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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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leicht ihr diese Rolle fiel und wie schnell sie bereit war, ihren Kopf zur Belohnung zu tätscheln.
    Morvrin spitzte die Lippen. »Es wird aber nicht leicht werden, eine zu finden, die wir wählen können.«
    »Die erforderliche Stärke engt die Auswahlmöglichkeiten sehr ein.« Anaiya blickte sich unter den anderen um. »Es wird sie nicht nur zu einer besseren Leitfigur machen, jedenfalls für die anderen Schwestern, sondern da ist noch etwas anderes: Stärke im Umgang mit der Macht bedeutet oft auch Willensstärke, und diejenige, die wir wählen, wird ganz sicher eine Menge Willenskraft benötigen.«
    Carlinya und Beonin waren die Letzten, die schließlich in die Diskussion eingriffen.
    Siuan verzog keine Miene und lächelte nur innerlich. Das Zerbrechen der Burg hatte viele Dinge geändert und nicht nur ihre eigenen Gedankengänge. Diese Frauen hatten die hier versammelten Schwestern angeführt, und nun diskutierten sie darüber, wen sie dem neuen Burgsaal als Amyrlin präsentieren sollten, als sei das nicht ganz allein Sache dieser Versammlung selbst. Es würde nicht allzu schwerfallen, sie ganz behutsam auf die Idee zu bringen, die neue Amyrlin solle eine sein, die sich von ihnen führen ließ. Und ohne dass sie es merkten, würden sowohl sie wie auch diese Amyrlin – der Ersatz für sie selbst – von ihr gesteuert werden. Sie und Moiraine hatten zu lange daran gearbeitet und zu viel von ihrem eigenen Leben dafür gegeben, Rand al’Thor zu finden und auf sein Schicksal vorzubereiten, als dass sie jetzt riskieren konnte, dass jemand anders nun alles falsch anpackte.
    »Darf ich noch einen weiteren Vorschlag machen?« Zurückhaltung lag ihr einfach nicht. Sie musste etwas anderes finden. So wartete sie zähneknirschend, bis Sheriam nickte und sie fortfahren durfte: »Elaida wird versuchen, herauszubekommen, wo sich Rand al’Thor aufhält. Je weiter nach Süden ich kam, desto häufiger wurden die Gerüchte, er habe Tear verlassen. Ich glaube das auch, und ich denke, ich habe die richtige Vorstellung, wohin er von dort aus ging.«
    Es war nicht notwendig zu sagen, dass sie ihn finden mussten, bevor Tar Valon ihn fand. Das verstand sich von selbst. Elaida würde ihn nicht nur sowieso falsch führen, nein, sollte sie ihn in die Finger bekommen und ihn den Menschen abgeschirmt und unter ihrer Kontrolle vorführen, wäre das ein solcher Prestigegewinn, dass es keine Hoffnung mehr gäbe, sie stürzen zu können. Denn Herrscher kannten für gewöhnlich den Inhalt der Prophezeiungen, wenn auch ihr Volk normalerweise nicht viel darüber wusste. Doch in einem solchen Fall würden sie ihr auch ein Dutzend falsche Drachen vergeben.
    »Wohin?«, fuhr Morvrin sie an, um Haaresbreite schneller als Sheriam, Anaiya und Myrelle gemeinsam.
    »In die Aiel-Wüste.«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen, und dann sagte Carlinya: »Das ist doch lächerlich.«
    Siuan verbiss sich eine zornige Erwiderung und lächelte – wie sie hoffte – entschuldigend. »Vielleicht, aber ich habe einiges über die Aiel nachgelesen, als ich noch Aufgenommene war. Gitara Moroso glaubte, dass einige der Weisen Frauen der Aiel in der Lage sein könnten, die Macht zu benützen.« Gitara war zu der Zeit Bewahrerin der Chroniken gewesen. »In einem der Bücher, die sie mir zu lesen gab, einem alten Band aus der staubigsten Ecke der Bibliothek, wurde behauptet, die Aiel bezeichneten sich selbst als das Volk des Drachen. Ich habe mich nicht mehr daran erinnert, bis ich versuchte, herauszubekommen, wohin Rand verschwunden ist. In den Prophezeiungen steht, der Stein von Tear werde erst dann fallen, wenn das Volk des Drachen kommt, und die Aiel waren an der Eroberung des Steins beteiligt. Das wird durch alle Gerüchte und Berichte bestätigt.«
    Morvrin schien plötzlich ins Leere zu blicken. »Ich erinnere mich an Spekulationen über die Weisen Frauen, als ich gerade die Stola erhalten hatte. Falls es der Wahrheit entspricht, wäre das sicher faszinierend, doch die Aiel behandeln Aes Sedai nicht besser als jeden, der ihre Wüste betritt, und bei ihren Weisen Frauen gibt es offensichtlich irgendein Gesetz oder eine Tradition, die verhindert, dass sie mit Fremden sprechen, wie ich hörte. Das macht es extrem schwer, sich einer weit genug zu nähern, um festzustellen, ob sie …« Mit einem Mal schüttelte sie sich und blickte Siuan und Leane vorwurfsvoll an, als seien sie an ihrer gedanklichen Abschweifung schuld. »Ein dünner Halm, zu dünn, um daraus einen

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