Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
denke, wenn sie kommen wollten, wären sie jetzt bereits hier. Sie hätten sich den Überraschungsmoment nicht entgehen lassen. Vielleicht will selbst al’Thor nicht der versammelten Burg gegenübertreten. Sie sind vermutlich alle nach Caemlyn, in ihre Schwarze Burg, zurückgekehrt. Was, wie ich befürchte, bedeutet, dass Toveine ein höchst unerfreulicher Schock bevorsteht.«
    »Schickt ihr den schriftlichen Befehl, sofort zurückzukommen«, sagte Elaida heiser. Der gewürzte Wein half anscheinend nicht. Sie wandte sich um und zuckte zusammen, als Alviarin unmittelbar vor ihr stand. Vielleicht waren es nicht einmal einhundert Männer – nicht einmal einhundert? Bei Sonnenuntergang wären zehn noch verrückt erschienen –, aber sie durfte das Risiko nicht eingehen. »Schreibt den Befehl selbst, Alviarin. Jetzt. Sofort.«
    »Und wie soll ihr die Botschaft überbracht werden?« Alviarin neigte den Kopf in frostiger Neugier. Aus einem unbestimmten Grund lächelte sie schwach. »Von uns beherrscht niemand das Schnelle Reisen. Die Schiffe werden Toveine und ihre Gesellschaft jetzt jeden Tag in Andor an Land bringen, wenn es nicht bereits geschehen ist. Ihr habt ihr befohlen, ihre Leute in kleine Gruppen aufzuteilen und Dörfer zu meiden, damit niemand gewarnt wird. Nein, Elaida, ich fürchte, Toveine wird ihre Kräfte in der Nähe von Caemlyn wieder sammeln und die Schwarze Burg angreifen, ohne dass sie eine Nachricht von uns erhält.«
    Elaida keuchte. Die Frau hatte sie gerade beim Namen genannt! Und bevor sie ihren Zorn äußern konnte, kam es noch schlimmer.
    »Ich glaube, Ihr seid in erheblichen Schwierigkeiten, Elaida.« Kalte Augen blickten Elaida an, und kalte Worte lösten sich glatt von Alviarins lächelnden Lippen. »Früher oder später wird der Saal von der Katastrophe mit al’Thor erfahren. Galina konnte den Saal vielleicht zufriedenstellen, aber ich bezweifle, dass es auch Covarla gelingen wird. Sie werden wollen, dass jemand … Höherstehendes … bezahlt. Und früher oder später werden wir alle Toveines Schicksal erleiden. Dann wird es schwierig für Euch sein, diese Last auf Euren Schultern zu tragen.« Sie richtete beiläufig die Stola der Amyrlin um Elaidas Hals. »Tatsächlich wird es unmöglich sein, wenn sie es bald erfahren. Ihr werdet gedämpft und als abschreckendes Beispiel verdammt werden, so wie Ihr es mit Siuan Sanche tun wolltet. Aber vielleicht gewinnt Ihr genügend Zeit, es wiedergutzumachen, wenn Ihr auf Eure Bewahrerin der Chroniken hört. Ihr müsst einen guten Rat annehmen.«
    Elaidas Zunge fühlte sich erstarrt an. Die Drohung hätte nicht deutlicher ausgesprochen werden können. »Was Ihr heute gehört habt, ist der Flamme versiegelt«, sagte sie mit belegter Stimme, aber sie wusste, noch bevor sie die Worte ausgesprochen hatte, dass sie nutzlos waren.
    »Wenn Ihr meinen Rat zurückweisen wollt …« Alviarin hielt inne und wollte sich abwenden.
    »Wartet!« Elaida zog die Hand zurück, die sie unbewusst ausgestreckt hatte. Der Stola beraubt. Gedämpft. Und selbst danach würde man sie noch zum Schreien bringen. »Was …?« Sie musste abbrechen, um zu schlucken. »Was rät mir meine Bewahrerin der Chroniken?« Dies musste irgendwie aufzuhalten sein.
    Alviarin trat seufzend wieder näher. Tatsächlich noch näher. Viel zu nahe für jemanden, der bei der Amyrlin stand, da sich ihre Röcke fast berührten. »Ich fürchte, zunächst müsst Ihr Toveine ihrem Schicksal überlassen, zumindest im Moment. Und Galina und alle anderen Gefangenen ebenfalls, gleichgültig, ob sie von den Aiel oder den Asha’man gefangen genommen wurden. Jeder Rettungsversuch muss jetzt Entdeckung bedeuten.«
    Elaida nickte zögernd. »Ja. Das sehe ich ein.« Sie konnte ihren entsetzten Blick nicht vom fordernden Blick der anderen Frau abwenden. Es musste eine Möglichkeit geben! Dies durfte nicht geschehen!
    »Ich bin der Ansicht, es ist an der Zeit, Eure Entscheidung über die Burgwache zu überdenken. Glaubt Ihr wirklich nicht, dass die Wache nach allem verstärkt werden sollte?«
    »Ich … ich denke, ich sollte es tun.« Licht, sie musste nachdenken!
    »Gut«, murmelte Alviarin, und Elaida errötete vor hilflosem Zorn. »Morgen werdet Ihr persönlich Josaines Räume durchsuchen, und Adelornas ebenfalls.«
    »Warum, unter dem Licht, sollte ich …?«
    Die Frau zog erneut an ihrer gestreiften Stola, dieses Mal fast so fest, als wollte sie sie ihr herunterreißen oder sie damit erwürgen.

Weitere Kostenlose Bücher