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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Stäbe flogen in einem perfekten Kreis, und dann plötzlich hatte er vier davon in jeder Hand, wobei einer immer senkrecht aus jedem Bündel nach oben stand. Energisch steckte er sich nacheinander vier brennende Enden in den Mund, schien zu schlucken, und nahm die Stäbe gelöscht wieder heraus. Er wirkte, als habe er gerade etwas Wohlschmeckendes gegessen. Nynaeve konnte nicht fassen, wieso er sich nie die Schnurrbartenden versengte, ganz zu schweigen davon, dass er sich nicht die Kehle verbrannte. Eine geschickte Drehung aus dem Handgelenk, und die gelöschten Stäbe mischten sich fächerförmig unter die noch brennenden. Einen Augenblick später wirbelte er zwei ineinander verschlungene Kreise über seinen Kopf. Er trug den gleichen braunen Mantel wie immer, obwohl Luca ihm einen roten, mit Pailletten bestickten gegeben hatte. So, wie Thom seine buschigen Augenbrauen hochzog, als er an ihr vorbeistolzierte, verstand er wohl gar nicht, wieso sie ihn so böse anblickte. Sein eigener Mantel, ha! Und sie …
    Sie eilte weiter auf eine dichte, ungeduldig summende Menschenansammlung zu, die zwei hohe Masten umstand, zwischen denen das Hochseil straff gespannt war. Sie musste die Ellbogen gebrauchen, um die vorderste Reihe zu erreichen. Zwei Frauen blickten sie böse an und zogen ihre Männer weg, als aus Versehen ihr Tuch ein Stück herunterrutschte. Sie hätte sie ja ebenfalls angefunkelt, wenn sie nicht so damit beschäftigt gewesen wäre, zu erröten und sich schamhaft zu bedecken, denn da stand Luca. Er wirkte so ängstlich besorgt wie ein Ehemann vor dem Geburtszimmer. Neben ihm stand ein dicker Bursche, dessen Schädel bis auf eine Skalplocke glattrasiert war. Sie stellte sich an Lucas andere Seite. Der Mann mit dem rasierten Schädel wirkte schurkisch. Eine lange Narbe zog sich über seine linke Wange, und über dem linken Auge trug er eine Augenklappe, auf die ziemlich unbeholfen ein Auge aufgemalt worden war, als Ersatz vermutlich. Nur wenige der Männer, die sie hier erblickte, waren mit mehr als einem Messer am Gürtel bewaffnet, doch er hatte sich ein Schwert über den Rücken geschnallt. Das lange Heft ragte über seine rechte Schulter hoch. Aus irgendeinem Grund kam er ihr bekannt vor, doch ihre Aufmerksamkeit galt ganz und gar dem Hochseil. Luca runzelte die Stirn, als er ihr Schultertuch entdeckte, lächelte sie dann aber an und versuchte, ihr einen Arm um die Taille zu legen.
    Während er dann damit beschäftigt war, sich von ihrem Ellbogenstoß mühsam zu erholen, und sie, ihr Tuch wieder anständig hochzuziehen, kam Juilin ihnen gegenüber aus der Menschenmenge herausgewankt, den kegelförmigen roten Hut kokett schief auf dem Kopf, den Mantel auf einer Seite halb von der Schulter gerutscht und mit einem Holzkrug in der Hand, aus dem das Bier herausschwappte. Mit den typischen übervorsichtigen Schritten eines Mannes, in dessen Kopf sich mehr Alkohol befindet als Gehirn, wankte er hinüber zu der Strickleiter, die zu einer der obengelegenen Plattformen hinaufführte, und starrte sie nachdenklich an.
    »Geh schon rauf!«, brüllte jemand. »Brech dir das dumme Genick!«
    »Wartet, mein Freund«, rief Luca und trat lächelnd und mit elegantem Schwung seines Umhangs vor. »Dort hat ein Mann in Eurem Zustand nichts verlo   …«
    Juilin stellte den Krug auf den Boden, kletterte ungeschickt die Leiter hoch und stand schließlich wankend auf der Plattform. Nynaeve hielt die Luft an. Der Mann konnte sich auch in großer Höhe gut bewegen, was ja wohl auch sein musste, wenn er ständig Diebe über die Dächer von Tear jagte, aber trotzdem …
    Juilin wandte sich suchend um, als habe er sich verirrt. Er schien zu betrunken zu sein, um die Leiter zu sehen oder sich wenigstens daran zu erinnern. Sein Blick fiel auf das Seil. Probeweise stellte er einen Fuß auf diese schmale Brücke und zog ihn wieder zurück. Dann schob er erst mal den Hut nach hinten, um sich am Kopf zu kratzen. Er betrachtete das straffe Seil, und plötzlich erhellte sich seine Miene sichtlich. Langsam kniete er nieder und krabbelte schwankend auf Händen und Knien auf das Seil hinaus. Luca schrie, er solle herunterkommen und die Menge brüllte vor Lachen.
    Auf halbem Weg hinüber hielt Juilin inne, schwankte ungeschickt und spähte nach unten. Sein Blick fiel auf den Krug, den er am Boden hatte stehen lassen. Offensichtlich überlegte er, wie er zu dem Krug zurückkommen könne. Langsam und mit größter Vorsicht stand er auf und wandte

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