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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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während der ganzen Reise kaum erwähnt, aus Angst, dass die beiden anderen genau das tun würden, was Elayne gerade heraufbeschworen hatte.
    Ob sie es getan hätten oder nicht – Nynaeve glaubte noch immer, dass sie etwas verbargen, Elayne wollte es einfach nicht zugeben. Adeleas hatte nicht gemerkt, dass Nynaeve diese Bemerkung über die Suche nach Flüchtlingen belauscht hatte, und als Nynaeve fragte, ob sie wirklich welche zu finden erwarteten, erwiderte Vandene ein wenig zu schnell, dass sie stets mit einem Auge Ausschau nach jungen Frauen hielten, die aus der Burg davongelaufen waren. Das ergab keinen Sinn. Niemand war aus Salidar geflohen, aber Novizinnen liefen mitunter davon – das Leben war hart, besonders wenn einem Jahre des Gehorsams bevorstanden, ehe man auch nur daran denken konnte, allein zu entscheiden –, und gelegentlich stahl sich auch eine Aufgenommene davon, die daran zu zweifeln begonnen hatte, die Stola jemals zu erlangen, aber dennoch wusste sogar Nynaeve, dass es nur wenigen gelang, von der Insel Tar Valon zu fliehen, und fast alle zurückgeholt wurden. Man konnte jederzeit fortgeschickt werden, weil man nicht stark genug war weiterzumachen, weil man die Prüfung zur Aufgenommenen oder die Prüfung zur Aes Sedai, die sie und Elayne umgangen hatten, verweigerte oder dabei versagte, aber niemand konnte selbst entscheiden zu gehen, es sei denn, man trug die Stola.
    Wenn also nur so wenigen die Flucht gelang – warum glaubten Vandene und Adeleas in Ebou Dar Flüchtlinge zu finden, und warum hatten sie sich wie Muscheln verschlossen, als Nynaeve sie gefragt hatte? Sie fürchtete die Antwort auf Letzteres ohnehin zu wissen. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht an ihrem Zopf zu ziehen. Sie glaubte sich in dieser Hinsicht zu bessern.
    »Zumindest hat Mat letztendlich begriffen, dass wir Aes Sedai sind«, grollte sie. Nynaeve konnte zumindest mit ihm jetzt zurechtkommen. Sollte er irgendetwas versuchen, würde er erkennen, wie es ist, mit allem geschlagen zu werden, worum sie einen Strang wickeln konnte. »Er sollte es besser begriffen haben.«
    »Bist du ihm deshalb aus dem Weg gegangen wie ein Cheltaner dem Steuereintreiber?«, fragte Birgitte grinsend, und Nynaeve spürte, wie sie errötete. Sie dachte, sie hätte ihre Gefühle besser verborgen.
    »Er ist selbst für einen Mann sehr lästig«, murmelte Aviendha. »Ihr müsst weit gereist sein, Birgitte. Ihr sprecht häufig von Orten, von denen ich noch niemals gehört habe. Ich würde gerne eines Tages die Feuchtlande bereisen und alle diese fernen Orte besuchen. Wo liegt dieses Cheltan? Oder Chelta?«
    Birgittes Grinsen verschwand augenblicklich. Wo immer es lag, es mochte schon seit tausend Jahren oder sogar seit einem früheren Zeitalter verschwunden sein. Sie und ihre entgleitenden uralten Stätten und Dinge, die sie stets ins Gespräch brachte … Nynaeve wünschte, sie hätte miterlebt, wie sie Egwene gegenüber zugegeben hatte, was Egwene bereits wusste. Egwene war während ihrer Zeit mit den Aiel beeindruckend stark geworden und nahm nur weniges hin, was sie für Unsinn hielt. Birgitte hatte tatsächlich gedemütigt gewirkt, als sie zurückkam.
    Dennoch mochte Nynaeve Birgitte lieber als Aviendha, deren starrer Blick und blutrünstiges Gerede ihr manchmal ein sehr unbehagliches Gefühl vermittelte. Aber wie lästig Birgitte auch sein mochte – Nynaeve hatte versprochen, ihr zu helfen, ihr Geheimnis zu bewahren.
    »Mat … hat mich bedroht«, sagte sie hastig. Es war die erste Möglichkeit, die ihr in den Sinn kam, um Aviendha abzulenken, und das Letzte, was sie jedermann wissen lassen wollte. Ihre Wangen röteten sich erneut. Elayne lächelte wahrhaftig, obwohl sie genügend Takt besaß, dieses Lächeln hinter ihrer Teetasse zu verbergen. »Nicht so«, fügte Nynaeve hinzu, als Aviendha die Stirn runzelte und nach ihrem Gürtelmesser tastete. Die Aielfrau glaubte anscheinend, eine drohende Haltung sei die richtige Antwort auf alles. »Es war nur …« Aviendha und Birgitte sahen sie an und hörten ihr aufmerksam zu. »Er hat nur gesagt …« So wie sie Birgitte gerettet hatte, rettete Elayne jetzt sie.
    »Ich glaube wirklich, dass wir jetzt genug über Meister Cauthon gesprochen haben«, erklärte Elayne nachdrücklich. »Er ist nur hier, damit er Egwene nicht in die Quere kommt. Und ich kann später herausfinden, was wegen des Ter’angreals geschehen soll.« Sie presste einen Moment die Lippen zusammen. Sie war nicht

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