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Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 8. Das Original: Der Weg der Klingen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Achtflammiger Stern und Himmel. Neunflammiger Stern und Meer, und plötzlich spürte Elayne, wie die Schale selbst Saidar heranzog, ein wilder und weitaus stärkerer Strom, als der ganze Kreis zusammen hätte heraufbeschwören können.
    Die Veränderungen in der Schale hielten unvermindert an, von Meer zu Himmel, von Wogen zu Wolken, aber dann schoss eine gewundene, verflochtene Säule Saidar von der flachen Kristallscheibe empor, Feuer und Luft, Wasser und Erde und Geist, eine Säule so breit wie die Schale schoss immer höher in den Himmel hinein, bis ihre Spitze außer Sicht geriet. Caire führte ihr Gewebe fort, während Schweiß ihr Gesicht hinabströmte. Sie hielt anscheinend nur inne, um salzige Tropfen von ihren Augen fortzublinzeln, während sie die Bilder in der Schale prüfte, und gestaltete dann ein neues Gewebe. Das Flechtmuster der dicken Säule veränderte sich mit jedem neuen Gewebe, spiegelte flüchtig wider, was Caire wob.
    Elayne erkannte, dass es eine weise Entscheidung gewesen war, dass sie die Ströme für diesen Zirkel nicht hatte verweben wollen. Was die Frau tat, erforderte weit mehr Jahre des Studiums, als sie selbst bisher absolviert hatte. Viele weitere Jahre. Und plötzlich erkannte sie noch etwas anderes. Diese sich ständig verändernde Spitze Saidars wand sich noch um etwas Zusätzliches, etwas Unsichtbares, das der Säule Festigkeit verlieh. Sie schluckte schwer. Die Schale zog sowohl Saidar als auch Saidin heran.
    Ihre Hoffnung, dass niemand sonst es herausgefunden hätte, schwand mit einem Blick auf die anderen Frauen. Die Hälfte von ihnen betrachtete die sich drehende Säule mit einem Abscheu, der dem Dunklen König hätte vorbehalten bleiben sollen. Die Angst wurde unter den in ihren Köpfen vorhandenen Empfindungen stärker. Einige kamen Garenia und Kirstian nahe, und es war ein Wunder, dass diese beiden noch nicht wieder in Ohnmacht gefallen waren. Nynaeve stand kurz davor, sich zu übergeben, auch wenn ihr Gesicht vollkommen ausdruckslos war. Aviendha schien äußerlich ebenso ruhig, aber innerlich bebte und pulsierte ihre kleine Angst und versuchte anzuwachsen.
    Caire strahlte nur Entschlossenheit aus, ebenso stahlhart wie ihre Miene. Nichts würde Caire in den Weg treten, gewiss nicht die bloße Gegenwart des mit ihrem Gewebe vermischten, schattenbefleckten Saidins . Nichts würde sie aufhalten. Sie lenkte die Ströme, und plötzlich sprangen Spinnweben Saidar von der unsichtbaren Spitze der Säule auf wie ungleichmäßige Speichen eines Rads, südlich fast ein stabiler Fächer und sich nach Norden und Nordwesten ausstreckende spärlichere Fächer, sowie einzelne spitzenartige Speichen, die sich in andere Richtungen ausstreckten. Sie veränderten sich, während sie anwuchsen, waren von einem Moment zum nächsten nicht mehr dieselben und breiteten sich weiter und weiter über den Himmel aus, bis die Enden dieses Musters ebenfalls außer Sicht gerieten. Elayne war sich sicher, dass nicht nur Saidar im Spiel war. An manchen Stellen schloss und wand sich das Spinnengewebe um etwas, das sie nicht sehen konnte. Caire wob unverdrossen, und die Säule tanzte nach ihren Befehlen, Saidar und Saidin zusammen, und das Spinnengewebe veränderte sich und schwebte wie ein schillerndes Kaleidoskop, das am Himmel entlangwirbelte und immer weiter in der Ferne verschwand.
    Dann richtete sich Caire ohne Vorwarnung auf, rieb sich den Rücken und ließ die Quelle vollkommen los. Säule und Spinnengewebe verschwanden. Caire brach halbwegs zusammen und atmete schwer. Die Schale wurde wieder klar, aber kleine Flecken Saidar blitzten und knisterten noch um ihren Rand auf. »Es ist getan, wenn das Licht es will«, sagte sie erschöpft.
    Elayne hörte sie kaum. So sollte ein Zirkel nicht beendet werden. Als Caire auf diese Weise losließ, wich die Macht aus allen Frauen gleichzeitig. Elayne öffnete ruckartig die Augen. Es war einen Moment so, als stünde sie auf dem höchsten Turm der Erde – und plötzlich war der Turm nicht mehr da! Nur ein Moment, aber kaum ein erfreulicher. Sie fühlte sich erschöpft, wenn auch nicht annähernd so, wie sie sich gefühlt hätte, wenn sie etwas anderes getan hätte, als nur als Kanal zu dienen. Aber ein Verlustgefühl herrschte vor. Saidar loszulassen war schon schlimm genug. Es einfach aus sich schwinden zu spüren war unvorstellbar schlimm.
    Andere litten weitaus schwerer darunter als sie. Als das Schimmern verblasste, das den Zirkel begleitet hatte, setzte sich

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