Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)
vernachlässigen, solange sie auf sich allein gestellt ist, aber Nasin hat das Haus Caeren auf ihre Seite gezogen, und egal, ob er nun wahnsinnig ist oder nicht, seine Unterstützung bedeutet, dass mit ihr zu rechnen ist. Naean und Elenia sitzen im Kerker; ihre Soldaten nicht. Naeans Leute können sich streiten, bis sie einen Anführer finden, aber Jarid ist der Hohe Herr von Sarand, und er wird Risiken eingehen, um den Ehrgeiz seiner Frau zu stillen. Haus Baryn und Haus Anshar liebäugeln mit beiden; ich kann nur hoffen , dass sich eines von ihnen mit Sarand und das andere mit Arawn verbündet. Neunzehn Häuser von Andor sind stark genug, dass die kleineren Häuser ihnen folgen werden. Sechs davon haben sich gegen mich verbündet und ich habe zwei auf meiner Seite.« Bis jetzt waren es sechs, und das Licht mochte gewähren, dass sie zwei hatte! Sie würde nicht erwähnen, dass sich drei der großen Häuser so gut wie für Dyelin ausgesprochen hatten; wenigstens hielt Egwene sie im Augenblick in Murandy beschäftigt.
Elayne wies auf den Stuhl neben ihr und Dyelin setzte sich und richtete sorgfältig ihre Röcke. Die Sturmwolken waren vom Gesicht der älteren Frau verschwunden. Sie musterte Elayne und verriet mit keiner Miene ihre Gedanken oder Schlüsse. »Ich weiß das alles genauso gut wie Ihr, Elayne, aber Luan und Ellorien werden Euch mit ihren Häusern unterstützen, und Abelle auch, davon bin ich überzeugt.« Ihre Stimme war ruhig und bedacht, aber sie gewann an Leidenschaft, als sie fortfuhr. »Dann werden auch andere Häuser Vernunft annehmen. Solange Ihr ihnen keine Angst einjagt, die ihnen die Vernunft nimmt. Beim Licht, Elayne, hier geht es doch nicht um die Thronfolge. Trakand erbt Trakand und kein anderes Haus. Und selbst bei einer Thronfolge ist es nur selten zum offenen Kampf gekommen! Aber verwandelt die Königliche Garde in eine Armee und Ihr werdet alles aufs Spiel setzen.«
Elayne warf den Kopf zurück, aber ihr Lachen verriet keinerlei Belustigung. Es passte zu dem krachenden Donner draußen. »Ich habe alles an dem Tag riskiert, an dem ich heimgekehrt bin, Dyelin. Ihr sagt, Norwelyn und Traemane werden zu mir kommen und Pendar? Na schön, dann sind es eben fünf, die sechs gegenüberstehen. Ich glaube nicht, dass die anderen Häuser ›Vernunft annehmen‹, wie Ihr es ausgedrückt habt. Falls eines von ihnen einen Zug macht, bevor offensichtlich ist, dass die Rosenkrone mir gehört, dann wird es gegen mich sein, nicht für mich.« Mit Glück würden jene Lords und Ladys davor zurückschrecken, sich mit Gaebrils Kumpanen abzugeben, aber sie verließ sich nicht gern auf das Glück. Sie war nicht Mat Cauthon. Licht, die meisten Leute waren davon überzeugt, dass Rand ihre Mutter getötet hatte, und nur wenige glaubten, dass »Lord Gaebril« einer der Verlorenen gewesen war. Den Schaden zu richten, den Rahvin in Andor hinterlassen hatte, würde vermutlich ihr ganzes Leben in Anspruch nehmen, selbst wenn sie es schaffte, so lange zu leben wie die Kusinen! Einige der Häuser würden sie nicht unterstützen wegen der entsetzlichen Dinge, die Gaebril in Morgases Namen getan hatte, andere wiederum nicht, weil Rand gesagt hatte, er wollte ihr den »Thron« geben. Sie liebte den Mann von ganzem Herzen, aber für diese Worte sollte er zu Asche verbrennen. Selbst wenn sie Dyelin in Schach hielten. Der geringste Kleinpächter Andors würde seine Sense ergreifen, um eine Marionette vom Löwenthron zu vertreiben!
»Dyelin, wenn es mir möglich ist, will ich verhindern, dass sich Andoraner töten, aber ob es hier um die Thronfolge geht oder nicht, Jarid ist zum Kampf bereit, obwohl Elenia eingesperrt ist. Naean ist zum Kampf bereit.« Am besten brachte man beide Frauen so schnell wie möglich nach Caemlyn; es war durchaus möglich, dass sie Nachrichten und Befehle aus Aringill herausschmuggelten. » Arymilla ist bereit, da sie Nasins Männer hinter sich hat. Für sie alle geht es hier um die Thronfolge, und man wird sie nur auf eine einzige Weise vom Kampf abhalten können – man muss so stark sein, dass sie es nicht wagen. Wenn Birgitte die Garde bis zum Frühling in ein Heer verwandeln kann, ist das gut, denn wenn ich bis dahin kein Heer habe, werde ich eines brauchen. Und wenn das noch nicht reicht, denkt an die Seanchaner. Sie werden sich nicht mit Tanchico und Ebou Dar zufriedengeben; sie wollen alles. Ich werde ihnen Andor nicht überlassen, Dyelin, und Arymilla ebenfalls nicht.« Über ihren Köpfen
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