehrere kleine rauchlose Feuer brannten. Sie nützten jede Gelegenheit, um sich heißen Tee zu bereiten. Einige dösten, denn Schlafen war auch etwas, das ein alter Soldat

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