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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sie und werden Dorfheilerinnen oder Weise oder dergleichen, oder sie vergessen die Macht irgendwann, hören auf, sie zu lenken und üben ein Handwerk oder Gewerbe aus. Auf jeden Fall verschwinden sie gewissermaßen.« Elayne fragte sich, wie jemand die Eine Macht vergessen konnte. Der Drang, die Macht zu lenken, die Versuchungen der Quelle waren immer vorhanden, wenn man erst gelernt hatte, sie zu handhaben. Aes Sedai glaubten jedoch anscheinend, einige Frauen könnten dies einfach ablegen, wenn sie herausfanden, dass sie keine Aes Sedai sein würden.
    Vandene übernahm erneut die Erklärung. Die Schwestern sprachen häufig beinahe abwechselnd, wobei jede ruhig dort fortfuhr, wo die andere aufgehört hatte. »Die Burg hat fast von Anfang an von den Kusinen gewusst, vielleicht sogar wirklich von Anfang an. Zunächst waren zweifellos die Kriege wichtiger. Und obwohl sie sich einen eigenen Namen gaben, haben sie einfach das getan, was wir von solchen Frauen erwarten. Sie blieben im Verborgenen, hielten sogar den Umstand geheim, dass sie die Macht lenken konnten, und zogen keine wie auch immer geartete Aufmerksamkeit auf sich. Im Verlauf der Jahre begannen sie sogar – natürlich geheim und vorsichtig –, einander zu benachrichtigen, wenn eine von ihnen eine Frau aufspürte, die unrechtmäßigerweise die Stola zu tragen behauptete. Habt Ihr etwas gesagt?«
    Elayne schüttelte den Kopf. »Careane, ist noch Tee in der Kanne?« Careane zuckte leicht zusammen. »Ich denke, Adeleas und Vandene würden vielleicht gern ihre Lippen benetzen.« Die Domani sah die noch immer benommene Merilille nicht einmal an, bevor sie zu dem Tisch trat, auf dem sich die silberne Teekanne und die Becher befanden. »Das erklärt noch nicht alles«, fuhr Elayne fort. »Warum ist das Wissen um sie ein solches Geheimnis? Warum wurden sie nicht schon vor langer Zeit aufgelöst?«
    »Nun, das liegt natürlich an den Ausreißerinnen.« Adeleas ließ es wie das Offensichtlichste auf der Welt klingen. »Vergleichbare Gruppen wurden sofort zerstört, sobald man sie aufspürte, das ist ja allgemein bekannt. Die letzte vor ungefähr zweihundert Jahren. Aber die Kusinen sind nicht sehr zahlreich und verhalten sich ruhig. Die letzte Gruppe nannte sich Töchter des Schweigens, aber sie waren kaum schweigsam. Sie waren insgesamt nur dreiundzwanzig, Wilde, die sich zusammengeschlossen hatten und in gewisser Weise von zwei früheren Aufgenommenen ausgebildet wurden, aber sie …«
    »Ausreißerinnen«, warf Elayne ein, während sie mit dankbarem Lächeln einen Becher von Careane entgegennahm. Sie hatte keinen für sich selbst erbeten, aber sie erkannte abwesend, dass die Frau sie zuerst bedacht hatte. Vandene und ihre Schwester hatten sich auf dem Weg nach Ebou Dar recht ausführlich über Davongelaufene unterhalten.
    Adeleas blinzelte und hielt sich bei diesem Thema zurück. »Die Kusinen helfen Ausreißerinnen. Sie haben stets zwei oder drei Frauen in Tar Valon, die aufpassen. Einerseits nähern sie sich fast jeder von der Burg verwiesenen Frau auf sehr umsichtige Weise, und andererseits gelingt es ihnen, jede Ausreißerin ungeachtet dessen aufzuspüren, ob sie eine Novizin oder eine Aufgenommene ist. Zumindest konnte seit den Trolloc-Kriegen keine die Insel ohne ihre Hilfe verlassen.«
    »O ja«, sagte Vandene, als Adeleas innehielt, um ebenfalls einen Becher von Careane entgegenzunehmen. Er war zunächst Merilille angeboten worden, aber diese saß nur zusammengesunken und ins Leere blickend da. »Wenn es jemandem gelingt zu entkommen, wissen wir, wo wir nachsehen müssen, und sie endet fast immer wieder in der Burg und wünschte, sie wäre niemals geflohen. Jedenfalls solange die Kusinen nicht wissen, dass uns ihre Existenz bekannt ist. Wenn das geschieht, haben wir wieder Zustände wie vor ihrem Entstehen, als eine der Burg entfliehende Frau überall untertauchen konnte. Damals waren es mehr – Aes Sedai, Aufgenommene, Novizinnen und Ausreißerinnen –, und in manchen Jahren konnten zwei oder drei von ihnen für immer entkommen, in anderen Jahren drei von vier. Weil wir die Kusinen benutzen, bringen wir mindestens neun von zehn zurück. Jetzt könnt Ihr vielleicht erkennen, warum die Burg die Kusinen und ihr Geheimnis wie wertvolle Edelsteine behütet hat.«
    Das konnte Elayne tatsächlich. Eine Frau war erst mit der Weißen Burg fertig, wenn die Weiße Burg mit ihr fertig war. Außerdem konnte es dem Ruf der Burg, unfehlbar zu sein, nicht schaden,

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