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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Blick einen Muskel zu regen. Der Geruch der Angst überwog alle anderen Düfte bei Weitem. Außer den Jägern hatte jeder der Anwesenden ihm gegenüber den gleichen Eid geleistet wie Colavaere. Vielleicht war es schon Verrat, einfach nur an dieser Versammlung teilzunehmen. Perrin wusste es nicht.
    »Die Audienz ist beendet«, sagte Rand. »Ich werde die Gesichter aller vergessen, die jetzt gehen.«
    Die vorne Stehenden, die Höchstrangigen, die Mächtigsten, begannen sich allzu hastig zu den Türen voranzuarbeiten, wobei sie die Töchter des Speers und die Asha’man mieden, die im Gang standen, während die Restlichen darauf warteten, an die Reihe zu kommen. Jedoch mussten alle überdacht haben, was Rand gesagt hatte. Was genau hatte er mit ›jetzt‹ gemeint? Zielbewusste Schritte wurden beschleunigt, Röcke wurden gerafft. Jäger, die der Tür am nächsten standen, schlüpften hinaus, zunächst nur einer auf einmal, dann in Scharen, und die niedrigeren Adligen unter den Cairhienern und Tairenern, die dies sahen, eilten den höhergestellten Adligen voraus. Innerhalb weniger Momente befand sich eine mahlende Masse an der Tür, Männer und Frauen, die drängten und die Ellenbogen benutzten, um hinauszugelangen. Niemand schaute zu der Frau zurück, die ausgestreckt vor dem Thron lag, den sie nur so kurze Zeit innegehabt hatte.

KAPITEL 6

    Alte Angst und neue Angst
    R and gelangte ohne Schwierigkeiten durch die wogende Menge. Vielleicht war es die Anwesenheit der Töchter des Speers und der Asha’man, oder vielleicht handhabten Rand oder einer der schwarzen Männer die Macht – auf jeden Fall teilte sich die Menge für ihn und Min, für eine sehr unterwürfige Annoura, die mit ihm zu sprechen versuchte, und für Loial, der trotz aller Widrigkeiten noch immer versuchte, in sein Buch zu schreiben und seine Streitaxt zu tragen. Perrin und Faile sahen einander an, und Faile verpasste die Gelegenheit, sich den anderen anzuschließen, bevor sich die Menge wieder zusammenschloss.
    Sie sagte eine Weile lang nichts und er auch nicht, nicht was er sagen wollte, nicht in Arams Gegenwart, der sie ehrfürchtig ansah. Und nicht in Dobraines Gegenwart, der die seiner Obhut unterstellte bewusstlose Frau stirnrunzelnd betrachtete. Niemand sonst war auf dem Podest verblieben. Havien war mit Rand gegangen, um Berelain zu finden, und sobald Rand ging, waren die anderen Bediensteten auf die Türen zugeeilt, ohne Perrin oder Faile noch einen zweiten Blick zu gönnen – oder Colavaere, sie war nicht einmal eines ersten Blicks gewürdigt worden. Sie rafften einfach ihre gestreiften Röcke und liefen davon. Stöhnen und Fluchen stieg aus der Menge auf, und nicht nur von Männern. Obwohl Rand bereits gegangen war, wünschten sich diese Menschen augenblicklich fort. Vielleicht dachten sie, Perrin würde bleiben, um Bericht zu erstatten, obwohl sie, wenn sie zurückgeblickt hätten, gemerkt hätten, dass sein Blick nicht auf ihnen ruhte.
    Perrin trat zu Faile, nahm ihre Hand und atmete tief ihren Duft ein. Jetzt, wo er ihr so nahe war, zählten die noch in der Luft schwebenden anderen Düfte nicht mehr. Alles andere konnte warten. Sie brachte von irgendwoher einen roten Spitzenfächer hervor, und bevor sie ihn ausbreitete, um sich Kühle zuzufächeln, berührte sie damit zuerst ihre Wange und dann seine. In ihrer Heimat Saldaea gab es eine eigenständige Fächersprache. Sie hatte ihn ein wenig dieser Sprache gelehrt. Aber er wünschte, er wüsste, was das Berühren der Wange bedeutete. Es musste etwas Gutes sein. Andererseits brachte ihr Geruch eine scharfe Note mit sich, die er nur zu gut kannte.
    »Er hätte sie aufs Schafott schicken sollen«, murrte Dobraine, und Perrin zuckte unbehaglich die Achseln. Aus dem Tonfall des Mannes war nicht zu erkennen, ob er meinte, dass es das Gesetz verlangte, oder dass es barmherziger gewesen wäre. Dobraine verstand nicht. Rand hätte sich eher Flügel wachsen lassen.
    Faile bewegte ihren Fächer jetzt langsamer, bis er fast zur Ruhe kam, und sah Dobraine über die karmesinrote Spitze hinweg von der Seite an. »Ihr Tod wäre vielleicht für jedermann das Beste gewesen. Er ist die vorgeschriebene Strafe. Was werdet Ihr tun, Lord Dobraine?« Auch wenn sie ihn nur von der Seite ansah, wirkte ihr Blick doch sehr direkt und bedeutungsvoll.
    Perrin runzelte die Stirn. Kein Wort für ihn, aber Fragen an Dobraine? Faile roch wieder unterschwellig nach Eifersucht, was ihm einen Seufzer entlockte.
    Der

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