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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gleiter mit drei Masten und Wogentänzer des Meervolks mit zwei Masten, Küstenschiffe mit ihren dreieckigen Segeln, Flussschiffe mit oder ohne Segel, die teilweise flussaufwärts flohen, aber die meisten versuchten aufs Meer hinauszugelangen. Hunderte anderer Schiffe trieben in der Bucht vor dem Wind umher. Große Schiffe mit schroffem Bug, so hoch wie jeder der Klipper, brachen durch die rollenden Wogen und versprühten Gischt. Mat hielt den Atem an, als er plötzlich quadratische, geriffelte Segel ausmachte.
    »Blut und verfluchte Asche«, murrte er entsetzt. »Es sind die verdammten Seanchaner!«
    »Wer?«, fragte eine Frau mit hartem Gesicht, die in der Menge neben ihm stand. Ein dunkelblaues, gut geschnittenes Tuchgewand wies sie ebenso als Kauffrau aus wie die Ledermappe, die sie für ihre Frachtbriefe bei sich trug, oder die Gildennadel über einer Brust, ein silberner Federhalter. »Es sind die Aes Sedai«, verkündete sie im Tonfall der Überzeugung. »Ich erkenne Machtlenkung, wenn ich sie sehe. Die Kinder des Lichts werden es mit ihnen aufnehmen, sobald sie eintreffen. Ihr werdet sehen.«
    Eine schlaksige, grauhaarige Frau in einer schmutzigen grünen Weste wandte sich zu ihr um und betastete dabei das hölzerne Heft ihres Dolches. »Hütet Eure Zunge, wenn es um Aes Sedai geht, Ihr verdammte Pfennigfuchserin, sonst wird es Euch schlecht ergehen!«
    Mat überließ sie ihrem Streit, drängte sich aus der Menge heraus und lief den Kai entlang. Er konnte bereits drei – nein, vier – gewaltige Wesen mit fledermausähnlichen, großen Flügeln südlich über der Stadt kreisen sehen. Gestalten klammerten sich, offensichtlich auf irgendeiner Art Sattel, auf dem Rücken der Tiere fest. Ein weiteres Flugwesen erschien und noch mehr. Unter ihnen brachen über den Häuserdächern plötzlich brüllend Flammen auf.
    Jetzt flüchteten die Menschen und stießen Mat herum, während er sich durch die Straßen kämpfte. »Olver!«, rief er und hoffte, über den anderen Rufen und Schreien von allen Seiten gehört zu werden. »Olver!«
    Plötzlich schienen alle in die entgegengesetzte Richtung zu fliehen und drängten gewaltsam an Mat vorbei. Er kämpfte stur gegen den Strom an und kam zu einer Straße, wo deutlich wurde, wovor all diese Leute flohen.
    Eine seanchanische Kolonne zog vorbei, einhundert oder mehr Männer mit Helmen wie Insektenköpfe und Rüstungen aus einander überlappenden Platten, die alle auf pferdegroßen, katzenähnlichen Tieren ritten, die aber eher mit bronzefarbenen Schuppen anstatt mit Fell bedeckt waren. Die Männer beugten sich auf ihren Sätteln vor, die mit blauen Fahnen versehenen Speere gesenkt, und galoppierten, stur geradeaus blickend, über den Mol-Hara-Platz. Obwohl ›galoppieren‹ nicht ganz der richtige Ausdruck für die Fortbewegung dieser Wesen war. Die Geschwindigkeit stimmte, aber sie … schwebten. Es war Zeit zu gehen. Längst Zeit. Sobald er Olver gefunden hätte …
    Als das Ende der Kolonne vorüberzog, erregte ein hüfthoher roter Blitz in der Menge auf der Straße jenseits der Kreuzung seine Aufmerksamkeit. »Olver!« Er schoss fast auf den Fersen des letzten Schuppenwesens über die Kreuzung und drängte sich noch gerade rechtzeitig in die Menge, um eine Frau mit geweiteten Augen ein kleines Mädchen in einem roten Gewand hochreißen und mit dem an ihren Busen gepressten Kind davonlaufen zu sehen. Mat drängte gewaltsam vorwärts, schob Menschen mit den Schultern beiseite, als sie gegen ihn stießen und stieß auch selbst gegen einige Leute. »Olver! Olver!«
    Er sah noch zweimal Feuersäulen kurz über den Häuserdächern aufflammen, und Rauch stieg an einem Dutzend Stellen in den Himmel. Er hörte auch noch mehrere Male dieses donnernde Brüllen, jetzt weitaus näher als in der Bucht. Der Boden erschauderte mehr als einmal unter seinen Stiefeln.
    Und dann lichtete sich die Straße erneut, Menschen flohen in alle Richtungen, Gassen hinab und in Häuser und Läden, weil Seanchaner auf Pferden kamen. Nicht alle trugen Rüstungen. Fast an der Spitze des kleinen Dickichts aus Speeren ritt eine dunkle Frau in einem blauen Gewand. Mat erkannte, dass die breiten roten Stoffstreifen auf ihren Röcken und dem Busen silberne Blitze aufwiesen. Eine silberne Leine, die in der Sonne glänzte, verlief von ihrem linken Handgelenk zum Hals einer Frau in Grau, einer Damane , die neben dem Pferd der Sul’dam trottete wie ein Schoßhund. Er hatte in Falme mehr von den Seanchanern

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