Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
stehenblieb. Nerin, das Kalb, bäumte sich auf und setzte die Vorderfüße so hoch es eben ging auf Sanits Rücken.
    »Ich habe Euch in Fal Dara getroffen«, sagte Nynaeve. »Und dann wieder auf der Toman-Halbinsel. Ganz kurz nur, nach Falme. Ihr wart bei …« Sie wusste nicht, wie viel sie sagen konnte, da sich die Leute derart um sie drängten. Gerüchte über den Wiedergeborenen Drachen waren auch in ganz Amadicia umgegangen, und manche hatten sogar den richtigen Namen genannt. »Bei Rand.«
    Unos Auge zog sich zusammen. Sie bemühte sich, das aufgemalte zu ignorieren. Einen Augenblick später nickte er. »Ich erinnere mich an Euer Gesicht. Ich vergesse nie so ein verdammt hübsches Gesicht. Aber das Haar war verflucht anders. Nyna?«
    »Nynaeve«, berichtigte sie ihn in scharfem Tonfall.
    Er schüttelte den Kopf, musterte sie von Kopf bis Fuß, und bevor sie noch ein weiteres Wort herausbrachte, packte er sie am Arm und zerrte sie durch den Eingang nach draußen. Die Pferdeknechte hatten sie natürlich erkannt, und die Kerle mit den gebrochenen Nasen hoben die Knüppel und kamen hinterher. Sie winkte ihnen zornig, wegzubleiben, während sie sich von Uno losriss. Nach drei Versuchen hatte sie den Arm frei, aber eher, weil er losgelassen hatte als durch ihre Anstrengungen. Der Mann hatte einen eisernen Griff. Die Männer mit den Knüppeln zögerten und gingen dann langsam an ihren Platz zurück, als sie bemerkten, dass Uno seinen Griff gelöst hatte. Offensichtlich war ihnen klar, was sie Valan Lucas Meinung nach eher zu bewachen hatten.
    »Was glaubt Ihr eigentlich, was Ihr da tut?«, wollte sie in zornigem Ton wissen, doch Uno bedeutete ihr nur schweigend, zu folgen, und schritt durch die Menschenmenge davon. Er blickte sich kurz nach ihr um, verlangsamte aber lediglich den Schritt ein wenig. Nun bemerkte sie, dass er etwas krumme Beine hatte und mehr wie ein Mann wirkte, der sich auf einem Pferderücken wohler fühlte als auf seinen eigenen Füßen. Grollend hob sie ihre Röcke an und marschierte ihm in Richtung auf die Stadt hinterher.
    Zwei andere Menagerien hatten sich unweit der ihren ebenfalls hinter braunen Segeltuchzäunen aufgebaut, und dahinter lagerten noch weitere, verstreut über die Behelfssiedlungen und im gehörigen Abstand zur Stadtmauer. Offensichtlich hatte die Gouverneurin, wie man die Frau nannte, die Nynaeve einfach als Bürgermeisterin bezeichnet hätte, wenn sie auch noch nie von einem weiblichen Bürgermeister gehört hatte, eine halbe Meile als Mindestentfernung festgelegt, um die Stadt zu schützen, falls einige der Tiere einmal ausbrächen.
    Auf dem Schild über dem Eingang zum Vorführgelände der nächsten Truppe stand MAIRIN GOME in verschlungenen goldenen und grünen Lettern. Hoch oben hinter dem Schild waren zwei Frauen an einem Seil zu erkennen, das an einem Gerüst aus hohen Masten festgemacht war. Es hatte noch nicht gestanden, als Luca seinen Zaun aufbauen ließ. Offensichtlich hinterließen die Keilerpferde eine Wirkung, da sie ja deutlich sichtbar waren, wenn sie sich aufrichteten. Die Frauen wanden sich dort oben in Haltungen, die Nynaeve unangenehm daran erinnerten, was Moghedien mit ihr angestellt hatte. Die beiden schafften es sogar, gleichzeitig auf beiden Seiten des Seils waagrecht mit ganz gestreckten Körpern eine Art von Handstand zu vollführen. Die Menge, die ungeduldig vor dem Eingang zur Vorführung Frau Gomes wartete, war beinahe so groß wie die vor Lucas Eingang. Keine der anderen Menagerien hatte etwas vorzuweisen, was von außen her sichtbar gewesen wäre, und dort standen denn auch erheblich weniger Zuschauer.
    Uno beantwortete keine ihrer Fragen, sagte überhaupt kein Wort und bedachte sie höchstens mit warnendem Stirnrunzeln, bis sie die drängenden Volksmengen hinter sich hatten und sich auf einer ausgefahrenen Wagenstraße aus hartem Lehm befanden, die zur Stadt führte. »Was ich verdammt noch mal versuche«, grollte er sie nun an, »ist, Euch wohin zu bringen, wo wir verflucht noch mal sprechen können, ohne von verdammten Leuten in Stücke gerissen zu werden, die Euren verfluchten Rocksaum küssen würden, wenn sie verdammt noch mal hörten, dass Ihr den Lord Drachen kennt.« Niemand anders befand sich in dreißig Schritt Umkreis, doch er sah sich noch einmal um, ob jemand sie belauschen könne. »Blut und Asche, Frau! Wisst Ihr nicht, wie diese vom Licht versengten Ziegenköpfe sind? Die Hälfte von ihnen glaubt, der Schöpfer spreche bei jedem

Weitere Kostenlose Bücher