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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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als seine Frau zu bezeichnen und zweimal zu sagen, wie sehr er sie liebte. Berelain wusste jetzt, dass er verheiratet war, wusste, dass er seine Frau liebte, und das hätte genügen sollen.
    Als Faile kurz darauf zurückkam, tat sie nur zwei Schritte in den Schlafraum hinein und begann sofort den stechenden, scharfen Geruch nach Eifersucht und Zorn auszustrahlen, eine Mischung, die seine Nase hätte zum Bluten bringen müssen. Perrin verstand nicht. Er konnte Berelains Parfüm zwar noch immer riechen, aber sein Geruchssinn war fast genauso ausgeprägt wie der eines Wolfs. Das galt für Faile mit Sicherheit nicht. Es war sehr seltsam. Faile lächelte. Nicht ein unschickliches Wort kam über ihre Lippen. Sie war genauso liebevoll wie immer und noch leidenschaftlicher als sonst, als sie mit ihren Fingernägeln tiefe Furchen in seine Schultern grub, was sie noch niemals zuvor getan hatte.
    Hinterher, als er die blutenden Male bei Lampenlicht betrachtete, knabberte sie – überhaupt nicht zärtlich – an seinem Ohr und lachte. »In Saldaea«, murmelte sie, »kerben wir einem Pferd die Ohren ein, aber ich glaube, dies wird genügen, um dich zu kennzeichnen.« Und die ganze Zeit über roch sie deutlich nach Eifersucht und Zorn.
    Wäre das alles gewesen, wäre die Angelegenheit erledigt gewesen. Failes Eifersucht flammte vielleicht auf wie ein Schmiedefeuer im Sturm, aber sie erstarb fast genauso schnell wieder, wenn sie erkannte, dass kein Anlass dazu bestand. Schon am nächsten Morgen sah er sie jedoch im Gang mit Berelain sprechen, und beide lächelten, um etwas zu überspielen. Seine Ohren fingen Berelains letzte Worte auf, bevor sie sich abwandte. »Ich halte meine Versprechen immer.« Eine seltsame Bemerkung, die erneut diesen beißenden, stechenden Geruch bei Faile auslöste.
    Er fragte Faile, welche Versprechen Berelain gemeint hatte, und das war vielleicht ein Fehler. Sie blinzelte – sie vergaß bisweilen sein außergewöhnliches Hörvermögen – und sagte: »Ich kann mich wirklich nicht erinnern. Sie ist eine Frau, die alle möglichen Versprechen gibt, die sie nicht halten kann.« Seine Schultern erhielten noch eine zweite Reihe blutige Furchen, und der Vormittag war noch kaum vorangeschritten!
    Berelain machte sich beharrlich an ihn heran. Er erkannte es zunächst nicht. Die Frau hatte einst im Stein von Tear auf sanfte Art mit ihm geschäkert; danach hatte es nichts weiter bedeutet, und sie wusste, dass er jetzt verheiratet war. Es waren anscheinend nur zufällige Begegnungen in den Gängen, wenige harmlose Worte fast im Vorübergehen. Aber nach einer Weile erkannte er, dass entweder sein Ta’veren -Sein die Begegnungen völlig verzerrte oder Berelain sie arrangierte, so unwahrscheinlich das auch schien. Er versuchte sich einzureden, das sei lächerlich, er müsse sich wohl für so gut aussehend wie Wil al’Seen halten. Wil war der einzige Mann, bei dem Perrin jemals erlebt hatte, dass ihm Frauen hinterherjagten. Und Perrin Aybara waren sie sicherlich niemals hinterhergejagt. Jedoch gab es einfach zu viele dieser zufälligen Begegnungen.
    Sie berührte ihn stets. Nicht auffällig, nur ihre Hand einen Moment auf seiner Hand, auf seinem Arm, auf seiner Schulter. Kaum der Beachtung wert. Am dritten Tag kam ihm ein Gedanke, der ihm die Haare zu Berge stehen ließ. Wenn man ein wildes Pferd zähmte, begann man mit leichten Berührungen, bis das Tier wusste, dass die Berührung nicht schmerzte, bis es unter der Hand stillhielt. Danach kam die Satteldecke und später der Sattel. Das Zaumzeug kam stets zuletzt.
    Er begann den Duft von Berelains Parfüm zu fürchten, wenn er um eine Ecke wehte. Beim ersten Hauch enteilte er in die entgegengesetzte Richtung, aber er konnte nicht ununterbrochen Ausschau nach ihr halten. Es schienen sehr viele großspurige junge Cairhiener im Palast ein und aus zu gehen – die meisten von ihnen Frauen. Frauen mit Schwertern! Er musste um unzählige Männer und Frauen herumgehen, die sich ihm bewusst in den Weg stellten. Zweimal musste er Burschen niederschlagen, als die Dummköpfe ihn einfach nicht um sich herumgehen lassen wollten, sondern ständig weiter vor ihm zurücktänzelten. Er fühlte sich deswegen schlecht – Cairhiener waren fast alle erheblich kleiner als er –, aber man durfte bei einem Mann, dessen Hand auf dem Schwertheft lag, kein Risiko eingehen. Einmal versuchte eine junge Frau es, und sie machte viel Lärm darum, als er ihr das Schwert abnahm, bis er es ihr

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