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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Wette nur bezüglich Mat an. Zehn Tage gelten.«

KAPITEL 49

    Der Spiegel der Nebel
    R and zog zufrieden an seiner Pfeife, während er in Hemdsärmeln mit dem Rücken an einer der schlanken weißen Säulen lehnte, die den kleinen Hof umgaben, und beobachtete das aufsprühende Wasser im Springbrunnen, das im Sonnenlicht wie Edelsteine funkelte. Während des Vormittags lag dieser Teil des Hofes noch im Schatten. Sogar Lews Therin verhielt sich ruhig. »Bist du sicher, dass du nicht noch einmal über Tear nachdenken willst?«
    An der nächsten Säule lehnend und ebenfalls ohne Mantel, blies Perrin zwei Rauchringe in die Luft, bevor er seine Pfeife wieder in den Mund steckte, eine reich mit Wolfsköpfen verzierte Pfeife. »Was ist mit Mins Vision?«
    Rands Versuch, selbst einen Rauchring in die Luft zu blasen, wurde durch ein ungehaltenes Brummen verdorben, sodass nur noch ein Rauchwölkchen hervordrang. Min hatte kein Recht gehabt, dieses Thema in Perrins Gegenwart anzusprechen. »Willst du wirklich an mich gebunden sein, Perrin?«
    »Anscheinend zählt das, was ich will, nicht mehr viel, seit wir Moiraine damals in Emondsfelde begegnet sind«, erwiderte Perrin trocken. Er seufzte. »Du bist, wer du bist, Rand. Wenn du scheiterst, scheitert alles.« Plötzlich beugte er sich vor und blickte stirnrunzelnd zu einem breiten Eingang hinter den Säulen zu ihrer Linken.
    Etwas später hörte Rand aus dieser Richtung Schritte, die für einen Menschen zu wuchtig klangen.
    Die breite Gestalt, die gebückt durch den Eingang in den Hof trat, war mehr als doppelt so groß wie die Dienerin, die fast laufen musste, um mit den Schritten des Ogiers mithalten zu können.
    »Loial!«, rief Rand aus, während er sich eilig erhob. Rand und Perrin erreichten den Ogier zusammen. Das Grinsen um Loials breiten Mund schien sein Gesicht in zwei Hälften zu spalten, und sein langer Mantel, der sich über herabgerollte kniehohe Stiefel breitete, war von der Reise staubbedeckt. Seine großen Taschen beulten sich eckig aus. Wo Loial war, waren Bücher nie weit. »Geht es dir gut, Loial?«
    »Du siehst müde aus«, sagte Perrin und drängte den Ogier auf den Springbrunnen zu. »Setz dich auf die Umrandung.«
    Loial ließ sich hinführen, aber seine langen, herabbaumelnden Augenbrauen stiegen in die Höhe, und seine Pinselohren zitterten verwirrt, während er von einem zum anderen sah. Er war im Sitzen noch genauso groß wie Perrin im Stehen. »Gut? Müde?« Seine Stimme klang wie das Rumpeln bei Erdverschiebungen. »Natürlich geht es mir gut. Und müde bin ich nur, weil ich einen langen Weg gegangen bin. Ich muss sagen, es fühlte sich gut an, wieder auf den eigenen Füßen zu laufen. Man weiß immer, wohin die Füße einen tragen, während man bei einem Pferd niemals sicher sein kann. Außerdem sind meine Füße schneller.« Er lachte jäh und polternd. »Du schuldest mir ein Goldstück, Perrin. Du und deine zehn Tage. Ich verwette ein weiteres Goldstück darauf, dass ihr nicht länger als fünf Tage vor mir hier wart.«
    »Du bekommst dein Goldstück.« Perrin lachte. Dann fügte er als Nebenbemerkung zu Rand, die Loials Ohren erzürnt erbeben ließ, hinzu: »Gaul hat ihn vollkommen verdorben. Er würfelt jetzt und wettet bei Pferderennen, obwohl er kaum ein Pferd vom anderen unterscheiden kann.«
    Rand grinste. Loial hatte Pferde schon immer misstrauisch betrachtet, was nicht sehr verwunderlich war, wenn man bedachte, dass seine Beine länger als ihre waren. »Geht es dir auch bestimmt gut, Loial?«
    »Hast du dieses verlassene Stedding gefunden?«, fragte Perrin um seinen Pfeifenstiel herum.
    »Bist du ausreichend lange geblieben?«
    »Wovon sprecht ihr beiden?« Loials unsicheres Stirnrunzeln ließ die Enden seiner Augenbrauen bis auf die Wangen sinken. »Ich wollte einfach nur einmal wieder ein Stedding sehen, eines spüren. Jetzt bin ich für weitere zehn Jahre bereit.«
    »Deine Mutter hat etwas anderes gesagt«, bemerkte Rand ernst.
    Loial war aufgesprungen, bevor Rand noch zu Ende gesprochen hatte, und blickte mit zurückgelegten Ohren wild in alle Richtungen. »Meine Mutter? Sie ist hier?«
    »Nein, sie ist nicht hier«, sagte Perrin, und Loials Ohren erschlafften fast augenblicklich wieder. »Sie ist anscheinend im Gebiet der Zwei Flüsse. Oder zumindest war sie vor einem Monat noch dort. Rand hat irgendeine Art von Herumspringen benutzt, um sie und den Ältesten Haman … Was ist los?«
    Loial erstarrte bei dem Namen Ältester

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