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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gelangt und habe dort überall Aes-Sedai-Gesichter gesehen. Vielleicht zwei- oder dreihundert. Vielleicht auch vierhundert. Ich wollte nicht zu offensichtlich zählen.« Bevor Mat diesen Schock verdauen konnte, lieferte der Mann schon den nächsten. »Sie haben auch ein Heer. Es lagert nördlich des Dorfes. Mehr Männer, als Ihr habt. Vielleicht doppelt so viele.«
    Talmanes, Nalesean und Daerid waren währenddessen schwitzend und nach Stechmücken schlagend herangeritten. »Habt Ihr es gehört?«, fragte Mat, und sie nickten betrübt. Er hatte zwar stets Glück im Kampf, aber zwei zu eins in der Minderheit zu sein, mit Hunderten darin verwickelten Aes Sedai, konnte jedes Glück überstrapazieren. »Wir sind nicht hier, um zu kämpfen«, erinnerte er sie, aber ihr Gesichtsausdruck blieb betrübt. Er selbst fühlte sich durch seine Bemerkung auch nicht besser. Es zählte nur, ob die Aes Sedai ihr Heer in den Kampf schicken wollten.
    »Die Bande soll sich auf einen Angriff vorbereiten«, befahl er. »Legt so viel Fläche wie möglich frei, und benutzt die Baumstämme für Barrikaden.« Talmanes verzog das Gesicht fast genauso stark wie Nalesean. Sie kämpften lieber im Sattel. »Denkt daran, vielleicht beobachten uns Behüter auch jetzt.« Er war überrascht, Vanin nicken und vielsagend nach rechts blicken zu sehen. »Wenn sie sehen, dass wir uns auf die Verteidigung vorbereiten, werden sie erkennen, dass wir offensichtlich nicht angreifen wollen. Das könnte sie vielleicht überzeugen, uns in Ruhe zu lassen, aber wenn nicht, dann sind wir wenigstens bereit.« Talmanes verstand seine Gedankengänge eher als Nalesean. Daerid hatte von Anfang an zu seinen Worten genickt.
    Nalesean zwirbelte seinen geölten Bart und murrte: »Was habt Ihr vor? Einfach dazusitzen und auf sie zu warten?«
    »Genau das«, bestätigte Mat ihm. Der verdammte Rand und seine ›vielleicht fünfzig Aes Sedai‹! Verdammt seien er und sein ›drohe ein wenig; schüchtere sie ein‹! Es schien eine sehr gute Idee, hier zu warten, bis jemand aus dem Dorf herauskam, um zu fragen, wer sie seien und was sie hier wollten. Dieses Mal ohne Ta’veren -Einfluss. Jeglicher Kampf würde zu ihm gelangen müssen. Er würde nicht hineinspazieren.
    »Sind sie dort?«, fragte Aviendha und deutete in eine bestimmte Richtung. Ohne auf eine Antwort zu warten, rückte sie ihr Bündel auf dem Rücken zurecht und schritt gen Westen.
    Mat sah ihr nach. Verdammte Aiel. Irgendein Behüter würde sie vermutlich auch gefangen zu nehmen versuchen – und seinen Kopf bekommen. Oder vielleicht auch nicht, wenn man Behüter kannte. Wenn sie einen von ihnen mit dem Messer zu töten versuchte, würde er sie vielleicht nur verletzen. Aber wenn sie zu Elayne gelangte und sich mit ihr über Rand stritt oder noch schlimmer, sie mit dem Messer tötete … Sie bewegte sich schnell voran, bestrebt, Salidar zu erreichen. Blut und blutige Asche!
    »Talmanes, Ihr übernehmt das Kommando, bis ich zurückkomme, aber Ihr regt Euch nicht, es sei denn, jemand springt die Bande mit beiden Beinen gleichzeitig an. Diese vier Männer werden Euch erklären, was Euch möglicherweise bevorsteht. Vanin, Ihr geht mit mir. Olver, bleib dicht bei Daerid, falls er Botschaften senden muss. Du kannst ihm das Schlangen-und-Füchse-Spiel beibringen«, fügte er mit einem Grinsen zu Daerid hinzu. »Er hat mir gesagt, er würde es gern lernen.« Daerids Kinn sank herab, aber Mat war bereits gegangen. Es wäre verheerend, wenn er letztendlich mit einer Beule am Kopf von einem Behüter nach Salidar verschleppt würde. Wie konnte er das verhindern? Sein Blick fiel auf die Banner. »Ihr bleibt hier«, erklärte er dem grauhaarigen Bannerträger. »Ihr anderen beiden kommt mit mir. Und rollt die Banner zusammen.«
    Seine seltsame kleine Gruppe holte Aviendha rasch ein. Wenn etwas die Behüter überzeugen könnte, sie ungehindert durchzulassen, dann sollte ein Blick genügen. Eine Frau und vier Männer, die sich offensichtlich nicht bemühten, unbemerkt zu bleiben und keine Banner trugen, bedeuteten keine Bedrohung. Er überprüfte die Unterführer. Es war noch immer windstill, aber sie hielten die Banner ohnehin an die Stäbe gedrückt. Ihre Gesichter waren angespannt. Nur ein Narr würde zwischen Aes Sedai reiten und sie erschrecken wollen.
    Aviendha sah ihn von der Seite an und versuchte dann, seinen Stiefel aus dem Steigbügel zu schieben. »Lass mich hinauf«, befahl sie kurz angebunden.
    Warum, unter dem Licht,

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