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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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über die Notwendigkeit, Späher auf Raken auszusenden oder über die Fähigkeiten der Corlm bei der Spurensuche, ob S’redit für mehr als den Transport schwerer Lasten zu gebrauchen und Torm zu intelligent waren, um vertrauenswürdig zu sein. Er erfuhr viele interessante Dinge von Männern, die das wollten, was alle Soldaten wollen, einen Schluck zu trinken und eine Frau und ein Spiel, nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Diese Soldaten waren tatsächlich Veteranen. Seanchan war ein Imperium, das größer als alle Nationen zwischen dem Aryth-Meer und dem Rückgrat der Welt zusammen war, und das alles unter einer Kaiserin vereint, aber mit einer Geschichte beinahe ständiger Revolten und Rebellionen, die die Soldaten in Übung hielten. Die Bauern würde man schwerer loswerden.
    Natürlich rückten nicht alle Soldaten wieder ab. Eine starke Garnison blieb, nicht nur Seanchaner, sondern auch stahlverschleierte tarabonische Lanzenreiter und amadicianische Pikenträger, die ihre Brustpanzer bemalt hatten, damit sie seanchanischen Rüstungen ähnelten. Und neben Waffenmännern aus Tylins Haus auch Altaraner. Gemäß den Verlautbarungen der Seanchaner war Tylin genauso die Herrscherin über die Altaraner aus dem Landesinneren mit den roten Strichen kreuz und quer über den Brustpanzern wie über die Männer, die den Tarasin-Palast bewachten, was die Königin aber seltsamerweise nicht zu erfreuen schien. Die Leute aus dem Landesinneren waren darüber auch nicht besonders begeistert. Sie und die Männer in Mitsobars Grün und Weiß belauerten sich wie fremde Kater in einem kleinen Zimmer. Man tauschte überhaupt viele finstere Blicke aus, Taraboner und Amadicianer, Amadicianer und Altaraner und umgekehrt; seit langer Zeit gereifte, langjährige Animositäten brodelten an die Oberfläche, aber es ging nie weiter als drohend geschwungene Fäuste und ein paar Flüche.
    Fünfhundert Mann der Totenwache waren von den Schiffen gekommen und aus einem bestimmten Grund in Ebou Dar geblieben. Die üblichen Verbrechen, mit denen man in jeder großen Stadt rechnen musste, hatten unter den Seanchanern einen dramatischen Rückgang erlebt, aber die Totenwächter patrouillierten die Straßen, als erwarteten sie, dass Beutelschneider, Schläger und vielleicht schwer bewaffnete Banden von Briganten aus den Bürgersteigen in die Höhe schnellten. Die Altaraner und Amadicianer und Taraboner hielten ihr Temperament unter Kontrolle. Nur ein Narr diskutierte mit der Totenwache, und das auch nur einmal. Und ein weiteres Kontingent der Wache hatte in der Stadt Quartier bezogen, ausgerechnet einhundert Ogier in Rot und Schwarz. Manchmal patrouillierten sie zusammen mit den anderen und manchmal wanderten sie mit den langschäftigen Äxten auf den Schultern einfach nur umher. Sie waren nicht wie Mats Freund Loial. Oh, sie hatten die gleichen breiten Nasen und die mit Haarbüscheln bewachsenen Ohren und langen Brauen, die neben Augen von der Größe von Teetassen herabhingen, aber die Gärtner sahen einen Mann an, als würden sie darüber nachdenken, ob er nicht an ein paar Gliedmaßen beschnitten werden musste. Keiner war so närrisch, auch nur einmal den Versuch zu unternehmen, mit den Gärtnern ins Gespräch zu kommen.
    Seanchaner strömten aus Ebou Dar hinaus und Nachrichten hinein. Selbst wenn sie auf dem Dachboden schlafen mussten, produzierten sich die Kaufleute in den Schenkräumen der Gasthäuser, rauchten ihre Pfeifen und erzählten die Dinge, die nur sie wussten. Solange es nicht ihre Profite beeinträchtigte. Die Leibwächter der Kaufleute interessierten sich nur wenig für Profite, von denen sie nichts abbekamen, und erzählten alles, und einiges davon entsprach sogar der Wahrheit. Matrosen erzählten ihre Geschichten allen, die ihnen einen Krug Ale bezahlten oder, noch besser, heißen gewürzten Wein, und wenn sie genug getrunken hatten, erzählten sie noch mehr, über Häfen, in denen sie angelegt hatten, und Geschehnisse, von denen sie Zeugen geworden waren, und später dann von den Träumen, die sie das letzte Mal gehabt hatten, nachdem sie ihren benebelten Kopf ausgelüftet hatten. Doch es war unverkennbar, dass es in der Welt außerhalb von Ebou Dar brodelte wie auf dem Meer der Stürme. Von überall kamen Geschichten über sengende und plündernde Aiel und marschierende Heere in Tear und Murandy, in Arad Doman und Andor, und in Amadicia, das noch immer nicht völlig unter seanchanischer Kontrolle stand, während es im Herzen von

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