Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
Alter war, und verbeugte sich. »Frau Carin, dies ist Lord Mat Cauthon, der eine Nachricht für die geehrte Elayne Aes Sedai und die geehrte Nynaeve Aes Sedai hinterlassen möchte.«
»Sehr gut, Jen. Ihr könnt gehen. Wenn Ihr mir bitte folgen wollt, mein Lord?«
Carin führte ihn eine gewundene Marmortreppe hinauf, deren Stützen gelb und rot bemalt waren, zu einer mageren Frau namens Matilde, die ihn einem gedrungenen Burschen namens Bren übergab, der ihn zu einem bereits kahl werdenden Mann namens Madie führte, wobei jeder ein wenig älter war als der vorige. An einer Stelle, an der sich fünf Gänge wie die Speichen eines Rads trafen, ließ Madie ihn bei einer rundlichen Frau namens Laren, deren Haar an den Schläfen bereits ergraute, und bei einer stattlichen Kutsche zurück. Wie Carin und Matilde trug auch sie, was die Ebou Dari einen Hochzeitsdolch nannten, der mit dem Heft nach unten von einer engen Silberhalskette zwischen den mehr als drallen Brüsten herabhing. Fünf weiße Steine im Heft, zwei rot eingefasst, und vier rote Steine, einer schwarz eingefasst, besagten, dass drei ihrer neun Kinder tot und davon zwei Söhne im Duell gestorben waren. Laren beendete ihren Hofknicks vor Mat und wollte dann einen der Gänge entlangeilen, aber er ergriff schnell ihren Arm.
Sie wölbte leicht die dunklen Augenbrauen, als sie auf seine Hand sah. Sie besaß keinen anderen Dolch als den Hochzeitsdolch, aber er ließ sie dennoch augenblicklich los. Der Brauch besagte, dass sie diesen Dolch nur gegen ihren Ehemann benutzen durfte, aber man musste nichts herausfordern. Er dämpfte seine Stimme jedoch nicht. »Wie weit muss ich noch laufen, um eine Nachricht zu hinterlassen? Bringt mich zu ihren Räumen. Zwei Aes Sedai sollten nicht so schwer zu finden sein. Dies ist nicht die verdammte Weiße Burg.«
»Aes Sedai?«, sagte eine Frau hinter ihm mit schwerem illianischem Akzent. »Wenn Ihr zwei Aes Sedai sucht, so habt Ihr zwei gefunden.« Larens Gesichtsausdruck änderte sich nur unmerklich. Ihre beinahe schwarzen Augen blickten eilig an ihm vorbei, und er war sich sicher, dass sie angespannte Sorge zeigten.
Mat nahm seinen Hut ab und wandte sich mit unbekümmertem Lächeln um. Da er den silbernen Fuchskopf um den Hals trug, konnten ihm Aes Sedai absolut nichts anhaben. Nun, nicht allzu viel.
Die beiden ihm gegenüberstehenden Frauen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Die eine war schlank, mit einem einnehmenden Lächeln, in grün-goldenem Gewand, das einen seiner Meinung nach hübschen Busen erahnen ließ. Wäre das alterslose Gesicht nicht gewesen, hätte er vielleicht erwogen, eine Unterhaltung zu beginnen, denn es war ein hübsches Gesicht mit großen Augen, in denen ein Mann versinken konnte. Schade. Auch die andere Frau wies diese Alterslosigkeit auf, aber es dauerte einen Moment, bis er sie erkannte. Er dachte, sie runzele die Stirn, bis er gewahr wurde, dass dies ihr normaler Gesichtsausdruck sein musste. Ihr dunkles, fast schwarzes Gewand bedeckte sie bis auf Handgelenke und Kinn, wofür er dankbar war. Sie wirkte dürr wie ein alter Dornenzweig. Sie sah auch aus, als würde sie nur Dornenzweige zum Frühstück essen.
»Ich versuche, eine Nachricht für Nynaeve und Elayne zu hinterlassen«, belehrte er sie. »Diese Frau …« Er blinzelte und blickte sämtliche Gänge entlang. Diener eilten vorbei, aber Laren war nirgends zu sehen. Er hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell bewegen konnte. »Wie dem auch sei, ich wollte eine Nachricht hinterlassen.« Und plötzlich vorsichtig geworden, fügte er hinzu: »Seid Ihr Freundinnen von ihnen?«
»Eigentlich nicht«, sagte die Hübsche. »Ich bin Joline, und dies ist Teslyn. Und Ihr seid Mat Cauthon.« Mats Magen verkrampfte sich. Neun Aes Sedai im Palast – und er musste den beiden begegnen, die Elaida folgten. Und eine von ihnen war noch dazu eine Rote. Nicht, dass er etwas zu befürchten hätte. Er ließ seine Hand wieder sinken, bevor sie den Fuchskopf unter seiner Kleidung berühren konnte.
Diejenige, die Dornenzweige verspeiste – Teslyn – trat näher an ihn heran. Sie war Thom zufolge eine Sitzende, obwohl selbst Thom nicht verstand, was eine Sitzende hier wollte. »Wir wären ihre Freundinnen, wenn wir könnten. Aber sie brauchen keine Freundinnen, Meister Cauthon, genauso wenig wie Ihr.« Ihr Blick versuchte in seine Gedanken einzudringen.
Joline trat neben ihn und legte eine Hand auf sein Revers. Bei einer anderen Frau hätte er
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