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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verursachte ihm eine Gänsehaut. »Soweit ich weiß, sind sie alle in Sicherheit.«
    »Gut. Es würde mir leidtun, wäre auch nur eine von ihnen an die Leine gelegt worden.« Das dumme Weib senkte nicht einmal die Stimme!
    »Ja, das ist gut«, murmelte er und erklärte eilig seine Wünsche, bevor sie noch lauthals verkünden konnte, wie sehr sie sich darüber freute, dass Frauen, die die Macht lenken konnten, den Seanchanern entkommen waren. Er freute sich ebenfalls darüber, aber er freute sich nicht so sehr, dass er sich freiwillig in Ketten legen ließ.
    Kopfschüttelnd setzte sie sich auf die Stufen und legte die Hände auf die Knie. Ihre dunkelgrünen Röcke, die auf der linken Seite nach oben genäht waren, entblößten rote Unterröcke. Wenn es darum ging, Farben zu wählen, schienen die Ebou Dari selbst Kesselflicker zu übertreffen. Das Gewirr seanchanischer Stimmen kämpfte gegen die schrille Musik an und sie saß da und sah ihn streng an. »Ihr kennt unsere Bräuche nicht, das ist das Problem«, sagte sie. »Liebchen sind in Altara eine alte und ehrwürdige Tradition«, erklärte sie. »Viele junge Männer oder Frauen haben einen letzten Flirt als Liebchen, werden verwöhnt und lassen sich mit Geschenken überhäufen, bevor sie sesshaft werden. Aber Ihr müsst wissen, dass ein Liebchen entscheidet, wann es geht. Tylin sollte Euch nicht so behandeln, wie sich die Leute erzählen. Aber ich muss sagen, sie kleidet Euch gut«, fügte sie nachdenklich hinzu. Sie machte eine kreisende Bewegung mit der Hand. »Hebt Euren Umhang an und dreht Euch um, damit ich Euch ansehen kann.«
    Mat nahm einen tiefen, beruhigenden Atemzug. Und dann noch drei. Das Blut, das in sein Gesicht schoss, war die reine Wut. Kein Erröten. Mit Sicherheit nicht! Licht, wusste denn die ganze Stadt Bescheid? »Habt Ihr einen Raum für mich oder nicht?«, verlangte er mit erstickter Stimme zu wissen.
    Wie sich herausstellte, hatte sie einen. Er konnte ein Regalbrett in ihrem Keller benutzen, der ihr zufolge das ganze Jahr über trocken blieb, und da war der kleine Hohlraum unter dem steinernen Küchenboden, wo er früher seine Truhe mit dem Gold verwahrt hatte. Der Mietpreis bestand darin, seinen Umhang hochzuhalten und sich umzudrehen, damit sie besser sehen konnte. Sie grinste wie eine Katze! Einer der seanchanischen Frauen, einer Frau in roter und blauer Rüstung mit einem Gesicht wie ein Bussard, gefiel das Schauspiel so sehr, dass sie ihm eine fette Silbermünze mit einer seltsamen Prägung zuwarf. Einem abweisenden Frauengesicht auf der einen und einer Art schwerem Stuhl auf der anderen Seite.
    Aber egal, er hatte seinen Ort, um Kleidung und Geld aufzubewahren, und als er wieder im Palast in Tylins Gemächern war, fand er heraus, dass er auch Kleidung hatte, die er dort unterbringen konnte.
    »Ich fürchte, die Gewänder meines Lords sind in einem schrecklichen Zustand«, sagte Nerim bekümmert. Der dünne Cairhiener hätte ein Geschenk von Feuertropfen mit der gleichen Begeisterung angekündigt. Sein langes Gesicht war in ewiger Trauer. Allerdings behielt er die Tür im Auge für den Fall, dass Tylin zurückkehrte. »Alles ist ziemlich schmutzig und ich fürchte, der Schimmel hat einige der besten Mäntel meines Lords verdorben.«
    »Sie waren alle in einem Wandschrank, zusammen mit Prinz Beslans Kinderspielzeug, mein Lord«, warf Lopin lachend ein und zupfte an den Aufschlägen eines dunklen Mantels von der Art, wie Juilin sie trug. Der langsam kahl werdende Mann war das genaue Gegenteil von Nerim, stämmig statt knochig, dunkel statt blass, und sein Kugelbauch hüpfte ständig vor Lachen. Nach Naleseans Tod hatte es so ausgesehen, als wollte er mit Nerim im Seufzen wetteifern, so wie sie um alles wetteiferten, aber die vergangenen Wochen hatten ihn wieder zu seinem alten Selbst gemacht. Zumindest solange keiner seinen ehemaligen Herrn erwähnte. »Sie sind aber verstaubt, mein Lord. Ich bezweifle, dass jemand an dem Wandschrank war, seit der Prinz seine Spielzeugsoldaten weggeräumt hat.«
    Mit dem Gefühl, dass er endlich eine Glückssträhne hatte, befahl Mat ihnen, seine Kleidung rüber in die Wanderin zu schaffen, immer nur ein paar Stücke auf einmal, und bei jedem Transport einen Beutel Gold mitzunehmen. Sein Speer mit dem schwarzen Schaft, der zusammen mit dem entspannten Bogen von den Zwei Flüssen in einer Ecke von Tylins Schlafgemach stand, würde bis zuletzt warten müssen. Die Waffen herauszubekommen würde vielleicht

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