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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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der scharfen Klinge kratzte Moiraine vorsichtig an der Kante der Scheibe. Und ein dünner, tiefschwarzer Splitter sprang ab.
    Selbst in der Blase des Nichts geborgen schnappte Rand nach Luft. Die Leere bebte, und einen Augenblick lang hätte ihn fast die Macht überwältigt. »Ist das eine Kopie? Eine Fälschung?«
    »Ich habe es unten auf dem Platz gefunden«, sagte Moiraine. »Es ist tatsächlich echt. Das eine, das ich von Tear mitgebracht habe, ist genau gleich.« So wie sie es sagte, hätte sie auch über Erbsensuppe zum Mittagessen sprechen können. Egwene andererseits hatte ihr Schultertuch zusammengezogen, als fröre sie.
    Rand spürte, wie sich auch in ihm die Angst breitmachte und über die Oberfläche des Nichts rann. Es kostete Mühe, Saidin fahren zu lassen, doch er zwang sich dazu. Falls seine Konzentration zu sehr gestört wurde, würde ihn die Macht auf der Stelle ausbrennen, und er brauchte seine ganze Aufmerksamkeit für das vor ihm auf dem Tisch liegende Problem. Trotzdem und obwohl er froh war, die Verderbnis nicht mehr zu spüren, war es für ihn wie ein schwerer Verlust.
    Dieser Splitter, der jetzt auf der Tischfläche schimmerte, war eine Unmöglichkeit. Diese Scheiben waren aus Cuendillar angefertigt, Herzstein, und nichts aus diesem Material konnte zerbrechen. Nicht einmal mithilfe der Einen Macht konnte man es zerstören. Welche Kraft auch immer dagegen eingesetzt wurde, machte es nur immer stärker. Das Geheimnis der Anfertigung von Herzstein war während der Zerstörung der Welt verlorengegangen, aber was auch im Zeitalter der Legenden daraus angefertigt worden war, existierte noch immer, selbst die zerbrechlichste Vase, selbst, wenn es durch die Zerstörung auf den tiefsten Meeresgrund versunken oder unter einem Berg begraben worden war. Sicher, drei der sieben Siegel waren bereits gebrochen, aber dazu hatte ganz gewiss etwas mehr gehört als ein Messer.
    Davon abgesehen wusste er auch nicht, wie diese drei wirklich erbrochen worden waren. Wenn außer dem Schöpfer selbst nichts Herzstein zerbrechen konnte, dann sollte das doch unmöglich sein.
    »Wie?«, fragte er und war überrascht, dass seine Stimme genauso fest klang wie zu der Zeit, als ihn das Nichts umgeben hatte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Moiraine mit derselben äußerlichen Ruhe. »Aber Ihr seht, wo das Problem liegt? Das hier könnte durch einen bloßen Fall vom Tisch zerbrechen. Falls die anderen, wo sie sich auch befinden mögen, im gleichen Zustand sind, könnten vier Männer mit Hämmern das Loch im Gefängnis des Dunklen Königs wieder aufbrechen. Und wer weiß, wie wirksam sie in diesem Zustand überhaupt noch sind?«
    Das sah Rand ein. Ich bin noch nicht bereit. Er war nicht sicher, ob er jemals bereit sein würde, aber jetzt war es ganz sicher zu früh. Egwene sah aus, als blicke sie in ihr eigenes offenes Grab.
    Moiraine wickelte die Scheibe wieder ein und steckte sie in die Tasche zurück. »Vielleicht fällt mir eine Möglichkeit ein, bevor ich das nach Tar Valon bringe. Wenn wir wissen, wie das geschah, finden wir vielleicht eine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun.« Ihn packte die Vision, wie der Dunkle König wieder vom Shayol Ghul aus nach der Welt griff, schließlich wieder ganz in Freiheit war … In seiner Vorstellung bedeckten Feuer und Dunkelheit die Welt, Flammen, die verschlangen und dennoch kein Licht warfen; Schwärze, so fest wie Stein, die selbst die Luft erdrückte. Mit diesem Bild im Kopf dauerte es einen Augenblick, bis er aufnahm, was Moiraine gerade gesagt hatte. »Ihr wollt selbst hinreisen?« Er hatte geglaubt, sie werde weiter an ihm kleben wie Moos an einem Felsblock. Willst du das nicht auch?
    »Irgendwann«, erwiderte Moiraine leise. »Irgendwann werde ich hingehen, denn schließlich muss ich Euch einmal verlassen. Was sein wird, muss sein.« Rand glaubte zu bemerken, dass sie bebte, doch es geschah zu schnell, und er konnte es sich auch eingebildet haben. Im nächsten Moment war sie wieder vollkommen sicher und beherrscht. »Ihr müsst bereit sein.« Das weckte unangenehme Erinnerungen an seine eigenen Zweifel. »Wir sollten über Eure Planung sprechen. Ihr könnt hier nicht viel länger herumsitzen. Selbst wenn die Verlorenen gar nicht planen, Euch zu verfolgen, sind sie doch dort draußen und vergrößern ihre Macht. Die Aiel zusammenzurufen wird Euch nicht viel nützen, wenn Ihr anschließend herausfindet, dass alles Land jenseits des Rückgrats der Welt in ihren Händen

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