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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Verin hier sind …« Er drehte seinen Becher in den Händen. Er konnte sich nicht dazu überwinden, einer der beiden Frauen zu trauen. »Hast du sie um Rat gefragt?«
    »Nein!« Rand machte eine heftige Handbewegung. »Sie bleiben mir fern, Perrin. Das habe ich verlangt.«
    Perrin beschloss, Faile zu bitten herauszufinden, was von Alanna oder Verin zu erwarten war. Die beiden Aes Sedai verursachten ihm häufig Unbehagen, aber Faile schien gut mit ihnen zurechtzukommen. »Rand, du weißt genauso gut wie ich, dass es gefährlich ist, Aes Sedai zu verärgern. Moiraine hat sich um uns gekümmert – um dich ohnehin –, aber manchmal dachte ich, sie wäre bereit, Mat, mich und dich zu töten.« Rand schwieg, aber er schien zumindest zuzuhören. »Wenn auch nur ein Zehntel der Geschichten halbwegs stimmt, die ich seit Baerlon gehört habe, könnte dies der ungünstigste Zeitpunkt sein, den Zorn der Aes Sedai auf sich zu ziehen. Ich behaupte nicht zu wissen, was in der Burg vor sich geht, aber …«
    Rand schüttelte den Kopf und beugte sich dann vor. »Die Burg ist bis ins Innerste gespalten, Perrin. Die eine Hälfte glaubt, ich sei ein auf dem Markt käufliches Schwein, und die andere Hälfte … Ich weiß nicht, was sie genau denken. Ich habe drei Tage hintereinander Mitglieder ihrer Abordnung getroffen. Ich soll heute Nachmittag wieder welche treffen, und ich kann sie noch immer nicht einschätzen. Sie stellen weitaus mehr Fragen, als sie beantworten, und scheinen nicht sehr erfreut darüber, dass ich ihnen auch nicht mehr Antworten geben will. Zumindest Elaida – sie ist die neue Amyrlin, falls du es noch nicht gehört hast –, zumindest sagen ihre Leute etwas, auch wenn sie anscheinend glauben, ich wäre von den Hofknickse vollführenden Aes Sedai so beeindruckt, dass ich nicht zu tief graben würde.«
    »Licht!«, keuchte Perrin. »Willst du damit sagen, dass sich ein Teil der Aes Sedai aufgelehnt hat und du dich zwischen die Burg und die Aufrührer gestellt hast? Zwei kampfbereite Bären, und du pflückst zwischen ihnen Beeren! Hattest du niemals das Gefühl, bereits genug Ärger mit den Aes Sedai zu haben? Bei Siuan Sanche haben sich meine Zehen in den Stiefeln gebogen. Du hast wenigstens gewusst, wie du zu ihr standest, aber mir gab sie das Gefühl, ein Pferd zu sein, bei dem sie zu entscheiden versuchte, ob es für einen langen, harten Ritt geeignet wäre, aber sie hat zumindest klargemacht, dass sie mich nicht selbst satteln wollte.«
    Rands Lachen klang zu rau, um fröhlich zu wirken. »Glaubst du wirklich, Aes Sedai würden mich in Ruhe lassen, nur weil ich sie in Ruhe gelassen habe? Mich? Wenn sich die Burg aufspaltet, ist es das Beste, was mir passieren kann. Sie sind zu sehr damit beschäftigt, einander zu beobachten, als dass sie mir ihre volle Aufmerksamkeit zuwenden könnten. Andernfalls würden sich zwanzig Aes Sedai stets in meiner Nähe aufhalten. Oder fünfzig. Ich habe Tear und Cairhien hinter mir, auf gewisse Weise, und hier einen Halt. Ohne die Aufspaltung würde immer jemand sagen, wenn ich den Mund aufmachte: ›Ja, aber die Aes Sedai …‹ Perrin, Moiraine hat ihr Bestes getan, mich festzubinden, bis ich sie zwang, damit aufzuhören. Und um die Wahrheit zu sagen, bin ich nicht sicher, dass sie wirklich aufgehört hat. Wenn eine Aes Sedai sagt, dass sie dich beraten, aber dich entscheiden lassen will, meint sie, dass sie weiß, was du tun solltest, und dich nach allen Kräften dazu bringen wird.« Er hob seinen Becher und trank einen großen Schluck. Als er den Becher wieder senkte, schien er ruhiger. »Wenn die Burg sich einig wäre, würde ich inzwischen von so vielen Strängen gebunden, dass ich ohne die Erlaubnis von sechs Aes Sedai keinen Finger mehr rühren könnte.«
    Perrin musste fast selbst lachen, und es klang nicht fröhlicher als bei Rand. »Also denkst du, es sei besser, die aufrührerischen Aes Sedai gegen die Burg auszuspielen? ›Spende dem Bullen Beifall, oder spende dem Bären Beifall. Spende beiden Beifall, und du wirst zertreten und gefressen werden.‹«
    »So einfach ist es nicht Perrin, obwohl sie das nicht wissen«, sagte Rand selbstgefällig und schüttelte den Kopf. »Es gilt noch eine dritte Seite zu bedenken, die mich in die Knie zwingen will. Wenn sie erneut Kontakt aufnehmen. Licht! Wir sollten unsere erste gemeinsame Stunde nach so langer Zeit nicht damit verbringen, über Aes Sedai zu reden. Emondsfelde, Perrin.« Sein Gesichtsausdruck wurde fast wieder

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