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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nialls Brust bewegte sich nicht mehr, und ihn zu töten, war Verrat gewesen. »Lordhauptmann Valda kam zu spät, um ihn zu retten, aber er tötete Omerna als gerechte Strafe für sein Vergehen.« Balwer zuckte zusammen und begann unruhig seine Hände zu kneten.
    Der einem Vogel ähnliche Bursche verursachte Valda Unbehagen. »Da Ihr schon hier seid, Balwer, könnt Ihr Euch auch nützlich machen.« Er mochte nutzlose Menschen nicht, und der Schreiber war die Reinform der Nutzlosigkeit. »Überbringt diese Nachricht jedem Lordhauptmann in der Festung. Sagt ihnen, dass der kommandierende Lordhauptmann ermordet wurde und dass ich ein Treffen des Konzils der Gesalbten einberufe.« Seine erste Handlung nach seiner Ernennung zum kommandierenden Lordhauptmann würde sein, den vertrockneten kleinen Mann aus der Festung hinauszubefördern und einen Schreiber zu erwählen, der nicht ständig zusammenzuckte. »Gleichgültig, ob Omerna von den Hexen oder vom Propheten gekauft wurde – ich will Pedron Niall gerächt sehen.«
    »Wie Ihr befehlt, mein Lord.« Balwers Stimme klang trocken und klein. »Es soll so geschehen, wie Ihr sagt.« Anscheinend war er jetzt in der Lage, Nialls Körper anzusehen. Er betrachtete kaum etwas anderes, während er sich schnell und unter Verbeugungen zurückzog.
    »Also scheint es, dass Ihr letztendlich doch unser nächster kommandierender Lordhauptmann sein werdet«, sagte Asunawa, sobald Balwer gegangen war.
    »So scheint es«, antwortete Valda trocken. Ein winziger Streifen Papier lag neben Nialls ausgestreckter Hand, die Art Papier, die man benutzt, wenn man Nachrichten mit Brieftauben versendet. Valda beugte sich herab, hob ihn auf und stieß dann angewidert den Atem aus. Das Papier hatte in einer Weinlache gelegen. Was auch immer darauf gestanden hatte, war verloren, die Tinte verwischt.
    »Und die Hand wird Morgase bekommen, wenn sie ihren Zweck für Euch erfüllt hat.« Dies war keineswegs als Frage gemeint.
    »Ich werde sie Euch persönlich übergeben.« Vielleicht könnte eine Kleinigkeit arrangiert werden, um Asunawas Appetit eine Weile zu stillen. Dadurch könnte sichergestellt werden, dass auch Morgase verbesserungsfähig blieb. Valda ließ das Papier auf Nialls Leichnam fallen. Der alte Wolf hatte seine Schlauheit und seine Kraft im Alter verloren, und jetzt wäre es an Eamon Valda, die Hexen und ihren falschen Drachen zur Räson zu bringen.
    Bäuchlings auf einem Hügel liegend, überblickte Gawyn das Unglück unter der Nachmittagssonne. Die Brunnen von Dumai lagen jetzt viele Meilen südlich von ihm, jenseits gewellter Ebenen und niedriger Erhebungen, aber er konnte den Rauch von den brennenden Wagen noch immer sehen. Er wusste nicht, was dort noch alles geschehen war, nachdem er durch einen Ausbruch so viele Jünglinge wie möglich davongeführt hatte. Al’Thor hatte die Angelegenheit scheinbar gut unter Kontrolle gehabt, al’Thor und jene schwarz gewandeten Männer, die anscheinend die Macht lenken konnten und Aes Sedai und Aiel gleichermaßen erledigten. Die Erkenntnis, dass Schwestern flohen, hatte ihm gezeigt, dass es Zeit war zu verschwinden.
    Er wünschte, er hätte al’Thor töten können. Für seine Mutter, die durch den Einfluss dieses Mannes umgekommen war – Egwene leugnete es, aber sie hatte keine Beweise – und für seine Schwester. Selbst wenn Min die Wahrheit gesagt hatte – er hätte sie überreden sollen, das Lager mit ihm zu verlassen, ungeachtet dessen, was sie wollte; es hatte heute zu vieles gegeben, was er hätte anders machen sollen –, wenn Min also recht hatte und Elayne al’Thor liebte, dann war dieses schreckliche Schicksal Grund genug, ihn zu töten. Vielleicht hatten die Aiel es für ihn erledigt. Aber das bezweifelte er.
    Mit verbittertem Lachen hob er sein Fernrohr an. Eines der goldenen Bänder trug eine Inschrift. »Von Morgase, der Königin von Andor, für ihren geliebten Sohn Gawyn. Möge er für seine Schwester und Andor ein lebendiges Schwert sein.« Jetzt waren dies bittere Worte.
    Jenseits verbrannten Grases und kleiner, verstreut liegender Ansammlungen von Bäumen war nicht viel zu sehen. Der Wind blies noch immer heftig und wühlte Staubwolken auf. Gelegentlich bewies eine blitzartige Bewegung in einer Senke zwischen den gedrungenen Hügelkämmen, dass Menschen unterwegs waren. Es stand außer Frage, dass es sich um Aiel handelte. Sie verschmolzen zu geschickt mit der Landschaft, als dass es grün gewandete Jünglinge sein konnten.

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