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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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glücklich gewesen, als Vandene und Adeleas begonnen hatten, Mat gegenüber ganz nebenbei die Macht zu lenken, und sie war es noch weniger darüber, dass er in dieses Gasthaus entkommen war. Aber sie hatte nichts dagegen tun können. Sie behauptete, dass sie ihn an Befehle gewöhnen könnte, indem sie ihm nur das auftrug, was er ohnehin tun musste. »Er ist der unwichtigste Teil dieser Reise«, sagte sie noch bestimmter.
    »Ja.« Nynaeve bemühte sich, ihre Erleichterung nicht offen zu zeigen. »Ja, die Schale ist wichtiger.«
    »Ich schlage vor, dass ich zunächst die Stadt auskundschafte«, sagte Birgitte. »Ebou Dar scheint rauer, als ich es in Erinnerung hatte, und die Gegend, die Ihr beschrieben habt, könnte noch rauer sein als …« Sie sah Aviendha kaum an. »… als die restliche Stadt«, beendete sie ihren Satz seufzend.
    »Wenn es etwas auszukundschaften gibt«, wandte Aviendha eifrig ein, »möchte ich daran teilhaben. Ich habe einen Cadin’sor .«
    »Ein Kundschafter muss sich einfügen«, sagte Elayne sanft. »Ich denke, wir sollten hiesige Kleidung für uns alle besorgen. Dann können wir von Anfang an alle zusammen suchen, und keine von uns wird ausgeschlossen … Obwohl Nynaeve es am leichtesten von uns haben wird«, fügte sie mit einem Birgitte und Aviendha zugewandten Lächeln hinzu. Die Ebou Dari, die sie bisher gesehen hatten, hatten alle dunkles Haar, und die meisten schienen fast schwarze Augen zu haben.
    Aviendha stieß verdrießlich den Atem aus, und Nynaeve hätte es ihr am liebsten gleichgetan, als sie an jene tiefen Ausschnitte dachte, die sehr tief, wenn auch schmal waren. Birgitte grinste wahrhaftig. Die Frau besaß überhaupt kein Schamgefühl.
    Bevor die Debatten noch weitergehen konnten, trat eine Frau mit kurzem schwarzen Haar in der Livree des Hauses Mitsobar ohne anzuklopfen ein, was Nynaeve als unhöflich empfand. Sie trug ein weißes Gewand, den Rock auf der linken Seite bis zum Knie umgenäht, sodass ein grüner Unterrock zu sehen war, sowie ein eng anliegendes Leibchen, das über der linken Brust einen grünen Anker und ein Schwert aufwies. Rundlich und in mittlerem Alter, zögerte die Frau, vollführte dann einen Hofknicks und wandte sich schließlich an sie alle. »Königin Tylin wünscht die drei Aes Sedai zu sehen, wenn es ihnen beliebt.«
    Nynaeve wechselte verwunderte Blicke mit Elayne und den anderen.
    »Nur zwei von uns sind Aes Sedai«, erklärte Elayne zögernd. »Vielleicht wolltet Ihr Merilille aufsuchen?«
    »Ich wurde angewiesen, diese Räume aufzusuchen … Aes Sedai.« Die Pause war kaum zu bemerken gewesen, und die Frau vermied es nur knapp, die Anrede als Frage zu gestalten.
    Elayne erhob sich und glättete ihre Röcke. Ein Fremder hätte nicht vermutet, dass dieses ausdruckslose Gesicht Zorn verbarg, aber an ihren Mundwinkeln war Anspannung zu erkennen. »Wollen wir gehen? Nynaeve? Aviendha? Birgitte?«
    »Ich bin keine Aes Sedai, Elayne«, sagte Aviendha, und die Dienerin warf hastig ein: »Mir wurde gesagt, nur die Aes Sedai.«
    »Aviendha und ich könnten uns in der Stadt umsehen, während Ihr die Königin aufsucht«, sagte Birgitte, bevor Elayne den Mund öffnen konnte. Aviendhas Gesicht erstrahlte.
    Elayne sah sie beide scharf an und seufzte dann. »Nun, seid wenigstens vorsichtig. Nynaeve, kommst du mit, oder willst du dir auch die Stadt ansehen?« Letzteres hatte sie in trockenem Tonfall und mit einem weiteren Blick zu Birgitte geäußert.
    »Oh, ich möchte den Besuch nicht verpassen«, belehrte Nynaeve sie. »Es wird guttun, endlich jemandem zu begegnen, der glaubt …« Sie konnte ihren Satz nicht beenden, solange die Dienerin im Raum war. »Wir sollten die Königin nicht warten lassen.«
    »O nein«, sagte die Dienerin. »Das würde mich die Ohren kosten.«
    Wie viel auch immer ihre Ohren wert waren – es dauerte einige Zeit, durch die Palastgänge zu wandern. Als sollte die äußere Eintönigkeit aufgewogen werden, war der Palast innen voller Farben. In einem Gang waren die Decke grün und die Wände blau bemalt in einem anderen die Wände gelb und die Decke blassrosa. Die Bodenfliesen zeigten rot-schwarz-weiße oder blau-gelbe Rauten oder andere Zusammenstellungen in allen Schattierungen. Es gab nur sehr wenige Wandteppiche, üblicherweise Meer-Szenen, aber viele hohe Vasen aus vergoldetem Meervolk-Porzellan standen in Nischen und auch viele Arbeiten aus geschliffenem Kristall, Statuetten und Vasen und Schalen, die sowohl Elaynes als auch

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