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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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private Agentin Alannas, sondern eine der Grünen Ajah, auf die sie nur gestoßen waren, weil sie über ihrer Ladentür eine Art von geheimem Notsignal aufgehängt hatte. Nicht, dass Alanna Verin darüber aufgeklärt hätte, welcher Art dieses Signal gewesen war – das versteht sich von selbst. Verin hätte ihr auch kein Geheimzeichen der Braunen verraten.
    »Nein. Sie weiß nicht mehr als die Botschaft, die sie mir übermittelte, und dabei hatte sie vor Angst einen so trockenen Mund, dass sie die Worte kaum herausbrachte. Alle loyalen Aes Sedai sollen zur Burg zurückkehren. Alles wird ihnen vergeben.« Zumindest dem Sinn nach war das alles gewesen. Zorn blitzte kurz in Alannas Augen auf, doch nur einen Augenblick lang und nicht so stark wie zuvor. »Wenn nicht all diese Gerüchte wären, hätte ich Euch niemals wissen lassen, wer sie ist.« Das und ihre aufgewühlten Gefühle. Wenigstens hatte sie mit dem Herumtigern aufgehört.
    »Ich weiß«, sagte Verin und setzte sich an den Tisch. »Ich werde die Vertraulichkeit auch respektieren. Aber gebt es zu: Diese Botschaft bestätigt die Gerüchte. Die Burg ist gespalten. Höchstwahrscheinlich gibt es wirklich irgendwo Rebellen. Die Frage ist nur: Wie verhalten wir uns jetzt?«
    Alanna blickte sie an, als sei sie verrückt geworden. Kein Wunder. Siuan musste vom Burgsaal abgesetzt worden sein, ganz den Gesetzen der Burg entsprechend. Schon die bloße Vorstellung, sich gegen die Burg zu wenden, war undenkbar. Aber auch der Gedanke, dass die Burg in sich gespalten sei, war unvorstellbar gewesen.
    »Wenn Ihr jetzt keine Antwort darauf findet, denkt einfach darüber nach. Und auch über Folgendes: Siuan Sanche hatte einen großen Anteil daran, dass wir den jungen al’Thor gefunden haben.« Alanna öffnete den Mund – höchstwahrscheinlich, um Verin zu fragen, woher sie das wisse und ob auch sie Teil dieses Plans gewesen sei –, doch Verin ließ ihr keine Möglichkeit dazu. »Man müsste schon geistig zurückgeblieben sein, um nicht zu merken, dass dieser Plan zumindest teilweise zu ihrem Sturz geführt hat. Zufälle dieses Ausmaßes gibt es nicht. Also überlegt Euch, wie Elaida wohl Rand sieht. Denkt daran, dass sie eine Rote war. Und bevor Ihr nachdenkt, beantwortet mir erst einmal eine Frage: Was hattet Ihr vor, als Ihr ihn als Behüter an Euch gebunden habt?«
    Diese Frage hätte Alanna nicht überraschen sollen, tat es aber doch. Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich. Bevor sie antwortete, zupfte sie noch ihren Rock zurecht. »Es war einfach logisch, wo er doch schon vor uns stand. Man hätte das schon lange machen sollen. Ihr konntet wohl nicht – oder wolltet Ihr nicht?« Wie die meisten Grünen amüsierte sie sich über die Weigerung der Mitglieder anderer Ajahs, mehr als einen Behüter pro Schwester zuzulassen. Was die Grünen von den Roten hielten, die gar keine hatten, sagten sie lieber nicht laut. »Man hätte sie alle bei der ersten Gelegenheit binden sollen. Sie sind viel zu wichtig, um frei herumzulaufen, und er mehr als alle anderen.« Mit einem Mal liefen ihre Wangen rot an. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis sie ihre Gefühle wieder im Griff hatte.
    Verin wusste, was hinter dem Erröten steckte. Alanna hatte etwas zu freimütig geplaudert. Sie hatten Perrin schließlich wochenlang vor der Nase gehabt, als sie in den Zwei Flüssen junge Frauen auf das Talent überprüften, doch was das betraf, ihn als Behüter zu binden, hatte sich Alanna ausgeschwiegen. Der Grund lag in einer hitzig ausgesprochenen Drohung Failes – außerhalb Perrins Hörweite selbstverständlich: Falls Alanna so etwas mache, werde sie die Zwei Flüsse nicht mehr lebend verlassen. Hätte Faile mehr über die Verbindung zwischen Aes Sedai und Behüter gewusst, wäre die Drohung wirkungslos geblieben, aber vor allem ihre Ahnungslosigkeit hatte Alanna zurückgehalten. Wahrscheinlich war es der schlechte Zustand ihrer Nerven gewesen, der zu ihrer Handlungsweise geführt hatte – Rand nicht nur an sich zu binden, sondern das auch noch gegen seinen Willen. So etwas war seit Hunderten von Jahren nicht mehr vorgekommen.
    Tja, dachte Verin trocken, ich habe in meinem Leben auch so manches ungeschriebene Gesetz übertreten. »Logisch?«, fragte sie und lächelte, um ihren Worten den Biss zu nehmen. »Ihr klingt wie eine Weiße. Na ja. Jetzt habt Ihr ihn am Hals. Was wollt Ihr nun mit ihm machen? Bedenkt, wie er uns behandelt hat. Das erinnert mich an eine Bettkantengeschichte

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