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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nicht vor anderen Menschen. Falls es zu deinem Besten notwendig sein sollte …« Ihr Lächeln wurde breiter.
    »Willst du so mitkommen?« Er deutete gereizt auf sie, wobei er sie von Kopf bis Fuß musterte.
    Sie hatte noch nie auch nur die geringste Verlegenheit an den Tag gelegt, wenn sie nackt vor ihm stand – ganz gewiss nicht –, doch nun blickte sie an sich hinunter, dann sah sie ihn an, wie er dastand und sie musterte, und nun lief ihr Gesicht rot an. Plötzlich stand sie inmitten eines Wirbelsturms aus dunkelbrauner Wolle und weißer Algode und steckte so schnell in ihren Kleidern, dass er versucht war, zu glauben, sie hätte sie mithilfe der Macht angelegt. »Hast du alles vorbereitet?«, fragte sie mittendrin. »Hast du mit den Weisen Frauen gesprochen? Du warst gestern Abend weg. Wer kommt sonst noch mit uns? Wie viele kannst du überhaupt mitnehmen? Keine Feuchtländer, hoffe ich. Denen kannst du nicht trauen. Besonders den Baummördern nicht. Kannst du uns wirklich in einer Stunde nach Caemlyn bringen? Ist das so wie das, was ich damals in jener Nacht …? Ich will damit sagen, also, wie stellst du das an? Es gefällt mir nicht, mich Dingen anzuvertrauen, die ich nicht kenne und nicht verstehe.«
    »Alles ist vorbereitet, Aviendha.« Warum plapperte sie so drauflos? Und mied jeden Blick in seine Augen? Er hatte sich mit Rhuarc und den anderen Häuptlingen getroffen, soweit sie sich noch in der Nähe der Stadt aufhielten. Sein Plan hatte ihnen nicht unbedingt gefallen, aber sie sahen es vom Standpunkt des Ji’e’toh aus, und keiner von ihnen glaubte, er habe eine andere Wahl. Sie besprachen schnell alles, einigten sich, und dann wandte sich das Gespräch anderen Themen zu. Nichts, was mit Verlorenen oder Illian oder irgendwelchen Kämpfen zu tun gehabt hätte. Frauen, die Jagd, ob man den Branntwein aus Cairhien mit ihrem eigenen Oosquai vergleichen könne oder den Tabak der Feuchtländer mit dem, den sie in der Wüste anpflanzten. Eine Stunde lang hatte er fast vergessen gehabt, was ihm bevorstand. Er hoffte so sehr, dass sich die Prophezeiung von Rhuidean als falsch herausstellen würde, dass er diese Menschen nicht vernichten werde, wie es geschrieben stand. Dann kamen die Weisen Frauen zu ihm, eine Delegation von mehr als fünfzig Mitgliedern, die Aviendha aufgescheucht hatte, angeführt von Amys und Melaine und Bair, vielleicht aber auch von Sorilea. Bei den Weisen Frauen war es immer schwer, festzustellen, wer gerade die Führungsrolle innehatte. Sie waren nicht gekommen, um ihm etwas auszureden – Ji’e’toh wiederum –, sondern um ihm klarzumachen, dass seine Verpflichtung Elayne gegenüber nicht schwerer wog als die den Aiel gegenüber, und sie hatten ihn im Besprechungszimmer festgenagelt, bis sie zufriedengestellt waren. Wenn nicht, hätte er sie schon einzeln hochheben und aus dem Weg schleppen müssen, um bis zur Tür zu kommen. Wenn sie wollten, beherrschten es diese Frauen genauso gut wie Egwene, nichts zu beachten, nicht einmal sein wütendes Brüllen. »Wir werden schon sehen, wie viele ich mitnehmen kann, wenn ich es versuche. Nur Aiel.« Mit etwas Glück würden Meilan und Maringil und die anderen überhaupt nichts bemerken, bis er längst weg war. Wenn die Burg schon ihre Spione in Cairhien sitzen hatte, dann möglicherweise auch die Verlorenen, und wie konnte er Menschen Geheimnisse anvertrauen, die nicht einmal die Sonne aufgehen sehen konnten, ohne diese Tatsache für Daes Dae’mar auszunutzen?
    Als er sich endlich in einen roten, mit Gold bestickten Kurzmantel gezwängt hatte, dessen feine Qualität auch in einen Königspalast gepasst hätte, sowohl in Caemlyn wie in Cairhien – dieser Gedanke bereitete ihm eine Art von morbidem Vergnügen –, als er also fertig angezogen war, war auch Aviendha fast fertig. Er staunte nur so darüber, wie sie sich so schnell hatte anziehen können, ohne irgendetwas zu verwechseln. »Gestern Abend, während du abwesend warst, kam eine Frau.«
    Licht! Er hatte Colavaere vollkommen vergessen. »Was hast du getan?«
    Sie hielt im Zubinden ihrer Bluse inne und bemühte sich, mit Blicken ein Loch in seinen Kopf zu bohren, doch sie sprach im Plauderton weiter: »Ich habe sie in ihre eigenen Gemächer zurückbegleitet, wo wir uns eine Weile lang unterhielten. Künftig werden dir keine weiteren Baummörderflittchen mehr die Schlafzimmertür einrennen, Rand al’Thor.«
    »Genau das, was ich erreichen wollte, Aviendha! Licht! Hast du sie

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