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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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einigen der neuen Dinge nicht gewachsen sind.«
    Mat zögerte, zog dann seinen Hut in die Stirn und wandte sich Elayne zu.
    Sie reckte das Kinn empor. »Anscheinend weißt du noch weniger, als du zu wissen glaubst, Mat Cauthon«, sagte sie kühl. Er sah, dass sie nicht schwitzte, nicht mehr als die beiden anderen Aes Sedai. Die Jägerin sah ihn herausfordernd an. »Es gibt in hundert Meilen Umkreis um Ebou Dar Dörfer und Bauernhöfe«, fuhr Elayne fort, einem Narren das Offensichtliche erklärend. »Ein Wegetor ist nicht ungefährlich. Ich möchte nicht die Schafe oder Kühe irgendeines armen Mannes töten, und noch viel weniger den armen Mann selbst.«
    Er hasste ihren Tonfall. Sie hatte recht, aber er würde nicht zugeben, dass sie recht hatte, nicht ihr gegenüber, und während er nach einem Ausweg suchte, sah er Egwene mit zwei Dutzend oder mehr Aes Sedai aus dem Dorf herankommen, von denen die meisten mit Fransen besetzte Stolen trugen. Oder genauer gesagt: Egwene kam, und die anderen folgten ihr. Den Kopf hoch erhoben, schaute sie strikt geradeaus, die gestreifte Stola um den Hals gelegt. Die anderen schritten in kleinen Gruppen hinter ihr einher. Sheriam, welche die blaue Stola der Hüterin trug, sprach mit Myrelle und einer Aes Sedai mit gutmütigem Gesicht, die mütterlich wirkte. Mat erkannte als Einzige Aes Sedai Delana. Alle sprachen miteinander, ohne auf die Frau zu achten, die sie zur Amyrlin ernannt hatten. Egwene hätte genauso gut allein sein können. Und sie wirkte allein. Da er sie kannte, wusste er, dass sie sich sehr bemühte, ihrer Ernennung gerecht zu werden, und sie ließen sie, für jedermann sichtbar, allein gehen.
    In den Krater des Verderbens mit ihnen, wenn sie glauben, sie könnten eine Frau aus den Zwei Flüssen so behandeln, dachte Mat grimmig.
    Er trat auf Egwene zu, nahm den Hut vom Kopf und verbeugte sich so ehrerbietig wie möglich, und er konnte es gut, wenn es sein musste. »Guten Morgen, Mutter, das Licht möge auf Euch scheinen«, sagte er laut genug, dass er auch im Dorf gehört wurde. Er kniete sich hin, ergriff ihre rechte Hand und küsste ihren Großen Schlangenring. Ein schneller Blick und eine Grimasse zu Talmanes und den anderen ließ sie alle eilig hinknien und rufen: »Das Licht bescheine Euch, Mutter.« Sogar Thom und Juilin.
    Egwene wirkte zuerst bestürzt, obwohl sie es rasch verbarg. Dann lächelte sie und sagte weich: »Danke, Mat.«
    Er sah einen Moment zu ihr hoch, räusperte sich dann, erhob sich und klopfte sich den Staub von den Knien. Sheriam und alle anderen hinter Egwene sahen ihn an. »Ich habe dich nicht hier erwartet«, sagte er leise, »aber andererseits scheint es hier vieles zu geben, was ich nicht erwartet habe. Ist es üblich, dass die Amyrlin Reisende verabschiedet? Du wirst mir doch jetzt nicht etwa erzählen wollen, worum es bei alledem geht, oder?«
    Sie hätte es vielleicht im ersten Moment getan, aber dann biss sie die Zähne zusammen und schüttelte leicht den Kopf. »Ich werde Freunde immer verabschieden, Mat. Ich hätte schon früher mit dir gesprochen, wenn ich nicht so beschäftigt gewesen wäre. Mat, halte dich in Ebou Dar von Schwierigkeiten fern.«
    Er sah sie entrüstet an. Hier kniete er sich hin und küsste Ringe, und sie sagte ihm , er solle sich von Schwierigkeiten fernhalten, wenn er doch nur das Ziel verfolgte, Elayne und Nynaeve mit heiler Haut davonkommen zu lassen. »Ich werde es versuchen, Mutter«, sagte er mit etwas verzerrter Stimme. Vielleicht waren Sheriam und einige der anderen nahe genug, ihn zu hören. »Wenn Ihr mich entschuldigen wollt – ich muss mich um meine Männer kümmern.«
    Eine weitere Verbeugung, und er ging einige Schritte rückwärts, bevor er zu der Stelle trat, wo Talmanes und die anderen noch immer knieten. »Wollt ihr so verharren, bis ihr Wurzeln schlagt?«, grollte er. »Steigt auf.« Alle außer Talmanes stiegen in die Sättel.
    Egwene wechselte einige Worte mit Elayne und Nynaeve, während Vandene und Adeleas zu Sheriam traten, um mit ihr zu sprechen. Und dann war die Zeit, nach allem Trödeln, doch sehr schnell gekommen. Mat erwartete irgendeine Art von Zeremonie, da Egwene in ihrer Stola dabei war, aber sie und die anderen, die nicht mit fortgingen, zogen sich nur ein kleines Stück zurück. Elayne trat vor, und plötzlich erschien vor ihr ein Blitzstrahl, der sich zu einer Öffnung erweiterte. Was durch diese Öffnung zu sehen war – anscheinend ein niedriger, mit braunem Gras bedeckter

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