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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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tiefblaue Augen stachen in ihre, hielten sie fester als Theravas grobe Hand. Sie schienen ihre Seele genauso leicht bloßzulegen, wie Therava mit ihr umging. Sie hatte bisher nicht gebettelt, nicht als sie sie den ganzen Tag ohne Wasser umhergehen ließen, nicht als sie sie zwangen, Schritt zu halten, während sie stundenlang liefen, nicht einmal als ihre Gerten sie aufheulen ließen. Theravas grausames, hartes Gesicht, das ungeduldig auf sie herabsah, erweckte in ihr jedoch den Wunsch zu betteln. Manchmal wachte sie nachts auf, zwischen den vier Pfosten ausgestreckt, an denen sie sie festbanden, erwachte wimmernd aus Träumen, dass ihr ganzes Leben unter Theravas Aufsicht ablaufen würde.
    »Sie bricht bereits zusammen«, sagte die Weise Frau mit felsenharter Stimme. »Tränkt sie und bringt sie mit.« Während sie sich abwandte und ihr Schultertuch richtete, war Galina Casban bereits vergessen, bis sie sich wieder an sie erinnern müsste. Für Therava war Galina Casban unwichtiger als ein streunender Hund.
    Galina versuchte nicht aufzustehen. Sie war inzwischen schon oft genug ›getränkt‹ worden. Es war die einzige Art, wie sie sie trinken ließen. Es lechzte sie nach Wasser, und sie widerstand nicht, als eine kräftige Tochter des Speers sie am Haar packte, wie Therava es getan hatte, und ihren Kopf zurückzog. Sie öffnete nur den Mund, so weit sie konnte. Eine weitere Tochter des Speers, mit einer runzligen Narbe über Nase und Wange, neigte einen Wasserschlauch und ließ langsam ein kleines Rinnsal in Galinas wartenden Mund tröpfeln. Das Wasser war schal und warm. Es war köstlich. Sie schluckte krampfartig, unbeholfen, öffnete den Mund weit. Fast genauso sehr lechzte sie danach, ihr Gesicht unter diesen dünnen Strahl zu halten, das Wasser die Wangen und die Stirn hinablaufen zu lassen. Stattdessen hielt sie ihren Kopf starr, damit jeder Tropfen in ihre Kehle gelangte. Wasser zu verschwenden, wäre Anlass für weitere Schläge. So hatten sie sie in Sichtweite eines sechs Schritte breiten Flusses verprügelt, weil sie einen Mundvoll Wasser über ihr Kinn hatte laufen lassen.
    Als der Wasserschlauch schließlich fortgenommen wurde, riss die kräftige Tochter des Speers sie an ihren gefesselten Ellbogen hoch. Galina stöhnte. Die Weisen Frauen schlangen die Röcke über ihre Arme und offenbarten ihre Beine so bis ein gutes Stück über weichen, kniehohen Stiefeln. Sie konnten doch nicht wieder zu laufen beginnen. Nicht wieder! Nicht in diesen Bergen.
    Die Weisen Frauen eilten so leichtfüßig vorwärts, als befänden sie sich auf ebenem Boden. Eine unsichtbare Tochter des Speers fuhr Galina mit einer Gerte über die Rückseite ihrer Oberschenkel, und sie nahm einen stolpernden Lauf auf, halb von der kräftigen Tochter des Speers gezogen. Die Gerte traf ihre Beine, wann immer sie nachgaben. Wenn dieser Lauf den Rest des Tages andauerte, würden sie sich abwechseln, wobei eine Frau die Gerte führte und die andere zog. Galina mühte sich Hänge hoch und glitt sie fast hinab. Ein lohfarbener Rotluchs, mit Streifen in Braunschattierungen und schwerer als ein Mann, fauchte sie von einem Felssims über ihnen an. Ein Weibchen, ohne Pinsel an den Ohren und ohne die breiten Wangen. Galina wollte ihr zurufen zu fliehen, bevor Therava sie einfing. Die Aiel lief unbeteiligt an dem fauchenden Tier vorbei, und Galina weinte vor Eifersucht auf die Freiheit der Katze.
    Sie würde letztendlich natürlich gerettet werden. Das wusste sie. Die Burg würde nicht zulassen, dass eine Schwester in Gefangenschaft blieb. Elaida würde nicht zulassen, dass eine Schwester gefangen gehalten wurde. Alviarin würde gewiss Rettung schicken. Jemand, irgendjemand, würde sie vor diesen Ungeheuern, besonders vor Therava, retten. Für diese Rettung würde sie alles versprechen. Und sie würde diese Versprechen sogar halten. Sie war von den Drei Eiden losgesagt worden, nachdem sie sich der Schwarzen Ajah angeschlossen hatte, hatte sie durch eine neue Dreiheit ersetzt, aber in diesem Moment glaubte sie wirklich, dass sie ihr Wort halten würde, wenn es ihr die Rettung brächte. Jedes Versprechen gegenüber jedermann, der sie befreien würde. Sogar gegenüber einem Mann.
    Als die niedrigen Zelte auftauchten, in ihren dunklen Farben an den Berghängen ebenso unauffällig, wie die Katze unauffällig gewesen war, musste Galina von zwei Töchtern des Speers gestützt werden, die sie vorwärtszogen. Rufe erklangen von allen Seiten, frohe

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