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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Andors Geschichte des Widerstands gegen die Kinder des Lichts war zu beeindruckend. Er würde nichts erklären, bis die Legionen mit ihr als Galionsfigur in Andor einmarschierten. Das wusste Morgase sicherlich auch. Und wahrscheinlich wusste sie ebenfalls, dass er ihre Versuche, ihn zu dämpfen, bemerkt hatte. Der Vertrag, den sie unterzeichnet hatte, verlieh den Kindern in Andor Rechte, die sie niemals irgendwo sonst als hier in Amadicia besessen hatten, und er erwartete, dass sie bereits plante, wie sie seinen Zugriff auf ihr Land lockern und sobald es ihr möglich war ganz rückgängig machen könnte. Sie hatte den Vertrag nur unterzeichnet, weil er sie in die Ecke gedrängt hatte, und doch hatte sie aus dieser Position heraus weiterhin genauso geschickt gekämpft, wie sie ihre Steine auf dem Spielbrett setzte. Sie war trotz ihrer Schönheit sehr zäh. Nein, sie war einfach zäh und sonst nichts. Sie ließ sich von der reinen Freude an ihrem Spiel einfangen, aber er konnte dies nicht als Fehler werten, da es ihm so viele erfreuliche Momente verschaffte.
    Wäre er zwanzig Jahre jünger gewesen, wäre er vielleicht mehr auf ihr wahres Spiel eingegangen. Lange Jahre als Witwer lagen hinter ihm, und der kommandierende Lordhauptmann der Kinder des Lichts hatte wenig Zeit für Tändeleien mit Frauen, wenig Zeit für anderes, als der kommandierende Lordhauptmann zu sein. Wäre er zwanzig – nun, fünfundzwanzig – Jahre jünger und sie nicht von den Tar-Valon-Hexen ausgebildet … Das konnte man in ihrer Gegenwart leicht vergessen. Die Weiße Burg war ein Sumpf der Schändlichkeit und des Schattens, und sie war bis ins Innerste davon berührt. Rhadam Asunawa, der Hochinquisitor, hätte sie für ihre Monate in der Burg verurteilt und ohne Verzögerung gehängt, wenn Niall es zugelassen hätte. Er seufzte bedauernd.
    Morgase behielt ihr siegreiches Lächeln bei, und ihre großen Augen beobachteten sein Gesicht mit unleugbarer Intelligenz. Er füllte ihre Becher aus einem in einer Schale mit kühlem Wasser stehenden Silberkrug mit Wein.
    »Mein Lord Niall …« Das Zögern war genau richtig bemessen, die schlanke Hand über den Tisch halbwegs zu ihm ausgestreckt, der zusätzliche Respekt der Anrede. Einst hatte sie ihn einfach Niall genannt, verächtlicher, als sie einen betrunkenen Stallburschen angesprochen hätte. Das Zögern wäre genau richtig bemessen gewesen, wenn er sie nicht hätte einschätzen können. »Mein Lord Niall, Ihr könntet doch sicherlich Galad nach Amador befehligen, sodass ich ihn sehen könnte. Nur für einen Tag.«
    »Ich bedaure«, antwortete er glatt, »dass Galads Pflichten ihn im Norden festhalten. Ihr solltet stolz sein. Er ist einer der besten jungen Offiziere bei den Kindern.« Ihr Stiefsohn wurde bei Bedarf sozusagen als Hebel angesetzt, jemand, der jetzt nützlicher war, wenn man ihn fernhielt. Der junge Mann war in der Tat ein guter Offizier, vielleicht der beste, der sich den Kindern zu Nialls Zeiten jemals angeschlossen hatte, und es war nicht nötig, seinen Eid auf die Probe zu stellen, indem man ihn wissen ließ, dass seine Mutter hier und nur aus Höflichkeit ein ›Gast‹ sei.
    Ihre Enttäuschung zeigte sich durch ein leichtes Zusammenpressen der Lippen, das rasch wieder verging. Dies war nicht das erste Mal, dass sie diese Bitte geäußert hatte, und es würde auch nicht das letzte Mal sein. Morgase Trakand ergab sich nicht einfach, nur weil feststand, dass sie besiegt war. »Wie Ihr meint, mein Lord Niall«, sagte sie so sanftmütig, dass er sich fast an seinem Wein verschluckte. Unterwürfigkeit war eine neue Taktik, eine Taktik, die sie sich mühsam erarbeitet haben musste. »Es ist nur einer Mutter …«
    »Mein Lordhauptmann!«, unterbrach sie eine tiefe, volltönende Stimme vom Eingang her. »Ich fürchte, ich habe wichtige Nachrichten, die nicht warten können, mein Lord.« Abdel Omerna ragte in dem weiß-goldenen Waffenrock eines Lordhauptmanns der Kinder des Lichts hoch auf, das kühne Gesicht an den Schläfen von flügelförmigem Weiß gerahmt, die dunklen Augen tief liegend und nachdenklich. Er wirkte von Kopf bis Fuß furchtlos und herrisch. Und wie ein Narr, aber das war nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
    Morgase zog sich beim Anblick Omernas mit einer äußerst flüchtigen Bewegung in sich selbst zurück, die die meisten nicht einmal bemerkt hätten. Sie glaubte genau wie alle anderen, dass er ein Meisterspion für die Kinder war, ein Mann, den man fast

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