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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gespräch über die Behüter hatte Myrelle ihn wissen lassen, es sei jetzt in Ordnung, wenn er sich mit der Bande in Verbindung setzte, solange er sie nicht näher an Salidar heranzubringen versuchte. Das wäre ihm als Letztes in den Sinn gekommen. Vanin war heute Morgen hier, weil er die Lage des Landes auskundschaften konnte, sowie ein Dutzend wegen ihrer breiten Schultern und ihrer in Maerone als Rotwaffen erwiesenen Disziplin aus der Bande auserwählte Reiter. Nalesean meinte, schnelle Fäuste und Keulen sollten jegliche Ungelegenheit abwehren können, in die Nynaeve und Elayne geraten mochten, zumindest ausreichend lange, um sie fortzubringen. Das letzte Mitglied der Gruppe war Olver auf seinem Grauen, den er ›Wind‹ genannt hatte, was das langbeinige Tier vielleicht sogar verdiente. Bei Olver hatte es Bedenken gegeben. Die Bande könnte sehr wohl auf Schwierigkeiten stoßen, wenn sie diesem Haufen verrückter Frauen tatsächlich folgen mussten. Vielleicht keine Schwierigkeiten mit Bryne, aber es würden sich genügend viele Adlige über zwei Heere erzürnen, die ihre Ländereien durchquerten, was nächtliche Angriffe auf die Pferde und aus jedem zweiten Dickicht hervorfliegende Pfeile bedeutete.
    Noch immer war kein Anzeichen der Aes Sedai zu erkennen, als die Sonne bereits über die Baumwipfel stieg.
    Mat riss sich verärgert den Hut vom Kopf. »Nalesean kennt Ebou Dar, Talmanes.« Der Tairener grinste und nickte. Talmanes’ Gesichtsausdruck änderte sich nicht. »Oh, das ist schon in Ordnung. Nerim kommt mit.« Talmanes neigte den Kopf. Vielleicht hatte er es ernst gemeint.
    Schließlich regte sich im Dorf etwas – eine berittene Gruppe Frauen kam heran, die Packpferde mit sich führten. Es waren nicht nur Elayne und Nynaeve, obwohl er niemanden sonst erwartet hatte. Aviendha trug ein graues Reitgewand, aber sie wirkte auf ihrer hageren, grauen Stute äußerst unbeholfen. Die Jägerin mit dem blonden Zopf wirkte auf ihrem breitkruppigen, mausgrauen Wallach zuversichtlicher und schien Aviendha gerade von irgendetwas, das ihre Stute betraf, überzeugen zu wollen. Was wollten die beiden dort? Auch zwei Aes Sedai waren dabei – weitere Aes Sedai außer Nynaeve und Elayne, sollte er vermutlich sagen –, schlanke Frauen mit weißem Haar, was er bei einer Aes Sedai noch niemals zuvor gesehen hatte. Ein alter Bursche folgte ihnen zu Pferde und mit einem Packtier, ein sehniger Mann mit schütterem grauen Haar. Mat brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass er ein Behüter war, da einer dieser die Farben verändernden Umhänge seinen Rücken herabhing. Das bedeutete es, ein Behüter zu sein: Aes Sedai bearbeiteten sie, bis ihnen das Haar ausfiel, und bearbeiteten dann wahrscheinlich auch noch ihre Knochen, wenn sie tot waren.
    Thom und Juilin folgten dichtauf, und auch sie führten ein Packpferd mit sich. Die Frauen blieben mit ihrem betagten Behüter ungefähr fünfzig Schritte zur Linken stehen und sahen Mat und seine Männer kaum an. Der Gaukler betrachtete Nynaeve und die anderen und sprach dann mit Juilin, woraufhin sie ihre Pferde auf Mat zuführten, aber dann jäh stehen blieben, als wären sie nicht sicher, willkommen zu sein. Mat ging zu ihnen.
    »Ich muss mich entschuldigen, Mat«, sagte Thom und zupfte an seinem Schnurrbart. »Elayne hatte bestimmt, dass ich nicht mehr mit dir sprechen durfte. Sie hat diesen Befehl erst heute Morgen aufgehoben. Ich versprach ihr in einem schwachen Moment vor mehreren Monaten, ihren Befehlen zu folgen, und auf diesem Versprechen beharrt sie zu den ungelegensten Zeiten. Sie war nicht sehr erfreut darüber, dass ich so viel gesagt hatte.«
    »Nynaeve hat mir gedroht, mir ein blaues Auge zu verpassen, wenn ich mich dir nähern würde«, sagte Juilin verdrießlich, während er sich auf seinen Bambusstock lehnte. Er trug die rote Kappe der Taraboner, die nicht viel Schutz vor der Sonne gewährte, und selbst sie wirkte verdrießlich.
    Mat betrachtete die Frauen. Nynaeve spähte über den Sattel hinweg zu ihm, aber als sie bemerkte, dass er sie ansah, duckte sie sich hinter den Hals ihrer unförmigen braunen Stute. Er hätte geglaubt, dass nicht einmal Nynaeve Juilin überlegen wäre, aber der dunkle Diebefänger war nur noch ein Schatten des Mannes, den er in Tear kennengelernt hatte. Jener Juilin war zu allem bereit gewesen. Jetzt runzelte Juilin ständig die Stirn und schien niemals aufzuhören, sich zu sorgen. »Wir werden ihr auf dieser Reise Manieren beibringen,

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