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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schimmern der Gewebe rund um das Wegetor erkennen, bevor sie verschwanden. Der Reiter hatte den Fuß des Hügels noch nicht erreicht, als sich auf dem Kamm bereits ein weiteres Wegetor eröffnete, und dann ein drittes und ein viertes und weitere, eines nach dem anderen.
    »Aber er hat Gestalt angenommen«, sagte Rand. Wie auch die Wegetore der Kundschafter. »Auch wenn Saidin schwer zu kontrollieren ist, tut es dennoch, was Ihr wollt.« Aber warum war es hier schwieriger? Diese Frage musste ein andermal geklärt werden. Licht, er wünschte, Herid Fel wäre noch am Leben. Der alte Philosoph hätte vielleicht eine Antwort gewusst. »Geht mit den anderen zurück, Dashiva«, befahl er, aber der Mann starrte ihn erstaunt an, und Rand musste seine Aufforderung wiederholen, bevor der Bursche den Lauschschutz verschwinden ließ, grußlos sein Pferd herumriss und das Tier mit den Fersen wieder den Hang hinabtrieb.
    »Gibt es Probleme, mein Lord Drache?«, fragte Anaiyella einfältig lächelnd. Ailil sah Rand nur mit ausdruckslosem Blick an.
    Als sie den ersten Kundschafter auf Rand zureiten sahen, verteilten sich die übrigen nach Norden und Süden, wo sie sich den anderen Kolonnen anschließen würden. Es würde schneller gehen, sie auf die alte Art aufzusuchen, als mit Wegetoren herumzulavieren. Nalaam verhielt sein Pferd vor Rand und schlug sich mit der Faust an die Brust. Saidin tat noch immer, was der Mann, der es lenkte, von ihm wollte. Nalaam salutierte und erstattete Bericht. Die Seanchaner lagerten nur fünf oder sechs Meilen östlich, und sie hatten Sul’dam und Damane bei sich.
    Rand erteilte seine Befehle, während Nalaam davongaloppierte. Seine Kolonne brach gen Westen auf. Die Verteidiger und Gefährten ritten an beiden Flanken. Die Legionäre marschierten als Nachhut unmittelbar hinter Denharad – eine Mahnung an die adligen Frauen und ihre Waffenträger, wenn sie eine solche brauchten. Anaiyella schaute häufig über die Schulter, und Ailil gab sich größte Mühe, es ihr nicht gleichzutun. Rand bildete mit Flinn und den Übrigen den Hauptvorstoß. Wie auch bei den anderen Kolonnen führten Asha’man den Angriff, und Männer mit Stahl deckten ihnen den Rücken, während sie töteten. Die Sonne stand noch lange nicht im Zenit. Nichts hatte sich geändert, was eine Änderung des Plans gerechtfertigt hätte.
    Der Wahnsinn wartet auf einige der Männer, flüsterte Lews Therin. Andere beschleicht er bereits.
    Miraj ritt in der Nähe der Spitze seines Heeres, das östlich eine schlammige, sich durch hügelige Olivenhaine und Wälder windende Straße entlangzog. Nicht ganz an der Spitze. Ein vollständiges Regiment, überwiegend Seanchaner, ritt zwischen ihm und den vorausgeeilten Kundschaftern. Er hatte Generäle gekannt, die an vorderster Front hatten sein wollen. Die meisten waren tot, und die meisten hatten die Schlacht verloren, in der sie gestorben waren. Der Schlamm hielt den Staub am Boden, und doch verbreitete sich die Nachricht eines herannahenden Heeres, gleichgültig, in welchem Land, wie ein Steppenbrand auf den Sa’las Ebenen. Hier und da erblickte Miraj zwischen den Olivenbäumen einen umgestürzten Karren oder eine im Stich gelassene Sense, aber die Arbeiter waren schon lange verschwunden. Sie würden seine Gegner glücklicherweise ebenso meiden wie ihn. Mit etwas Glück würden seine Gegner, da sie keine Raken besaßen, ihn nicht bemerken, ehe es zu spät war. Kennar Miraj vertraute nicht gern auf das Glück.
    Abgesehen von Unteroffizieren, die bereitwillig Landkarten zeichneten oder Befehle abschrieben, und Boten, die sie überbrachten, ritt er nur in Begleitung Abaldar Yulans, der so klein war, dass sein recht gewöhnlicher brauner Wallach riesig erschien. Der leidenschaftliche Mann hatte die Nägel seiner kleinen Finger grün bemalt und trug eine schwarze Perücke, um seine Kahlheit zu verbergen. Außerdem war Lisaine Jarath bei ihm, eine grauhaarige Frau aus Seandar selbst, deren helles, rundliches Gesicht und blaue Augen tiefe Ernsthaftigkeit zeigten. Yulan war beunruhigt. Mirajs kohlenschwarzer Befehlshaber der Luftstreitkräfte betrachtete die Regeln häufig unmutig, die es ihm nur noch selten erlaubten, die Zügel eines Raken zu berühren, aber heute blickte er besonders unmutig drein. Der Himmel war klar, das ideale Wetter für Raken , aber auf Suroths Befehl hin würde heute keiner der Flieger aufsteigen. Es waren zu wenige Raken bei den Hailene, um sie unnötig aufs Spiel zu setzen.

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