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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sagte er. Obwohl er an seinem Mantel zog, ließen beide nicht los. »Es gibt genug andere Gründe.«
    Fünf Augenpaare ließen ihn sich wünschen, dass er den Mund gehalten hätte. Aes Sedai hatten keinerlei Sinn für Humor. Er zog ein wenig fester, und Vandene – oder Adeleas – zog ausreichend fest dagegen, dass ihm der Mantel aus der Hand gerissen wurde. Es war Vandene, entschied er. Sie war eine Grüne, und er hatte stets erwartet, dass sie ihn auf den Kopf stellen und das Geheimnis des Medaillons aus ihm herausschütteln würde. Aber welche auch immer sie war, sie lächelte – zum Teil wissend, zum Teil belustigt. Er konnte nichts Komisches entdecken. Die anderen sahen ihn nicht lange an. Er hätte genauso gut verschwunden sein können.
    »Er muss in Gewahrsam genommen werden«, sagte Joline entschieden. »Zu seinem eigenen Schutz und auch aus anderen Gründen. Drei Ta’veren , die aus einem einzigen Dorf kommen? Und einer davon der Wiedergeborene Drache? Meister Cauthon sollte sofort zur Weißen Burg geschickt werden.« Und er hatte sie hübsch gefunden!
    Merilille schüttelte nur den Kopf. »Ihr überschätzt Eure Situation, Joline, wenn Ihr glaubt, ich würde Euch den Jungen einfach mitnehmen lassen.«
    »Ihr überschätzt die Eure, Merilille.« Joline trat näher, bis sie auf die andere Frau hinabsah. Sie verzog die Lippen, überlegen und herablassend. »Oder glaubt Ihr, nur der Wunsch, Tylin nicht zu beleidigen, hielte uns davon ab, Euch alle bei Brot und Wasser zu halten, bis Ihr zur Burg zurückgeschickt werden könnt?«
    Mat hätte erwartet, dass Merilille ihr ins Gesicht lachen würde, aber sie drehte nur leicht den Kopf, als wollte sie tatsächlich Jolines Blick ausweichen.
    »Das würdet Ihr nicht wagen.« Sareitha trug die Aes-Sedai-Gelassenheit wie eine Maske auf dem glatten Gesicht, während ihre Hände die Stola richteten, aber ihre gehauchte Stimme verkündete schreiend, dass es tatsächlich eine Maske war.
    »Das sind Kinderspiele, Joline«, bemerkte Vandene gelassen. Genau das war sie. Sie war die Einzige der drei, die wirklich gelassen schien.
    Hellrote Flecke erschienen auf Merililles Wangen, als hätte die weißhaarige Frau zu ihr gesprochen, aber ihr Blick wurde fest. »Ihr könnt kaum von uns erwarten, dass wir demütig einhergehen«, belehrte sie Joline entschieden, »und wir sind fünf. Und sieben, wenn Ihr Nynaeve und Elayne dazurechnet.« Letzteres war eindeutig eine nachträgliche Überlegung, wenn auch eher widerwillig.
    Joline wölbte eine Augenbraue. Teslyns knochige Finger lösten ihren Griff nicht weiter als Vandenes, und sie beobachtete Joline und Merilille mit unlesbarem Gesichtsausdruck. Aes Sedai waren Fremdland, bei dem man niemals wusste, was man erwarten sollte, bis es zu spät war. Es gab hier tiefer liegende Strömungen. Aes Sedai umgebende tief liegende Strömungen konnten einen Mann ergreifen und zu Tode bringen, ohne dass sie es auch nur bemerkten. Vielleicht war es an der Zeit die Finger gewaltsam zu lösen.
    Larens plötzliches Wiederauftauchen ersparte ihm jedoch die Mühe. Die dralle Frau rang nach Atem, als wäre sie gerannt, und versank in einen deutlich tieferen Hofknicks als zuvor. »Verzeiht, wenn ich Euch störe, Aes Sedai, aber die Königin ruft Lord Cauthon zu sich. Verzeiht, bitte. Es wäre ungehörig, wenn ich ihn nicht sofort zu ihr brächte.«
    Die Aes Sedai sahen Laren an, sie alle, bis sie nervös zu werden begann. Dann sahen zwei Gruppen einander an, als wollten sie prüfen, welche Aes Sedai welche übertrumpfen konnten. Und dann sahen sie ihn an. Er frage sich, ob irgendjemand zurückstecken würde.
    »Ich kann die Königin nicht warten lassen«, stellte er vergnügt fest. Ihrem Naserümpfen nach zu urteilen hätte man glauben können, er hätte eine von ihnen ins Gesäß gezwickt. Sogar Laren wölbte missbilligend die Augenbrauen.
    »Lasst ihn los, Adeleas«, sagte Merilille schließlich.
    Er runzelte die Stirn, als die weißhaarige Frau der Aufforderung nachkam. Die beiden sollten kleine Schilder mit ihren Namen oder unterschiedliche Haarbänder oder sonst etwas tragen, wodurch man sie unterscheiden könnte. Sie sah ihn erneut belustigt und wissend an. Er hasste das. Es war die List einer Frau, nicht nur einer Aes Sedai und sie wussten üblicherweise überhaupt nichts über das, was sie einen glauben lassen wollten. »Teslyn?«, fragte er. Die grimmig dreinblickende Rote hielt den Mantel noch immer mit beiden Händen fest. Sie spähte zu ihm

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