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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wollte jede Einzelheit über Min wissen, und auch jede Einzelheit über Rand. Sie wollte den Staub am Boden seiner Taschen kennenlernen! Min hatte zweimal versucht, die unaufhörliche Befragung zu vereiteln, und Sorilea hatte beide Male eine Gerte präsentiert! Diese schreckliche alte Frau legte sie einfach über die Kante des nächststehenden Tisches und erzählte ihr hinterher, dass das vielleicht eine weitere Einzelheit in ihrem Kopf lösen würde. Auch keine der anderen Weisen Frauen zeigte das mindeste Erbarmen! Licht, was man für einen Mann alles auf sich nehmen musste! Und sie konnte ihn noch nicht einmal für sich allein haben!
    Cadsuane war eine völlig andere Angelegenheit. Die überaus würdevolle Aes Sedai, so grauhaarig, wie Sorilea weiß war, schien sich nicht im Geringsten für Min oder für Rand zu interessieren, aber sie verbrachte viel Zeit im Sonnenpalast. Es war unmöglich, ihr vollständig aus dem Weg zu gehen. Sie schien überall umherzuwandern, wo sie wollte. Und wenn Cadsuane Min ansah, wie kurz auch immer, konnte Min sich des Eindrucks nicht erwehren, die Frau könnte Bullen das Tanzen und Bären das Singen beibringen. Sie erwartete ständig, dass sie auf sie deuten und verkünden würde, es sei an der Zeit, dass Min Farshaw lernte, einen Ball auf ihrer Nase zu balancieren. Früher oder später musste Rand Cadsuane erneut gegenübertreten, und der Gedanke daran bereitete Min Magenschmerzen.
    Sie zwang sich dazu, sich wieder über das Buch zu beugen. Eine der Türen schwang auf, und Rand trat mit dem Drachenszepter in einer Armbeuge ein. Er trug eine goldene Krone, einen breiten Reif aus Lorbeerblättern – das musste diese Schwerterkrone sein, von der alle redeten –, eine enge Hose, die seine Beine vorteilhaft zur Geltung brachte, und einen mit goldener Stickerei versehenen, grünen Seidenmantel, der ihm wunderbar passte. Er war wunderbar.
    Min kennzeichnete die Stelle, die sie gerade gelesen hatte, mit dem Zettel, den Meister Fel geschrieben hatte und der besagte, sie sei ›zu hübsch‹, schloss das Buch sorgfältig und legte es ebenso behutsam auf den Boden neben ihrem Stuhl. Dann verschränkte sie die Arme und wartete. Hätte sie gestanden, dann hätte sie mit dem Fuß aufgetippt, aber sie wollte nicht, dass der Mann glaubte, sie spränge auf, nur weil er endlich erschien.
    Er stand einen Moment nur da, sah sie lächelnd an und zog aus einem unbestimmten Grund an seinem Ohrläppchen – anscheinend summte er auch! –, und dann fuhr er plötzlich herum und starrte finster zu den Türen. »Die Töchter des Speers dort draußen haben mir nicht gesagt, dass du hier bist. Sie haben überhaupt kaum ein Wort gesagt. Licht, sie schienen bereit, sich bei meinem Anblick zu verschleiern.«
    »Vielleicht sind sie verstimmt«, sagte Min ruhig. »Vielleicht haben sie sich gefragt, wo du warst. So wie ich auch. Vielleicht haben sie sich gefragt, ob du verletzt oder krank wurdest oder vielleicht schon tot bist.« So wie ich auch, dachte sie verbittert. Der Mann wirkte verwirrt!
    »Ich habe dir geschrieben«, sagte er zögernd, und sie rümpfte die Nase.
    »Zweimal. Weil Asha’man deine Briefe abliefern konnten, hast du zweimal geschrieben, Rand al’Thor. Wenn du es Briefe nennst!«
    Er taumelte, als hätte sie ihn geschlagen – nein, als hätte sie ihm in den Bauch getreten! –, und blinzelte. Sie riss sich zusammen und sank gegen die Rückenlehne des Stuhls. Wenn man einem Mann im falschen Moment Mitleid gewährte, gewann man verlorenen Boden niemals zurück. Ein Teil von ihr wollte ihn umarmen, ihn trösten, allen Schmerz von ihm nehmen, all seinen Kummer lindern. Er hatte so viel davon und weigerte sich, auch nur einen zuzugeben. Sie würde nicht aufspringen, zu ihm eilen und überstürzt erklären, was falsch war oder … Licht, es musste ihm gut gehen.
    Etwas nahm sie sanft unter den Ellbogen und hob sie vom Stuhl. Ihre blauen Stiefel baumelten in der Luft, und sie schwebte auf ihn zu, während das Drachenszepter von ihm fortschwebte. Also meinte er, lächeln zu können? Er meinte, sein hübsches Lächeln könnte sie umstimmen? Sie öffnete den Mund, um ihm heftig die Meinung zu sagen! Er legte die Arme um sie und küsste sie.
    Als sie wieder atmen konnte, spähte sie durch gesenkte Wimpern zu ihm hoch. »Zuerst …« Sie schluckte, da ihre Stimme zitterte. »Zuerst stolzierte Jahar Narishma herein, versuchte auf seine übliche Art jedermanns Gedanken zu ergründen und verschwand,

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