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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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der Neun Monde Hand anzulegen bedeutet einen langsamen Tod durch die Folter!« Die beiden Sul’dam keuchten auf und knieten ohne zu zögern nieder, dabei zogen sie nicht nur die beiden Aes Sedai mit sich, sondern ergriffen die A’dam direkt am Kragen, um ihre Gesichter auf den Boden zu zwingen.
    Mat grunzte, als hätte Tuon ihn in den Bauch getreten. Es fühlte sich zumindest so an. Die Tochter der Neun Monde. Die Aelfinn hatten ihm die Wahrheit gesagt, wie sehr er das Wissen auch hasste. Er würde sterben und wieder leben, falls das nicht schon geschehen war. Er würde die Hälfte des Lichts der Welt aufgeben, um die Welt zu retten, und er wollte nicht einmal darüber nachdenken, was das zu bedeuten hatte. Er würde heiraten … »Sie ist meine Frau«, sagte er leise. Jemand keuchte; er glaubte, es war Domon.
    »Was?«, kreischte Egeanin und wandte den Kopf so schnell in seine Richtung, dass ihr Haarschopf herumschwang und sie mitten ins Gesicht traf. Mat hätte nicht gedacht, dass sie kreischen konnte. »Das könnt Ihr nicht sagen! Das dürft Ihr nicht sagen!«
    »Warum nicht?«, wollte er wissen. Die Aelfinn sagten immer die Wahrheit. Immer. »Sie ist meine Frau. Eure verdammte Tochter der Neun Monde ist meine Frau!«
    Alle starrten ihn an, nur Juilin nicht; der nahm die Kappe ab und starrte dort hinein. Domon schüttelte den Kopf und Noal lachte leise. Egeanins Mund stand offen. Die beiden Sul’dam starrten ihn an, als wäre er ein gefährlicher Irrer. Tuon starrte ihn ebenfalls an, aber ihre Miene war völlig unleserlich, diese dunklen Augen verbargen jeden Gedanken. O Licht, was sollte er nur tun? Erstens die Dinge in Bewegung bringen, bevor …
    Selucia eilte in den Raum und Mat stöhnte. Würde denn jeder Bewohner des verdammten Palasts hier reinkommen? Domon versuchte sie zu ergreifen, aber sie wich ihm aus. Die dralle blonde So’jhin war nicht so erhaben wie gewöhnlich, sie rang die Hände und blickte sich gehetzt um. »Vergebt mir, dass ich spreche«, sagte sie mit furchterfüllter Stimme, »aber was Ihr da tut, ist über alle Maßen verrückt.« Mit einem Aufstöhnen kauerte sie sich zwischen die beiden knienden Sul’dam und legte jeder eine Hand auf die Schulter, als suchte sie ihren Schutz. Ihre Blicke irrten unstet durch den Raum. »Wie auch immer die Omen ausgesehen haben, das hier kann wieder in Ordnung gebracht werden, solange Ihr Euch nur einverstanden erklärt, Euch zurückzuziehen.«
    »Ganz ruhig, Selucia«, sagte Mat in einem beruhigenden Tonfall. Sie schaute ihn nicht an, aber er machte trotzdem beschwichtigende Gesten. In keiner seiner Erinnerungen konnte er eine Methode finden, wie man mit einer hysterischen Frau umgehen musste. Außer sich zu verstecken. »Niemandem wird etwas geschehen. Niemandem! Das verspreche ich Euch. Ihr könnt Euch wieder beruhigen.«
    Aus irgendeinem Grund blitzte ganz kurz Verwirrung auf ihrem Gesicht auf, aber sie kniete nieder und faltete die Hände im Schoß. Plötzlich war ihre Furcht völlig verschwunden und sie war so erhaben wie immer. »Ich werde Euch gehorchen, solange Ihr meiner Herrin nichts antut. Falls Ihr das doch tun solltet, werde ich Euch töten.«
    Wenn diese Worte von Egeanin gekommen wären, hätte ihn das nachdenklich gemacht. Aber da sie von dieser pummeligen Frau mit den hellen Wangen kamen, die, obwohl größer als ihre Herrin, eher klein war, verwarf er es sofort wieder. Das Licht wusste, dass Frauen gefährlich waren, aber mit der Dienerin einer Lady würde er schon fertig werden. Zumindest war sie nicht mehr hysterisch. Seltsam, wie schnell das bei Frauen kommen und gehen konnte.
    »Ich schätze, Ihr wollt beide in den Heuschober bringen?«, sagte Noal.
    »Nein«, erwiderte Mat und sah Tuon an. Sie erwiderte den Blick und noch immer wurde er aus ihrem Gesichtsausdruck nicht schlau. Eine jungenhaft schlanke kleine Frau, wo er doch Frauen mit Fleisch auf den Knochen mochte. Erbin des Throns von Seanchan, wo ihm Adlige doch immer eine Gänsehaut bescherten. Eine Frau, die ihn hatte kaufen wollen und die ihm jetzt vermutlich ein Messer in die Rippen jagen wollte. Und sie würde seine Ehefrau sein. Die Aelfinn sagten immer die Wahrheit. »Wir nehmen sie mit«, sagte er.
    Endlich regte sich etwas in Tuons Miene. Sie lächelte, als wüsste sie plötzlich ein Geheimnis. Sie lächelte und er erschauderte. Oh, beim Licht, und wie er erschauderte.

KAPITEL 32

    Eine Prise Weisheit
    D as Goldene Rad war ein großes Gasthaus, direkt neben dem

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