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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ebenfalls für wenig ehrenvoll, Bettler zu bekämpfen – und Beslans Freunde ebenso, deren Kostüme teilweise verrutscht waren und von denen einer seine Maske abgesetzt hatte, damit ein anderer einen Schnitt an seiner Stirn abtupfen konnte. Aber der Mann mit dem Schnitt grinste ebenfalls. Birgitte hatte keine sichtbare Verletzungen erlitten, und ihr Kostüm wirkte noch genauso ordentlich wie zuvor im Palast. Sie ließ ihren Dolch wieder verschwinden. Es war unmöglich, eine Klinge unter diesen Federn zu verbergen, aber sie tat es.
    Mat hatte nichts dagegen einzuwenden, sich fortziehen zu lassen, aber er grollte: »Gehen Bettler in dieser … dieser Stadt ständig herum und greifen Leute an?« Beslan hätte es vielleicht nicht gern gehört, wenn er sie eine verdammte Stadt genannt hätte.
    Der Mann lachte. »Ihr seid ein Ta’veren , Mat. Um Ta’veren herrscht immer Aufregung.«
    Mat erwiderte das Lächeln mit zusammengebissenen Zähnen. Verdammter Narr, verdammte Stadt und verdammtes Ta’veren . Nun, wenn ihm ein Bettler die Kehle aufschlitzte, brauchte er nicht zum Palast zurückzukehren und sich von Tylin wie eine reife Birne schälen zu lassen. Verdammt sei alles!
    Die Straße zwischen der Färberei und der Rose von Elbar war ebenfalls von Feiernden bevölkert, wenn auch nicht von so vielen unzureichend Bekleideten. Anscheinend musste man Geld besitzen, um fast nackt zu gehen. Obwohl die Akrobaten vor dem Haus des Kaufmanns dem nahekamen. Die Männer waren barfuß und mit unbedeckter Brust in farbenfrohen Hosen und die Frauen in noch engeren Hosen und dünnen Blusen. Sie trugen alle nur wenige Federn im Haar, wie auch die Schabernack treibenden Musikanten vor dem kleinen Palast an der nächsten Ecke – eine Frau mit einer Flöte, eine weitere mit einer großen schwarzen, mit Hebeln versehenen Tuba und ein Bursche, der nach Kräften eine große Trommel schlug. Das Haus, das zu beobachten sie hierhergekommen waren, wirkte fest verschlossen.
    Der Tee in der Rose von Elbar war genauso schlecht wie immer, was immerhin bedeutete, dass er weitaus besser war als der Wein. Nalesean hielt sich an das herbe örtliche Bier. Birgitte bedankte sich, ohne zu sagen wofür, woraufhin Mat nur schweigend die Achseln zuckte. Sie lächelten sich an und prosteten einander zu. Die Sonne stieg auf, und Beslan saß da und balancierte zuerst einen Stiefel auf der Spitze des anderen und dann umgekehrt, aber seine Begleiter wurden allmählich unruhig, egal wie oft er darauf hinwies, dass Mat ein Ta’veren sei. Ein Handgemenge mit Bettlern war wohl kaum die richtige Abwechslung, die Straße war zu schmal, als dass Bühnenbilder hätten vorüberziehen können, die Frauen waren nicht so hübsch wie anderswo und selbst Birgitte zu betrachten, schien an Reiz zu verlieren, als sie erst erkannten, dass sie nicht die Absicht hatte, auch nur einen von ihnen zu küssen. Mit der Beteuerung, dass sie es bedauerten, dass Beslan nicht mitkommen wollte, eilten sie auf der Suche nach etwas Unterhaltsamerem davon. Nalesean machte einen Spaziergang die Gasse neben der Färberei hinab, und Birgitte verschwand im düsteren Inneren der Rose , um, wie sie sagte, herauszufinden, ob es überhaupt etwas gab, was dem heimlichen Trinken in einer vergessenen Ecke gleichkam.
    »Ich hätte niemals erwartet, eine Behüterin so bekleidet zu sehen«, sagte Beslan, der erneut die Stellung seiner Stiefel wechselte.
    Mat blinzelte. Der Bursche hatte einen scharfen Blick. Sie hatte ihre Maske nicht einmal abgenommen. Nun, solange er nichts wusste von …
    »Ich glaube, Ihr werdet meiner Mutter guttun, Mat.«
    Mat versprühte hustend Tee über die Vorübergehenden. Mehrere sahen ihn wütend an, und eine schlanke Frau mit einem hübschen kleinen Busen lächelte ihn unter einer blauen Maske, die vermutlich einen Zaunkönig darstellen sollte, scheu an. Sie stampfte jedoch mit dem Fuß auf und stolzierte davon, als er ihr Lächeln nicht erwiderte. Glücklicherweise war niemand in ihrer Begleitung ausreichend verärgert, ihm mehr als düstere Blicke zuzuwerfen, bevor sie ebenfalls weitergingen. Oder vielleicht unglücklicherweise. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn sechs oder acht Leute ihn genau jetzt herausgefordert hätten.
    »Was meint Ihr?«, fragte er heiser.
    Beslan wandte mit erstaunt geweiteten Augen ruckartig den Kopf. »Nun, weil sie Euch als ihren Geliebten erwählt hat. Warum ist Euer Gesicht so rot? Seid Ihr böse? Warum …?« Plötzlich schlug er sich mit

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