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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verraten wir uns auch nicht.« Sie sah Nynaeve nicht an, aber in ihrer Stimme lag etwas Beißendes. Sie bestand immer darauf, dass sie durchaus die Macht benützen durften, wenn sie nur vorsichtig wären. Und Nynaeve vermutete, dass sie es hinter ihrem Rücken sowieso tat. »Ich wette, wenn eine von uns heute Nacht das Herz des Steins beträte, würde sie Egwene vorfinden. Stell dir mal vor, wenn wir in ihren Träumen mit ihr sprechen könnten, brauchten wir uns keine Sorgen mehr machen, dass wir in Tel’aran’rhiod auf Moghedien stoßen.«
    »Glaubst du etwa, das sei leicht zu erlernen?«, fragte Nynaeve trocken. »Wenn das stimmt, warum hat sie es uns dann nicht schon lange beigebracht? Warum hat sie es selbst zuvor noch nie getan?« Und doch war ihr Herz nicht dabei. Sie war diejenige, die sich immer Moghediens wegen sorgte. Elayne wusste wohl, dass die Frau gefährlich war, aber es war genauso, wie zu wissen, dass eine Giftschlange gefährlich ist. Elayne wusste es, doch Nynaeve war bereits gebissen worden. Und die Fähigkeit, sich ohne den Umweg über die Welt der Träume zu verständigen, wäre äußerst wertvoll, ganz abgesehen davon, dass sie auf diese Weise Moghedien mieden.
    Auf jeden Fall schenkte Elayne ihr immer noch keinerlei Aufmerksamkeit. »Ich frage mich, wieso sie unbedingt darauf bestand, dass wir es niemandem sagen. Das ergibt doch keinen Sinn.« Einen Moment lang nagte sie mit den Zähnen an ihrer Unterlippe. »Es gibt noch einen Grund, warum wir sobald wie möglich mit ihr sprechen sollten. Bisher habe ich mir nichts weiter dabei gedacht, aber beim letzten Mal, als wir miteinander sprachen, ist sie mitten im Satz verschwunden. Jetzt erinnere ich mich auch daran, dass sie vorher plötzlich überrascht wirkte, so, als habe sie Angst bekommen.«
    Nynaeve atmete tief durch und presste beide Hände auf ihren Magen in einem vergeblichen Versuch, das plötzliche Flattern darin zu unterdrücken. Trotzdem brachte sie es fertig, mit beherrschter Stimme zu sprechen: »Moghedien?«
    »Licht, du denkst immer gleich an so schöne Dinge! Nein. Falls Moghedien sich in unsere Träume einschleichen könnte, wüssten wir das mittlerweile.« Elayne schauderte leicht; sie hatte ja doch ein wenig Ahnung, wie gefährlich Moghedien war. »Auf jeden Fall sah sie nicht danach aus. Sie hatte Angst, aber doch nicht so viel.«
    »Dann ist sie vielleicht gar nicht in Gefahr. Möglich, dass …« Nynaeve zwang sich, die Hände wegzunehmen und presste zornig die Lippen aufeinander. Nur war sie sich nicht klar darüber, wem ihr Zorn eigentlich galt.
    Den Ring wegzustecken, ihn zu verbergen bis auf ihre verabredeten Treffen mit Egwene, war durchaus eine gute Idee gewesen. War. Jeder weitere Vorstoß in die Welt der Träume konnte sie auf Moghedien stoßen lassen, und sich von ihr fernzuhalten war mehr als nur einfach eine gute Idee. Es war ihr klar, dass Moghedien ihr überlegen war. Der Gedanke war ihr unerträglich, und er tauchte recht häufig auf, doch er entsprach schlicht der Wahrheit.
    Und doch bestand nun die Möglichkeit, dass Egwene Hilfe benötigte. Nur eine geringe Möglichkeit, aber immerhin. Nur weil sie Moghedien vernünftigerweise aus dem Weg ging, durfte sie diese Möglichkeit doch nicht unterschätzen. Und außerdem konnte es sein, dass es auch Rand mit einem der Verlorenen zu tun hatte, und zwar aus ganz persönlichen Gründen, so wie es ihr und Elayne mit Moghedien ging. Was Egwene berichtet hatte, sowohl aus den Bergen wie auch von Cairhien, roch richtig nach einer Herausforderung. So, als wolle hier ein Mann einen anderen provozieren. Nicht, dass sie irgendeine Möglichkeit hatte, etwas dagegen zu unternehmen. Aber bei Egwene …
    Manchmal schien es Nynaeve, als habe sie den ursprünglichen Grund vergessen, warum sie überhaupt die Zwei Flüsse verlassen hatte. Um junge Menschen aus ihrem Dorf zu beschützen, die sich in den Netzen der Aes Sedai verfangen hatten. Nicht so viel jünger als sie selbst, höchstens ein paar Jahre, aber wenn man bereits Dorfheilerin des eigenen Dorfes war, schien der Unterschied größer. Klar, dass mittlerweile die Versammlung der Frauen in Emondsfelde eine neue Dorfheilerin gewählt hatte, aber es war trotzdem immer noch ihr Dorf und sie waren ihre Schutzbefohlenen. Und tief in ihrem Innersten war sie nach wie vor ihre Dorfheilerin. Doch auf irgendeine Art war aus dem ursprünglichen Schutz für Rand, Egwene, Mat und Perrin eine Frage des Überlebens geworden, und selbst

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