Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Luftblasen-Wirbel schnell außer Sicht, noch während sie den Blick hinwandte, und rissen ihren Passagier mit in die Tiefe.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, was sie getan hatte. Sie hatte sich stets im Finstern bewegt, sich stets verborgen gehalten, hatte stets … Jede Frau in der Stadt, welche die Macht lenken konnte, würde jetzt wissen, dass jemand viel Saidar herangezogen hatte, wenn sie auch nicht wissen würden wofür, und jeder Beobachter hatte jenen Streifen flüssigen weißen Feuers durch den Nachmittag schneiden sehen. Angst verlieh ihr Flügel. Nicht Angst. Entsetzen.
    Sie raffte ihre Röcke, hastete die Treppe hinab, eilte durch den Schenkraum, wobei sie gegen Tische stieß und Menschen ins Taumeln brachte, die ihr aus dem Weg zu gelangen versuchten, rannte auf die Straße, zu erschrocken, um nachzudenken, und schlug sich mit den Händen einen Weg durch die Menge.
    »Lauft!«, schrie sie und warf sich in die Sänfte. Ihre Röcke verfingen sich in der Tür. Sie riss sie frei. »Lauft!«
    Die Träger rannten sofort los, sodass sie geschüttelt wurde, aber es kümmerte sie nicht. Sie hielt sich mit in das geschnitzte Gitterwerk verschränkten Fingern fest und zitterte unkontrolliert. Er hatte dies nicht verboten. Er würde ihr vielleicht vergeben oder ihre selbstständig ausgeführte Tat sogar vergessen, wenn sie seine Anweisungen schnell und wirkungsvoll ausführte. Das war ihre einzige Hoffnung. Sie würde Falion und Ispan kriechen lassen!

KAPITEL 31

    Mashiara
    A ls das Boot vom Landesteg ablegte, warf Nynaeve ihre Maske neben sich auf die gepolsterte Bank, sank mit verschränkten Armen und fest umfasstem Zopf zurück und blickte stirnrunzelnd ins Leere. Als sie dem Wind lauschte, hörte sie noch immer heraus, dass ein heftiger Sturm aufkäme, die Art Sturm, der Dächer abriss und Scheunen umstürzte, und sie wünschte fast, der Fluss würde genau in diesem Augenblick in Wellen aufbrechen.
    »Wenn nicht das Wetter der Grund ist, Nynaeve«, ahmte sie nach, »dann solltest du diejenige sein, die geht. Die Herrin der Schiffe könnte beleidigt sein, wenn wir nicht die Stärkste von uns schicken. Sie wissen, dass Aes Sedai das hoch schätzen. Bah!« Das waren Elaynes Worte gewesen. Ohne das »Bah«. Elayne glaubte eben, sich allen möglichen Unsinn von Merilille anzuhören, wäre jeder erneuten Begegnung mit Nesta vorzuziehen. Wenn man einen schlechten Anfang mit jemandem hatte, war es schwer, das Verhältnis zu verbessern – Mat Cauthon war ein hinreichender Beweis dafür! –, und wenn sie noch schlechter mit Nesta din Reas Zwei Monde zurechtkamen, würde sie sie alle fortschicken.
    »Schreckliche Frau!«, murrte sie und regte sich unruhig auf den Sitzpolstern. Aviendha hatte nicht besser reagiert, als Nynaeve vorgeschlagen hatte, sie solle zum Meervolk gehen. Diese Leute waren von ihr fasziniert gewesen. Nynaeve ließ ihre Stimme hoch und geziert klingen, überhaupt nicht wie Aviendhas, aber sie traf zumindest die Stimmung. »Wir werden aus diesem Vorfall lernen, Nynaeve al’Meara. Und vielleicht werde auch ich etwas lernen, wenn ich Jaichim Carridin heute beobachte.« Bestünde nicht die Tatsache, dass Aiel-Frauen nichts fürchteten, hätte sie aufgrund Aviendhas Eifer, Carridin auszuspionieren, geglaubt, sie habe Angst. Einen Tag auf einer heißen Straße zu verbringen, während sich Menschenmengen vorüberdrängten, war nicht lustig, und heute würde es durch das Fest noch schlimmer sein. Nynaeve hätte gedacht die Frau würde eine hübsche, erfrischende Bootsfahrt genießen.
    Das Boot schlingerte. Eine hübsche, erfrischende Bootsfahrt sagte sie sich. Hübsche kühle Brisen in der Bucht. Feuchte Brisen, nicht trockene. Das Boot rollte. »Oh, Blut und Asche!«, stöhnte sie. Sie schlug entsetzt eine Hand vor den Mund und trommelte mit den Fersen zornig gegen die Vorderseite der Bank. Wenn sie dieses Meervolk lange ertragen müsste, würde sie genauso viel Unflat von sich geben wie Mat. Sie wollte nicht an ihn denken. Ein weiterer Tag Händefalten dafür … dieser Mann … und sie würde sich jedes Haar einzeln aus dem Kopf reißen! Nicht, dass er bisher etwas Unvernünftiges gefordert hätte, aber sie wartete darauf, dass er es tat, und seine Art …!
    »Nein!«, sagte sie fest. »Ich will, dass sich mein Magen beruhigt und nicht noch mehr rebelliert.« Das Boot hatte leicht zu schaukeln begonnen. Sie versuchte, sich auf ihre Kleidung zu konzentrieren. Sie war nicht so auf Kleider fixiert, wie

Weitere Kostenlose Bücher