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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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blickte zu ihr, wie sie auf seinen Hüften hockte. Sie hatte das Feuer doppelt so stark aufflammen lassen wie notwendig, und an ihrem Körper lief der Schweiß herunter. Ihr dünnes goldenes Haar, bis auf diesen für die Aiel typischen Pferdeschwanz im Nacken, klebte an ihrer Kopfhaut. »Wenn ich dir zu klein bin, kannst du dir ja einen anderen suchen.«
    »Für meinen Geschmack bist du keineswegs zu klein.« Sie lachte und zerzauste seine Haare. Die waren länger als ihre eigenen. »Und du bist außerdem noch süß. Entspanne dich. Die Massage hilft dir nicht, wenn du verspannt bist.«
    Zufrieden knurrend schloss er die Augen wieder. Süß? Licht! Und klein. Nur Aiel würden ihn als klein bezeichnen. In jedem anderen Land, das er bisher besucht hatte, war er größer als der Durchschnitt der Männer, wenn auch nur ein wenig. Er erinnerte sich daran, hochgewachsen gewesen zu sein. Größer als Rand, damals, als er gegen Artur Falkenflügel ritt. Und eine Handbreit kleiner, als er neben Maecine gegen die Aelgari stritt. Er hatte sich mit Lan darüber unterhalten, wobei er behauptete, er habe einige Namen erwähnen hören. Der Behüter sagte ihm, Maecine sei König von Eharon gewesen, einer der Zehn Nationen – was Mat nicht neu war – vier- oder fünfhundert Jahre vor den Trolloc-Kriegen. Lan bezweifelte, dass selbst die Braunen Ajah mehr darüber wussten. Viel Wissen war in den Trolloc-Kriegen untergegangen und noch mehr im Hundertjährigen Krieg. Von dort stammten die ersten und die zeitlich nächstgelegenen jener Erinnerungen, die man ihm in den Kopf gepflanzt hatte. Nichts mehr später als Artur Paendrag Tanreall und nichts aus der Zeit vor Maecine von Eharon.
    »Ist dir kalt?«, fragte Melindhra ungläubig. »Du zitterst ja.« Sie kletterte von ihm herunter, und er hörte, wie sie Holz nachlegte. Hier lagen genug vertrocknete Holzreste herum, die sie verbrennen konnten. Sie klatschte ihm hart auf den Po, bevor sie wieder auf ihn kletterte. Dabei murmelte sie: »Gute Muskulatur.«
    »Wenn du so weitermachst«, knurrte er, »glaube ich bald, dass du mich zum Abendessen am Spieß braten willst, wie die Trollocs es machen.« Er genoss das Zusammenleben mit Melindhra ja sehr, solange sie nicht ständig darauf beharrte, dass sie größer sei als er, doch war ihm die Situation im Augenblick nicht ganz geheuer.
    »Du bist nicht für den Spieß bestimmt, Matrim Cauthon.« Ihre Daumen gruben sich fest in seine Schulter. »Ist das nicht gut? Entspanne dich.«
    Er hatte schon vor, eines Tages zu heiraten und häuslich zu werden. Das war der richtige Weg. Eine Frau, ein Haus, eine Familie. Den Rest seines Lebens über an einen Fleck gebunden sein. Ich habe noch nie von einer Ehefrau gehört, die es gern hatte, wenn ihr Mann einen hebt oder am Spieltisch sitzen bleibt. Und dann war da ja etwas, das die eigenartigen Leute auf der anderen Seite jener Tür gesagt hatten, die ein Ter’angreal war. Sein Schicksal sei es, die ›Tochter der Neun Monde‹ zu heiraten. Na ja, früher oder später muss ein Mann wohl heiraten. Aber er hatte ganz bestimmt nicht vor, eine Aielfrau zu ehelichen. Er wollte mit so vielen Frauen tanzen wie möglich, und das, solange er nur konnte.
    »Du bist nicht für den Spieß geschaffen, sondern um großen Ruhm zu erwerben, glaube ich«, sagte Melindhra leise.
    »Das klingt doch schon mal gut.« Nur, dass er jetzt keine andere Frau dazu brachte, ihn auch nur anzusehen, weder die Töchter des Speers noch andere. Es war, als habe ihm Melindhra ein Schild umgehängt, auf welchem stand:
    EIGENTUM VON MELINDHRA
    AUS DER JUMAI-SEPT DER SHAIDO.
    Nun, das Letztere hätte sie wohl hier und jetzt gerade nicht daraufgeschrieben. Aber wer wusste schon, was ein Aiel tun würde und ganz besonders eine Tochter des Speers? Frauen dachten sowieso nicht wie Männer, und Aielfrauen dachten überhaupt nicht wie irgendjemand sonst auf der Welt.
    »Es ist seltsam, dass du dich so im Hintergrund hältst und nicht mehr aus dir machst.«
    »Mich im Hintergrund halten?«, murmelte er. Ihre Hände fühlten sich gut an. Sie entfernten Knoten aus seinen Muskeln, die er nicht einmal geahnt hatte. »Wie denn?« Er fragte sich, ob es etwas mit der Halskette zu tun habe. Melindhra schien große Stücke darauf zu halten oder zumindest sehr stolz zu sein, sie von ihm erhalten zu haben. Natürlich trug sie das Ding nie. Das war bei den Töchtern nicht üblich. Aber sie trug sie in ihrer Tasche herum und zeigte sie jeder Frau, die sie

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