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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ersten drei. Er saß eine Zeit lang da, rieb das dicke, elfenbeinfarbene Pergament zwischen Daumen und Zeigefinger und dachte nach. Er konnte mit seinem Gespür für Alanna nicht genau bestimmen, wie weit sie noch entfernt war, aber wenn er verglich, wie stark dieses Gespür am ersten Tag gewesen war und wie stark es jetzt war, glaubte er, dass sie sich vielleicht auf halbem Weg nach Cairhien befand. Wenn dem so war, vergeudete Merana keine Zeit. Das war gut. Er wollte, dass sie beschäftigt war. Auch ein wenig Reue wäre hilfreich, aber genauso gut könnte er sich den Mond wünschen. Sie war eine Aes Sedai. Es würden zehn weitere Tage vergehen, bis sie Cairhien erreichten, wenn sie in diesem Tempo weiterzogen, und das sollte ihnen möglich sein. Rand hatte folglich genügend Zeit, sich noch zweimal mit Coiren zu treffen, sodass er jeder Gruppe drei Anhörungen gewährt hätte. Darüber sollte Merana nachdenken, wenn sie eintraf. Es bedeutete für sie keinen Vorteil, und sie brauchte nicht zu wissen, dass er ebenso wenig in die Nähe der Weißen Burg gehen würde, wie er eine Hand in eine Schlangengrube stecken würde, besonders wenn Elaida die Amyrlin war. Noch zehn Tage, und er würde seine Stiefel verspeisen, wenn noch zehn weitere Tage vergingen, bevor Merana sich einverstanden erklärte, ihm Salidars Unterstützung anzubieten, ohne diesen Unsinn darüber, ihn begleiten und ihm den Weg zeigen zu wollen. Dann konnte er seine ganze Aufmerksamkeit endlich Sammael zuwenden.
    Während Rand dort saß und an Coiren schrieb, dass sie morgen Nachmittag zwei ihrer Schwestern mit zum Sonnenpalast bringen sollte, begann Lews Therin hörbar zu murmeln. Ja. Sammael. Dieses Mal töte ich ihn. Demandred und Sammael und sie alle, dieses Mal. Ja, das werde ich tun.
    Rand bemerkte es kaum.

KAPITEL 51

    Die Gefangennahme
    R and ließ Sulin seinen Mantel halten, damit er ihn anziehen konnte. Das geschah aus dem einfachen Grund, dass er ihn ihr hätte aus den Händen reißen müssen, wenn er ihn selbst hätte anziehen wollen. Sie versuchte ihm das Kleidungsstück, wie üblich ungeachtet solch unwichtiger Einzelheiten, wo beispielsweise seine Arme waren, umzulegen. Das Ergebnis war ein kleiner Tanz inmitten seines Schlafzimmers. Lews Therin kicherte mit einer Art verrücktem Vergnügen – gerade laut genug, um gehört zu werden. Sammael, o ja, aber zuerst Demandred. Zuallererst beseitige ich ihn, dann Sammael. O ja. Wenn der Mann Hände gehabt hätte, dann hätte er sie sich gewiss schadenfroh gerieben. Rand achtete nicht auf ihn.
    »Verhaltet Euch respektvoll«, murmelte Sulin leise. »Ihr habt den Aes Sedai in Caemlyn keinen Respekt erwiesen, und Ihr habt gesehen, was daraus entstanden ist. Die Weisen Frauen … Ich habe gehört, dass die Weisen Frauen Dinge sagen … Ihr müsst Euch respektvoll verhalten, mein Lord Drache«, brachte sie abschließend hervor.
    Schließlich gelang es ihm, den Mantel vollständig anzuziehen. »Ist Min schon gekommen?«
    »Seht Ihr sie, mein Lord Drache?« Sie zupfte eine imaginäre Fussel von der roten Seide. Dann begann Sulin seine Knöpfe zu schließen. Es ging schneller, wenn er seine Arme herabhängen und sie es tun ließ. »Min wird kommen, wenn sie kommt. Sorilea wird bei den Zelten mit ihr fertig sein, wenn sie mit ihr fertig ist.« Plötzlich spähte sie wachsam zu ihm hoch. »Was wollt Ihr von ihr? Ihr wollt Euch doch wohl kaum ins Gesäß kneifen lassen, wenn die Aes Sedai hier sind.« An diesem Nachmittag wurde ihm kein verstecktes Lächeln gewährt. »Mein Lord Drache.«
    Es fiel ihm sehr schwer, nicht die Stirn zu runzeln. Alles verlief so gut … und jetzt das. Sorilea wusste, dass er Min heute dringender brauchte als bei jeder anderen Anhörung. Man durfte die Gelegenheit, dass Min Coiren und zwei weitere Mitglieder der Abordnung Elaidas mit ihrer Fähigkeit betrachtete, nicht ungenutzt lassen. Sorilea hatte versprochen, sie zurückzuschicken. Er trat wieder fort, aber Sulin folgte ihm und machte sich weiterhin an seinen Knöpfen zu schaffen. »Sulin, ich möchte, dass Ihr zu Sorileas Zelt geht. Sucht Min und bringt sie her. Keine Fragen, Sulin. Tut es einfach.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande, knirschte aber gleichzeitig mit den Zähnen – ein bemerkenswerter Anblick. »Wie mein Lord Drache befiehlt.« Sie breitete ihre rot-weißen Röcke bei einem gekonnten Hofknicks weit aus und beugte den Kopf halbwegs bis zum Boden.
    »Wie lange noch?«, fragte er, als sie sich zum Gehen

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