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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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überhaupt noch etwas übergeben kann, anstatt an dem Tag, an dem Beslan einen Jagdunfall erleidet, ertränkt in meiner Badewanne gefunden zu werden.«
    Tylin atmete tief ein. Der freundliche Gesichtsausdruck blieb, aber ihre Stimme nahm einen scharfen Unterton an. »Nun, ich habe mich Euch offenbart. Nun beantwortet meine Frage. Warum erweisen mir vier weitere Aes Sedai die Ehre?«
    »Wir sind hier, um ein Ter’angreal zu suchen«, sagte Elayne, und während Nynaeve verwundert aufschaute, erzählte sie alles von Tel’aran’rhiod bis zum Staub in dem Raum, in dem sich die Schale befand.
    »Es wäre ein wunderbarer Segen, das Wetter wieder berichtigen zu können«, sagte Tylin zögernd, »aber das Viertel, das Ihr beschreibt, scheint mir der Rahad jenseits des Flusses zu sein. Sogar der Büttel tritt dort nur leise auf. Verzeiht – ich weiß, dass Ihr Aes Sedai seid –, aber im Rahad könntet Ihr ein Messer im Rücken haben, bevor Ihr es merkt. Wenn man edle Kleidung trägt, benutzen sie eine sehr schmale Klinge, damit nur wenig Blut fließt. Vielleicht solltet Ihr diese Suche Vandene und Adeleas überlassen. Ich glaube, sie haben solche Orte schon häufiger gesehen als Ihr.«
    »Sie haben Euch von der Schale erzählt?«, fragte Nynaeve stirnrunzelnd, aber die Königin schüttelte den Kopf.
    »Sie haben nur erzählt, dass sie hierhergekommen seien, um etwas zu suchen. Aes Sedai erzählen niemals mehr, als sie unbedingt erzählen müssen.« Erneut erstrahlte Tylins Lächeln. Es wirkte recht heiter, obwohl dadurch die Narben als dünne Linien auf den Wangen sichtbar wurden. »Bis auf Euch beide zumindest. Möge die Zeit Euch nicht allzu sehr verändern. Ich wünschte mir oft, Cavandra wäre nicht in die Burg zurückgekehrt. Mit ihr konnte ich ebenfalls so offen reden.« Sie erhob sich, bedeutete ihnen aber, sitzen zu bleiben, und schlug einen Silbergong an. »Ich werde nach kühlem Minztee schicken, und wir werden uns unterhalten. Ihr werdet mir erzählen, wie ich Euch helfen kann, und vielleicht könnt Ihr mir dann auch erklären, warum sich so viele Meervolk-Schiffe in der Bucht befinden, die weder anlegen noch Handel treiben …«
    Bei Tee und Gesprächen verging die Zeit auf angenehme Weise. Dann wurde Beslan hereingeführt, ein leise sprechender Junge, der sich respektvoll verbeugte und sie mit wunderschönen schwarzen Augen ansah, die wohl Erleichterung zeigten, als seine Mutter ihn schließlich wieder entließ. Er hatte offensichtlich keinen Moment bezweifelt, dass sie Aes Sedai waren. Später kehrten Elayne und Nynaeve durch die leuchtend bemalten Gänge in ihre Räume zurück.
    »Also wollen sie selbst die Suche übernehmen«, murmelte Nynaeve, während sie sich umsah, um sicherzugehen, dass keiner der livrierten Diener nahe genug war, sie hören zu können. Tylin hatte zu bald zu vieles über sie gewusst. Und auch wenn sie gelächelt hatte, war sie doch wegen der Aes Sedai in Salidar aufgebracht. »Elayne, glaubst du, es war klug, ihr alles zu erzählen? Sie könnte zu dem Schluss kommen, dass sie ihrem Sohn den Thron sichern könnte, wenn sie uns die Schale finden lässt und es dann Teslyn erzählt.« Sie erinnerte sich nur ungenau an Teslyn. Sie war eine Rote und eine unangenehme Frau.
    »Ich weiß, wie meine Mutter über Aes Sedai dachte, die Andor bereisten und sie niemals wissen ließen, was sie taten. Ich weiß, wie ich mich an Tylins Stelle fühlen würde. Außerdem erinnerte ich mich jetzt daran, was dieses Sprichwort bedeutet – sich auf dem Dolch ausruhen und so weiter. Die einzige Möglichkeit, jemanden zu beleidigen, der dies zu dir sagt, besteht darin, ihn anzulügen.« Elayne hob leicht das Kinn an. »Was Vandene und Adeleas betrifft, so glauben sie nur, sie hätten die Suche übernommen. Dieser Rahad mag zwar gefährlich sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er schlimmer ist als Tanchico, und wir brauchen uns den Kopf nicht mehr über die Schwarze Ajah zu zerbrechen. Ich wette, dass wir die Schale in zehn Tagen haben werden. Und dann werde ich wissen, was es mit Mats Ter’angreal auf sich hat. Wir werden wieder zu Egwene unterwegs sein, während er sich vor die Stirn schlägt und Vandene und Adeleas mit Merilille und Teslyn herauszufinden versuchen, was geschehen ist.«
    Nynaeve konnte nicht umhin, laut aufzulachen. Ein schlaksiger Diener, der eine große Porzellanvase verrückte, sah sie an, und sie streckte ihm die Zunge heraus. Er ließ die Vase beinahe fallen. »Ich nehme

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