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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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drohen!
    Die Wagen standen leer und verlassen da. Nur ein paar nachlässig gekleidete Pferdeknechte standen als Wachen an der Zeltplane, die Luca wie einen Zaun um den Vorführplatz herum hatte spannen lassen. Von dieser großen, braun versengten Grasfläche, eine halbe Meile von Samara entfernt, war die graue Stadtmauer gut sichtbar, die an den Toren viereckige Türme aufwies. Darüber lugten ein paar strohgedeckte oder Ziegeldächer der höheren Gebäude hinweg. Außerhalb der Mauer sprossen überall ganze Hüttendörfer und Gruppen anderer primitiver Behausungen wie Pilze aus dem Boden, voll von Anhängern des Propheten. Sie hatten jeden Baum auf mehrere Meilen Entfernung gefällt, um Bau- oder Feuerholz zu bekommen.
    Der Eingang für die Besucher der Vorstellung befand sich auf der anderen Seite, aber zwei der Pferdeknechte, mit kräftigen Knüppeln bewaffnet, standen auch hier bereit, um jeden zu entmutigen, der nicht bezahlen wollte, um die Vorstellung zu sehen. Nynaeve stand schon fast vor ihnen, nachdem sie im Sturmschritt und unter zornigen Selbstgesprächen gar nicht beachtet hatte, wohin sie ging, aber ihr törichtes Grinsen ließ ihr bewusst werden, dass sie immer noch das Schultertuch unten um die Ellbogen trug. Ihr böser Blick wischte ihnen das Grinsen von den Gesichtern. Erst dann zog sie das Tuch wieder hoch und bedeckte sich züchtig, außerdem noch ganz langsam, denn sie wollte diesen grobschlächtigen Kerlen nicht den Eindruck vermitteln, sie in Verlegenheit gebracht zu haben. Der knochigere der beiden, dessen Nase fast die Hälfte seines Gesichts einnahm, zog für sie die Segeltuchplane zur Seite, und sie duckte sich und trat in den Höllenlärm hinaus.
    Überall drängten sich die Menschen. Lärmend schoben sich Männer, Frauen und Kinder durcheinander und der Menschenstrom wälzte sich von einer Attraktion zur anderen. Alle bis auf die S’redit führten ihre Künste auf Holzbühnen vor, die Luca für diesen Zweck errichten lassen hatte. Cerandins Keilerpferde zogen die größte Menschenansammlung an. Die riesigen grauen Tiere balancierten mit schlangenähnlich gekrümmten Nasen sogar auf den Vorderbeinen, selbst das Baby. Die kleinste Ansammlung fand sich vor Clarines Hundedressur, obwohl die Tiere sogar Überschläge rückwärts und Ähnliches über die Rücken der anderen hinweg vollführten. Sehr viele Leute blieben bei den Löwen stehen und den haarigen, wildschweinartigen Caparen, die ebenfalls in Käfigen gehalten wurden. Aber auch die eigenartig gehörnten Hirsche aus Arafel und Saldaea und Arad Doman wurden bestaunt, genauso wie jene bunten Vögel von wer weiß woher und ein paar watschelnde Geschöpfe mit braunem Fell, großen Augen und runden Ohren, die gemütlich dasaßen und die Blätter von den Zweigen fraßen, die sie in ihren Vorderpfoten hielten. Luca hatte verschiedene Erzählungen bereit, wo sie hergekommen waren, und sie nahm an, er wisse es selbst nicht. Ihm war auch nicht einmal ein zufriedenstellender Name für diese Tiere eingefallen. Eine riesige Schlange aus den Sumpfgebieten Illians, viermal so lang wie ein Mensch, wurde beinahe genauso ungläubig angestarrt wie die S’redit , obwohl sie einfach nur dalag und anscheinend schlief. Es freute Nynaeve, zu sehen, dass Latelles Bären, obwohl sie im Augenblick auf großen roten Holzkugeln balancierten, die sie mit den Hinterbeinen in Kreisen herumrollten, wenig mehr Zuschauer anlockten als die Hunde. Bären konnten diese Menschen in ihren eigenen Wäldern beobachten, auch wenn diese hier weiße Gesichter hatten.
    Latelle glitzerte mit ihren schwarzen Pailletten im Schein der Nachmittagssonne. Cerandin glitzerte fast genauso, aber in Blau, und Clarine in Grün, doch keine von beiden hatte so viele Pailletten aufgenäht wie Latelle. Jedes dieser Kleider war hochgeschlossen bis zum Kinn. Natürlich trugen Petra und die Chavanas bei ihren Kunststücken lediglich hellblaue Hosen, aber sie sollten ja auch mit ihren Muskeln angeben. Durchaus verständlich. Die Akrobaten standen jeder auf den Schultern des anderen, vier Mann hoch. Unweit von ihnen packte der Starke Mann der Truppe, dort, wo die Bühne am stabilsten gebaut war, eine lange Eisenstange mit einer Eisenkugel an jedem Ende – zwei Mann wurden benötigt, um ihm das Ding überhaupt hochzureichen – und begann sofort damit, sie mit seinem mächtigen Pratzen herumzuwirbeln, sogar um seinen Hals und über den Rücken.
    Thom jonglierte und schluckte Feuer. Acht flammende

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