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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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könnte es vielleicht dennoch gelingen. Aber alles drehte sich immer schneller und entglitt seinen Händen. Nur einige wenige Dinge konnte er noch kontrollieren.
    »Fedwin dort drüben ist ein Asha’man«, sagte er. »Er kann mir in Cairhien Nachrichten überbringen, wenn es nötig ist.« Er sagte dies mit einem Blick auf Melaine, die Fedwin überaus sanft anschaute. Deira betrachtete Fedwin ungefähr so, wie sie eine tote Ratte betrachten würde, die ein übereifriger Hund auf ihrem Teppich abgelegt hatte. Davram und Bael wirkten eher nachdenklich. Fedwin versuchte, sich unter ihrem Blick noch höher aufzurichten. »Niemand soll wissen, wer er ist«, fuhr Rand fort. »Niemand. Darum trägt er kein Schwarz. Ich nehme heute Abend zwei weitere Asha’man mit zu Lord Semaradrid und Hochlord Weiramon, Sie werden sie brauchen, wenn sie Sammael in den Doirlon-Hügeln gegenübertreten. Ich werde anscheinend noch eine Weile an Cairhien zu kauen haben.« Und vielleicht auch an Andor.
    »Bedeutet das, dass Ihr die Speere endlich vorwärtsschickt?«, fragte Bael. »Ihr gebt heute Abend die entsprechenden Befehle?«
    Rand nickte, und Bashere lachte dröhnend. »Nun, das verlangt nach einem guten Wein. Oder es verlangte zumindest danach, wenn es nicht so heiß wäre, Blut zu Brei zu verdicken.« Das Lachen wurde zu einer Grimasse. »Verdammt, ich wünschte, ich könnte dabei sein. Aber Caemlyn zu halten, ist für den Wiedergeborenen Drachen vermutlich keine leichte Aufgabe.«
    »Du willst immer dort sein, wo die Schwerter gezogen werden, mein Gemahl.« Deira klang recht angetan.
    »Das Fünftel«, sagte Bael. »Ihr lasst das Fünftel in Illian, wenn Sammael gefallen ist?« Ein Aiel-Brauch gestattete es, den fünften Teil von allem zu nehmen, was sich an einem mit Waffengewalt eingenommenen Ort befand. Rand hatte das in Caemlyn verboten. Er würde Elayne nicht einmal eine so geringfügig geplünderte Stadt übergeben.
    »Sie werden das Fünftel bekommen«, sagte Rand, aber er dachte dabei nicht an Sammael oder Illian. Bring Elayne schnell her, Mat. Dieser Satz kreiste in seinem Kopf und übertönte auch Lews Therins Gemurmel. Bring sie schnell her, bevor Andor und Cairhien beide vor meinen Augen aufbrechen.

KAPITEL 8

    Die Galionsfigur
    W ir müssen morgen hier rasten.« Egwene regte sich vorsichtig auf ihrem Faltstuhl. Er hatte die Tendenz, manchmal von selbst zusammenzuklappen. »Lord Bryne sagt das Heer habe nicht mehr genug Nahrungsmittel. Und in unserem Lager fehlt alles.«
    Zwei Talgkerzenstumpen brannten auf dem Holztisch vor ihr. Auch der Tisch war ein leicht einzupackendes Faltmöbel, aber er war stabiler als der Stuhl. Die Kerzen im Zelt, die ihr zum Lernen gedient hatten, wurden durch eine von der Zeltdecke herabhängende Öllampe ergänzt. Das trübe gelbe Licht flackerte und ließ auf den Segeltuchwänden des Zelts, das nicht annähernd so großartig war wie das Studierzimmer der Amyrlin in der Weißen Burg, schwache Schatten tanzen. Tatsächlich besaß auch sie selbst nicht annähernd die Größe, die normalerweise mit dem Amyrlin-Sitz in Verbindung gebracht wurde. Sie wusste sehr wohl, dass die Stola mit den sieben Streifen um ihre Schultern der einzige Grund war, warum ein Fremder glauben würde, dass sie die Amyrlin war. Wenn er es nicht für einen äußerst törichten Scherz hielt. In der Geschichte der Weißen Burg waren seltsame Dinge geschehen – Siuan hatte ihr geheime Einzelheiten von einigen dieser Geschehnisse erzählt –, aber sicherlich nichts so Seltsames wie ihr Fall.
    »Vier oder fünf Tage Rast wären besser«, sann Sheriam, die den Stapel Papiere auf ihrem Schoß betrachtete. Ein wenig rundlich, mit hohen Wangenknochen und schräg stehenden grünen Augen, wirkte sie in ihrem dunkelgrünen Reitgewand vornehm und gebieterisch, obwohl sie nur auf der Kante eines der beiden wackeligen Stühle vor dem Tisch kauerte. Wenn man ihre schmale blaue Stola einer Bewahrerin der Chroniken gegen die der Amyrlin ausgetauscht hätte, so hätte jedermann geglaubt, sie trüge diese zu Recht. Manchmal schien sie gewiss zu glauben, die gestreifte Stola läge um ihre Schultern. »Oder vielleicht auch länger. Es könnte nicht schaden, unsere Vorräte erneut zu ergänzen.«
    Siuan, die auf dem anderen wackeligen Stuhl saß, schüttelte leicht den Kopf, aber Egwene brauchte diesen Hinweis nicht. »Ein Tag.« Sie war zwar erst achtzehn Jahre alt und weit von der Größe einer wahren Amyrlin entfernt, aber sie war keine

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