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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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immer sie sich im Geringsten rührten, und sie kamen nicht gerade schnell voran, da mehr als die Hälfte marschieren musste. Deshalb befand er sich auf diesem vom Licht verlassenen Hügel, und die Tairener und die Männer aus Cairhien drängten sich in der langen, schmalen Senke zwischen diesem Hügel und dem nächsten. Wenn er nun einfach davonritt …
    Er klemmte sich das Fernrohr wieder vor das Auge und blickte wütend nach Süden auf die spärlich bewaldeten Hügel. Hier und da sah er Dickichte, einige davon recht ausgedehnt, doch der größte Teil der Landschaft war selbst hier nur von Sträuchern oder Gras bewachsen. Er hatte sich nach Osten vorgearbeitet und dabei jede Senke, jede Bodenwelle ausgenützt, in der sich auch nur eine Maus verbergen konnte, um die Kolonne aus dem baumlosen Terrain heraus in eine Gegend zu bringen, in der es genügend Deckung gab. Weg von diesen verdammten Blitzeinschlägen und Feuerkugeln. Er konnte nicht entscheiden, was schlimmer war: die Blitze oder die Momente, wenn die Erde plötzlich ohne ersichtlichen Grund donnernd explodierte. All diese Mühe, nur um herauszufinden, dass auch die Schlacht sich mit ihnen verschoben hatte. Er schien nicht aus dem Zentrum dieser Kämpfe entkommen zu können.
    Wo bleibt denn mein verfluchtes Glück jetzt, wo ich es wirklich brauche? Es war doch völlig hirnrissig, hierzubleiben. Nur, weil er es fertiggebracht hatte, die anderen so lange am Leben zu halten, bedeutete das noch nicht, dass es so weiterging. Früher oder später würden die Würfel die Augen des Dunklen Königs zeigen. Sie sind doch verdammt noch mal die Soldaten hier. Ich sollte ihnen das überlassen und verschwinden.
    Und doch suchte er weiter das Terrain ab, die bewaldeten Gipfel und Kämme. Sie boten Couladins Aiel genauso Deckung wie ihm, doch hier und da konnte er sie ausmachen. Nicht alle waren gerade in die verschiedenen Einzelkämpfe verwickelt, doch jede einzelne Truppe war stärker als die seine, und jede befand sich zwischen ihm und dem sicheren Süden. Außerdem hatte er keine Möglichkeit, zu unterscheiden, um wen es sich gerade handelte, bis es vielleicht zu spät war. Die Aiel selbst schienen sich gegenseitig auf den ersten Blick zu erkennen, aber das half ihm keineswegs.
    Eine Meile oder weiter entfernt liefen ein paar Hundert in den Cadin’sor gekleidete Gestalten zu acht nebeneinander nach Osten. Sie überquerten gerade eine Erhebung, deren halbes Dutzend Lederblattbäume kaum den Ausdruck Hain verdienten. Bevor die führende Reihe auch nur den jenseitigen Abhang erreicht hatte, krachte ein Blitzschlag in ihre Mitte und schleuderte Männer und Erdbrocken hoch wie ein Stein das Wasser, wenn man ihn in einen Teich warf. Pips zitterte nicht einmal, als der Knall Mat erreichte. Der Wallach hatte sich an noch nähere Einschläge gewöhnt.
    Einige der gestürzten Männer rappelten sich hoch, hinkten weiter und schlossen sich sofort wieder jenen an, die auf den Beinen geblieben waren und nur hastig nach den Gefallenen sahen. Nicht mehr als ein Dutzend wurden verwundet auf die Schultern der anderen geladen, und dann hetzten sie von der Anhöhe hinunter, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Niemand blieb stehen, um den Krater genauer zu betrachten. Mat hatte beobachtet, wie sie ihre Lektion gelernt hatten. Wenn sie warteten, luden sie damit eine zweite silberne Lanze aus den Wolken ein. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sie außer Sicht waren. Außer den Toten natürlich.
    Er richtete das Fernrohr nach Osten. Ein paar Meilen in dieser Richtung lag das Glänzen des Sonnenscheins über der Landschaft.
    Der Balkenturm hätte dort sichtbar sein sollen, wie er über die Baumwipfel hinausragte, aber er hatte ihn seit einer Weile nicht mehr entdecken können. Vielleicht suchte er an den falschen Stellen. Es war unwichtig. Der Blitz musste Rands Werk gewesen sein, wie der ganze Rest ebenfalls. Wenn ich in dieser Richtung weit genug käme …
    Dann wäre er genau wieder an dem Punkt, von dem er aufgebrochen war. Auch wenn es nicht der Sog des Ta’veren war, der ihn dorthin zurückbrachte, wäre es doch sehr schwer für ihn, noch einmal wegzukommen, wenn Moiraine davon erfuhr. Und mit Melindhra hätte er dann auch zu tun bekommen. Er hatte noch nie von einer Frau gehört, die es nicht übelnahm, wenn ein Mann versuchte, ihr davonzulaufen, ohne es sie wissen zu lassen.
    Während er das Fernrohr langsam weiterschwenkte und den Turm suchte, ging mit einem Mal

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