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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anderen hatten sich bereits für die erste Morgenvorstellung hergerichtet; die Männer mit nacktem Oberkörper und bunten Hosen, Muelin in durchscheinendem Rot und einer engen, dazu passenden Weste, und Clarine hochgeschlossen und mit grünen, aufgenähten Ziermünzen.
    Thom und Juilin zogen wohl einige Blicke auf sich, doch glücklicherweise hielt es niemand für notwendig, herüberzukommen und sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Vielleicht weil sie wie geprügelte Hunde dasaßen, die Schultern gesenkt und den Blick auf den Boden unter ihren Stiefeln gerichtet. Zweifellos war ihnen klar, dass ihnen eine Kopfwäsche bevorstand, und zwar eine, die sich wirklich ›gewaschen‹ hatte. Nynaeve jedenfalls hatte mit Sicherheit derartiges vor.
    Elayne aber schnappte bei dem Anblick der beiden nach Luft, rannte hin und kniete schnell neben Thom nieder. All ihr Zorn, der sich noch Sekunden zuvor zu entladen drohte, war mit einem Mal verflogen. »Was ist passiert? O Thom, dein armer Kopf. Das muss ja so weh tun. Dem sind meine Fähigkeiten nicht gewachsen. Nynaeve wird dich mit hineinnehmen und sich darum kümmern. Thom, du bist einfach zu alt, um dich auf solche Abenteuer einzulassen.«
    Empört stieß er sie mit einiger Mühe von sich, während er seine Kompresse festhielt. »Lasst das bitte, Kind. Ich habe schlimmere Verletzungen gehabt, nur weil ich aus dem Bett gefallen bin. Werdet Ihr jetzt gleich Ruhe geben?«
    Nynaeve dachte gar nicht daran, die beiden mithilfe der Macht zu heilen, obwohl sie zornig genug war, um sie anwenden zu können. Sie stellte sich vor Juilin hin, die Fäuste auf die Hüften gestützt und ihre strengste Mach-ja-keinen-Unsinn-und-gib-mir-augenblicklich-eine-Antwort-Miene aufgesetzt. »Was soll denn das heißen, Euch wegzuschleichen, ohne mir Bescheid zu sagen?« Auf diese Art konnte sie gleich auch Elayne klarmachen, dass sie hier nichts zu sagen hatte. »Wenn Euch einer die Kehle durchgeschnitten hätte, anstatt Euch lediglich ein blaues Auge zu verpassen, hätten wir nie erfahren, was mit Euch passiert ist. Ihr hattet gar keinen Grund, loszumarschieren. Überhaupt keinen! Es ist schon dafür gesorgt worden, dass man ein Schiff für uns sucht.«
    Juilin blickte zu ihr auf und schob seinen Hut nach vorn, bis er fast auf seiner Stirn saß. »Dafür wurde also gesorgt, ja? Habt Ihr drei deshalb angefangen, herumzuschleichen wie die …?« Er brach ab, als Thom laut stöhnte und schwankte.
    Sobald der alte Gaukler die ihn besorgt umschmeichelnde Elayne damit beruhigt hatte, dass er behauptete, es sei nur ein kurzer Krampf gewesen und er fühle sich wohl genug, um auf einem Ball zu tanzen – und Juilin einen bedeutungsvollen Blick zugeworfen hatte, von dem er anscheinend hoffte, die Frauen hätten ihn nicht bemerkt –, wandte sich Nynaeve mit einem gefahrdrohenden Blick wieder dem dunkelhäutigen Tairener zu. Wie bitte, waren sie denn seiner Meinung nach herumgeschlichen?
    »Und wie gut es war, dass wir gegangen sind«, sagte er stattdessen nervös zu ihr. »Samara ist wie ein Schwarm Barrakudas, der um einen Brocken blutigen Fleisches rauft. Auf jeder Straße treiben sich Banden herum, die Schattenfreunde suchen oder jeden Beliebigen am liebsten zerreißen würden, der nicht bereit ist, den Propheten als die Wahre Stimme des Wiedergeborenen Drachen anzuerkennen.«
    »Es hat vor ungefähr drei Stunden in der Nähe des Flusses begonnen«, warf Thom ein und gab mit einem Aufseufzen nach, sodass Elayne nun endlich sein Gesicht mit einem feuchten Tuch abtupfen konnte. Er schien ihre leisen Worte trotzdem zu ignorieren, was gar nicht so einfach war, denn Nynaeve konnte ganz deutlich verstehen, wie sie »närrischer alter Mann« wiederholte und unter anderem sagte: »… braucht jemanden, der auf ihn aufpasst, bevor er sich umbringen lässt«, und das in einem Tonfall, in dem sich Frust und Wohlwollen mischten. »Wie es begann, weiß ich nicht. Ich hörte, wie man Aes Sedai die Schuld gab, Weißmänteln, Trollocs, jedem außer den Seanchanern , und wenn sie den Namen wüssten, würden sie denen auch noch die Schuld in die Schuhe schieben.« Er ächzte, als Elayne ein wenig zu stark zudrückte. »Während der letzten Stunde waren wir zu sehr damit beschäftigt, ihnen zu entkommen, um noch viel in Erfahrung zu bringen.«
    »Es sind Brände ausgebrochen«, sagte Birgitte. Petra und seine Frau bemerkten ihren ausgestreckten Zeigefinger, standen auf und blickten besorgt hinüber. Zwei dunkle

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