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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hinein ist durch den Hintereingang.« Er schwieg, als sie den wartenden Männern so nahe kamen, dass die sie verstehen konnten.
    Zwei davon waren Soldaten mit geränderten Helmen und Schuppenhemden, Schwerter an den Hüften und Speere in den Händen, doch gerade die anderen musterten die drei Ankömmlinge besonders eingehend und griffen nach ihren Waffen. Ihre Augen hatten einen beunruhigenden Ausdruck, zu eindringlich und fast fieberhaft. Ausnahmsweise einmal wäre ihr lieber gewesen, mit offener Lust angestarrt zu werden. Diesen Männern hier war es gleich, ob sie eine Frau war oder ein Pferd.
    Wortlos schnallten Uno und Ragan ihre Schwerter mitsamt den Scheiden ab und händigten sie und ihre Dolche dazu einem Mann mit dickem Gesicht aus, der aussah, als sei er früher einmal Ladeninhaber gewesen, jedenfalls dem guten blauen Wollmantel und den Hosen nach. Die Kleidung war von wirklicher Qualität; sie war sauber, wenn auch stark abgenützt und verknittert, als habe er einen Monat lang darin geschlafen. Er erkannte die Shienarer, und obwohl er sie einen Moment lang mit gerunzelter Stirn anblickte – besonders das kleine Messer an ihrem Gürtel –, nickte er schweigend in Richtung einer schmalen Holztür in der Mauer. Das war vielleicht das Beunruhigendste überhaupt, dass keiner von ihnen einen Laut von sich gab.
    Auf der anderen Seite der Mauer befand sich ein kleiner Hof, in dem Unkraut zwischen Pflastersteinen wuchs. Das hohe Steingebäude mit drei breit angelegten, hellgrauen Stockwerken, breiten Fenstern und friesgeschmückten Söllern und Giebeln und seinem roten Ziegeldach war bestimmt eines der feinsten in Samara. Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sagte Ragan leise: »Es hat Anschläge auf das Leben des Propheten gegeben.«
    Nynaeve brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er erklärte, warum man ihnen die Waffen abgenommen hatte. »Aber Ihr seid seine Freunde«, widersprach sie. »Ihr seid alle Rand nach Falme gefolgt.« Sie würde nicht damit anfangen, ihn als Lord Drachen zu bezeichnen.
    »Das ist der Grund, warum man uns verdammt noch mal überhaupt eingelassen hat«, sagte Uno trocken. »Ich sagte Euch ja, dass wir die Dinge … nicht ganz so sehen wie der Prophet.« Die kurze Pause und der schnelle Blick zurück zur Tür, um festzustellen, ob jemand lauschte, sprachen Bände. Vorher hatte er immer nur von Masema gesprochen. Und Uno war ganz bestimmt ein Mann, der nicht so einfach zurücksteckte.
    »Nehmt Euch nur ausnahmsweise zusammen in Bezug auf das, was Ihr sagt«, riet ihr Ragan, »und wahrscheinlich bekommt Ihr die Hilfe, die Ihr wünscht.« Sie nickte so verständnisvoll wie nur möglich, denn sie konnte wohl einen vernünftigen Rat von einem sinnlosen unterscheiden – auch wenn er kein Recht dazu hatte, ihr einen solchen zu erteilen –, und er tauschte einen zweifelnden Blick mit Uno. Sie würde diese beiden mit Thom und Juilin zusammen in einen Sack stecken und auf alles einprügeln, was herausragte.
    So fein das Haus auch sein mochte, die Küche war jedenfalls verstaubt und leer bis auf eine knochige, grauhaarige Frau, deren tristgraues Kleid und weiße Schürze die einzigen sauberen Dinge in Sichtweite waren, als sie durch den Raum gingen. Die alte Frau lutschte an ihren Zähnen und blickte kaum auf, während sie in einem kleinen Suppentopf rührte, der in einer runden Feuerkuhle auf einem der großen, gemauerten Herde ruhte. Zwei zerbeulte Töpfe hingen an Haken, wo zwanzig Platz hatten, und auf dem breiten Tisch stand eine gesprungene Tonschüssel auf einem blau lackierten Tablett.
    Außerhalb der Küche hingen einigermaßen gute Gobelins an den Wänden. Nynaeve hatte während des vergangenen Jahres so etwas einschätzen gelernt, und diese Fest- und Jagdszenen, auf denen Hirsche und Bären und Keiler gehetzt wurden, waren von guter, aber nicht ausgezeichneter Qualität. In den Fluren standen Stühle und kleine Tische und Kommoden an den Wänden, dunkle Lackarbeiten mit roter Maserung, mit Perlmutter eingelegt. Wandbehänge wie Möbelstücke waren ebenfalls verstaubt, und auch der rot und weiß geflieste Fußboden hatte kaum einen Besen gesehen. In den Ecken und den Nischen an der hochgelegten Stuckdecke hingen Spinnweben.
    Es waren keine anderen dienstbaren Geister zu sehen – überhaupt niemand –, bis sie einen drahtigen Burschen zu Gesicht bekamen, der auf dem Fußboden neben einer Tür saß. Sein schmuddeliger roter Seidenmantel war viel zu groß und

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