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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aus der Küchentür trat, lief sie genau Frau Ayellin in die Hände. Nun packte sie die daraufhin eingetretenen Folgen obenauf und schickte alles zusammen durch die Leine zu Moghedien hinüber, der prompt die Augen aus dem Kopf zu fallen schienen.
    Mit grimmiger Miene wiederholte Nynaeve die Prozedur. Sie wird mich nicht aufhalten! Noch einmal. Ich werde Rand helfen, ganz gleich, was sie davon hält. Noch einmal. Und wenn ich uns damit umbringe! Noch einmal. O Licht, sie könnte recht behalten; Rand tötet uns vielleicht, bevor er erkennt, dass ich es bin. Noch einmal. Licht, wie ich diese Angst hasse! Noch einmal. Ich hasse sie! Noch einmal. Ich hasse sie! Noch einmal.
    Mit einem Mal wurde ihr bewusst, dass sich Moghedien verzweifelt in ihren Fesseln aufbäumte und mit ihrem Kopf, der etwas Bewegungsfreiheit hatte, so heftig nickte, dass man fürchten musste, er könnte herunterfallen. Einen Augenblick lang gaffte Nynaeve das tränenüberströmte Gesicht der anderen an, und dann hörte sie mit ihrer Strafaktion auf und löste hastig die Stränge aus Luft. Licht, was hatte sie getan? Sie war doch nicht Moghedien. »Ich verstehe doch recht, dass Ihr mir keine weiteren Schwierigkeiten bereiten wollt?«
    »Sie werden uns töten«, brachte die andere mit schwacher Stimme und durch ihr Schluchzen kaum verständlich heraus, aber gleichzeitig nickte sie in hastiger Zustimmung.
    Mit voller Absicht verhärtete Nynaeve ihre Seele. Moghedien verdiente wahrlich alles, was sie abbekommen hatte, und noch mehr, viel mehr. In der Burg hätte man eine der Verlorenen sofort einer Dämpfung unterzogen und sie hingerichtet, so schnell man sie nur aburteilen konnte, und außer ihrer Identität wären nicht viele Beweise notwendig gewesen. »Gut. Jetzt werden wir …«
    Donner ließ den gesamten Palast erzittern, oder jedenfalls etwas einem Donnern sehr Ähnliches. Die Wände bebten und Staub wurde vom Boden aufgewirbelt. Nynaeve wäre fast auf Moghedien gefallen, und sie tänzelten, um sich überhaupt auf den Beinen halten zu können. Bevor dieses Aufbäumen noch ganz vorüber war, wurde es durch ein Dröhnen ersetzt, als rase ein Feuersturm einen Schornstein empor, der in etwa die Höhe eines Berges hatte. Das dauerte jedoch nur einen Augenblick. Die Stille danach erschien ihr noch tiefer als zuvor. Nein. Da waren Stiefelschritte. Ein rennender Mann. Die Schritte warfen ihr Echo durch den Flur. Vom Norden her.
    Nynaeve schob die andere Frau von sich weg. »Kommt.«
    Moghedien wimmerte, sträubte sich aber nicht dagegen, durch den Flur gezerrt zu werden. Aber sie hatte die Augen weit aufgerissen und atmete zu schnell. Nynaeve dachte daran, wie gut es doch war, Moghedien dabeizuhaben, und das nicht nur, weil sie durch sie die Eine Macht benutzen konnte. Nach all den Jahren, die sie sich in den Schatten verborgen hatte, war die Spinne zu einem solchen Feigling geworden, dass sich Nynaeve im Vergleich dazu beinahe mutig vorkam. Beinahe. Nur der Zorn über ihre eigene Angst befähigte sie noch dazu, diesen einen Strang aus Geist aufrechtzuerhalten, der sie in Tel’aran’rhiod verbleiben ließ. Moghedien war von Kopf bis Fuß ein Bild nackter Angst.
    Nynaeve zerrte Moghedien an der schimmernden Leine hinter sich her und beschleunigte ihren Schritt. Sie folgte dem leiser werdenden Geräusch dieser anderen Schritte.
    Rand trat vorsichtig auf den runden Hof hinaus. Die Hälfte des weiß gepflasterten Kreises schnitt in das Gebäude hinein, das sich drei Stockwerke hoch hinter ihm erhob, und die andere Hälfte war von einer Einfassung umgeben, einem steinernen Halbkreis, der auf fünf Schritt hohen Säulen ruhte, die wiederum aus einem darunterliegenden Garten emporragten, in dem er schattige Kieselsteinpfade unter niedrigen, weit ausladenden Bäumen erblickte. Marmorbänke umstanden einen Teich, auf dem die breiten Blätter von Wasserlilien schwammen. Und Fische schwammen darin, goldene und weiße und rote.
    Plötzlich verschoben sich die Bänke, zerrannen, bildeten gesichtslose Menschengestalten, aber immer noch so weiß und hart wirkend wie der Stein, aus dem sie erschaffen waren. Er hatte bereits festgestellt, wie schwierig es war, etwas abzuändern, was schon Rahvin umgestaltet hatte. Blitze zuckten aus seinen Fingerspitzen und zerschmetterten die steinernen Männer.
    Die Luft verwandelte sich in Wasser.
    Keuchend versuchte Rand, zu den Säulen hinzuschwimmen. Den Garten dahinter konnte er erkennen. Es musste doch eine Art von Wand geben,

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