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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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in dem sie eingesetzt würden. Und genau das würde wahrscheinlich auch passieren. Dieses Wissen jagte ihm einen Schauder den Rücken hinab. So sehr er es hasste, so etwas zugeben zu müssen, aber die Aes Sedai hatte recht. Er wurde von Kämpfen angezogen oder sie von ihm. Niemand hätte sich mehr als er bemühen können, auf der anderen Seite des Alguenya jede Auseinandersetzung zu vermeiden. Selbst Talmanes war das aufgefallen. Doch als sie sich zum zweiten Mal vorsichtig vor einer Truppe Andoraner zurückgezogen hatten, um nicht bemerkt zu werden, liefen sie prompt einer anderen in die Arme und hatten keine andere Wahl mehr, als zu kämpfen. Und jedes Mal spürte er, wie in seinem Kopf die Würfel rollten. Mittlerweile konnte das beinahe schon als Warnung dienen, dass hinter dem nächsten Hügel ein neuer Kampf auf ihn wartete.
    Unten im Hafen neben den Getreidekähnen fand sich fast immer ein Schiff. Es wäre doch wohl mehr als unwahrscheinlich, auf einem Schiff in der Mitte eines Flusses noch kämpfen zu müssen. Allerdings hatten die Andoraner das eine Ufer des Alguenya bis weit jenseits der Stadt besetzt. So, wie sich sein Glück in letzter Zeit entwickelt hatte, würde das Schiff vermutlich am westlichen Ufer direkt vor der Nase des halben andoranischen Heeres auf Grund laufen.
    So blieb nur übrig, das zu tun, was Rand wollte. Das wurde ihm immer klarer.
    »Guten Morgen, Hochlord Weiramon und all ihr anderen Hochlords und Ladies. Ich bin ein Spieler, ein Bauernjunge, und ich bin hier, um das Kommando Eures verdammten Heeres zu übernehmen! Der verfluchte Wiedergeborene Drache wird zu uns kommen, sobald er sich um eine idiotische kleine Angelegenheit gekümmert hat!«
    Er schnappte sich den Speer mit dem schwarzen Schaft aus einer Ecke und schleuderte ihn der Länge nach durch den Raum. Er durchschlug einen Wandbehang mit einer Jagdszene und krachte wuchtig und dumpf gegen die Steinwand dahinter. Dann fiel er zu Boden. Die Jäger auf dem Gobelin hatte er ganz sauber entzweigeschnitten. Fluchend eilte er hin, um ihn wieder aufzuheben. Die zwei Fuß lange Schwertklinge war weder gesprungen, noch wies sie auch nur eine Scharte auf. Natürlich nicht. Sie war ja ein Werk von Aes Sedai.
    Er tastete nach den Raben auf der Klinge. »Werde ich jemals ganz von allen Werken der Aes Sedai befreit sein?«
    »Wie war das?«, fragte Melindhra von der Tür her.
    Er musterte sie, während er den Speer an die Wand lehnte, und zur Abwechslung einmal war es weder ihr wie gesponnenes Gold wirkendes Haar, noch die klaren, blauen Augen oder der feste Körper, an die er dabei dachte. Wie es schien, wanderte jeder Aiel früher oder später zum Fluss hinunter und blickte schweigend auf diese große Wasserfläche. Doch Melindhra ging so ungefähr jeden Tag hin. »Hat Kadere bereits Schiffe aufgetrieben?« Kadere würde wohl kaum auf Getreidekähnen nach Tar Valon fahren.
    »Die Wagen des Händlers stehen noch immer da. Ich weiß nichts von … Schiffen.« Sie sprach dieses für sie fremdartige Wort ungeschickt aus. »Warum willst du das wissen?«
    »Ich gehe eine Zeit lang fort. Im Auftrag Rands«, fügte er hastig hinzu. Ihr Gesicht wirkte allzu unbewegt. »Ich würde dich mitnehmen, wenn es ginge, aber du verlässt ja wohl die Töchter des Speers nicht.« Ein Schiff, oder sein eigenes Pferd? Und wohin? Das war die Frage. Er konnte Tear auf einem schnellen Flussschiff eher erreichen als auf Pips. Falls er wirklich ein solcher Narr war und sich dafür entschied. Falls er überhaupt eine Wahl hatte.
    Melindhras Mundpartie spannte sich kurz an. Zu seiner Überraschung allerdings nicht, weil er weggehen würde. »Also schlüpfst du zurück in den Schatten Rand al’Thors. Du hast so viel Ehre für dich selbst gewonnen, sowohl unter den Aiel wie unter den Feuchtländern. Deine Ehre, und nicht die des Car’a’carn , die auf dich zurückfiele.«
    »Er kann seine Ehre behalten und nach Caemlyn oder auch zum Krater des Verderbens mitschleppen, was mich betrifft. Mach dir nur keine Sorgen. Ich werde eine ganze Menge Ehre gewinnen. Ich werde dir schreiben und berichten. Von Tear aus.« Tear? Wenn er sich dafür entschied, würde er Rand oder den Aes Sedai niemals entkommen.
    »Er geht nach Caemlyn?«
    Mat unterdrückte ein Stöhnen. Er hätte doch darüber absolut nichts sagen dürfen. Wie er sich auch ansonsten entschied, wenigstens das konnte er zurechtbiegen. »Nur einfach der erste Name, der mir einfiel. Wegen dieser Andoraner im Süden,

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