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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wahrzunehmen. Von dieser Sorte Leute gab es zu viele in der Stadt. Der Palast ernährte jeden Tag Tausende in Küchen, die man in der ganzen Stadt eröffnet hatte, aber zu viele von ihnen brachten nicht einmal mehr die Kraft auf, sich ihre Suppe und ihr Brot zu holen. Elayne sprach in Gedanken ein kurzes Gebet für Mutter und Kind, während sie die Münze wieder in dem Geldbeutel verstaute.
    »Ihr könnt nicht jeden durchfüttern«, meinte Sareitha leise.
    »In Andor dürfen Kinder nicht verhungern«, sagte Elayne, als würde sie ein Dekret verkünden. Aber sie wusste nicht, wie sie es verhindern sollte. Noch gab es genug Lebensmittel in der Stadt, aber kein Befehl konnte die Menschen zum Essen zwingen.
    Einige der Fremden waren ebenfalls auf diese Weise nach Caemlyn gelangt, Männer und Frauen, die keine Lumpen mehr trugen und auch keine heimgesuchten Gesichter mehr hatten. Was auch immer sie zur Flucht aus ihrer Heimat veranlasst hatte, sie waren zu dem Schluss gekommen, weit genug gereist zu sein, und hatten über ihre Erwerbsquelle nachgedacht, die sie oftmals zusammen mit ihren ganzen Besitztümern zurückgelassen hatten. In Caemlyn konnte jeder, der ein Handwerk beherrschte und über etwas Tatkraft verfügte, einen Bankier mit bereitwilliger Münze finden. Heutzutage ging man in der Stadt neuen Handwerkszweigen nach. Elayne hatte an diesem Morgen bereits drei Uhrmacherläden entdeckt! In ihrer unmittelbaren Sicht befanden sich zwei Geschäfte, die mundgeblasenes Glas verkauften; nördlich der Stadt hatte man fast dreißig Manufakturen erbaut. Von jetzt an würde Caemlyn Glas nicht mehr importieren, sondern exportieren. Die Stadt verfügte jetzt auch über Spitzenklöppler, produzierte Waren, die mindestens genauso gut wie die aus Lugard waren, und das war auch kein Wunder, da die meisten Hersteller von dort kamen.
    Das hellte Elaynes Laune etwas auf – die Steuern, die diese neuen Handwerksbetriebe abführten, würden helfen, auch wenn es einige Zeit dauern würde, bevor sie viel einbrachten –, doch es waren die anderen, die ihr in der Menge am deutlichsten auffielen. Ob Fremde oder Andoraner, die bewaffneten Söldner waren am einfachsten auszumachen, Männer mit harten Gesichtern und Schwertern, die selbst dann noch großspurig daherschritten, wenn die Masse ihr Tempo zu einem Kriechen verlangsamte. Die Wächter der Kaufleute waren ebenfalls bewaffnet, grobe Gesellen, die jene Männer, die ihnen den Weg versperrten, einfach zur Seite stießen, aber verglichen mit den Mietkämpfern zurückhaltend und nüchtern erschienen. Und im Großen und Ganzen weniger Narben aufzuweisen hatten. Söldner waren in der Menge verstreut wie Rosinen in einem Kuchen. Da sie auf eine so große Ansammlung zurückgreifen konnte und da es im Winter immer wenig Bedarf für ihre Dienste gab, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie zu teuer für sie sein würden. Es sei denn, sie würden sie Andor kosten, wie Dyelin befürchtete. Irgendwie musste sie genug Männer finden, sodass die Ausländer in der Königlichen Garde nicht die Überzahl bildeten. Und genug Geld, um sie bezahlen zu können.
    Abrupt wurde sie sich Birgitte bewusst. Sie war wütend – das war sie in letzter Zeit öfters – und kam näher. Sogar sehr wütend, und sie näherte sich rasch. Eine unheilvolle Kombination, die in Elaynes Kopf die Alarmglocken läuten ließen.
    Sofort befahl sie die Rückkehr zum Palast und zwar auf dem kürzesten Weg – den würde auch Birgitte benutzen; der Bund zwischen ihnen würde sie geradewegs zu Elayne führen –, und sie nahmen die nächste Abzweigung nach Süden und betraten die Nadelstraße. Es handelte sich um eine ziemlich breite Straße, obwohl sie sich wie ein Fluss wand, den einen Hügel hinunter und den nächsten hinauf, aber vor Generationen hatte es hier nichts als Nadelmacher gegeben. Jetzt drängten sich ein paar kleine Schenken und Gasthäuser zwischen Messerschmieden und Schneidern und allen Arten von Läden – nur keine Nadelmacher mehr.
    Sie hatten die Innenstadt noch nicht ganz erreicht, als Birgitte in der Birnengasse zu ihnen stieß, in der ein paar Obsthändler noch immer an Läden festhielten, die seit den Tagen Isharas weitervererbt worden waren, auch wenn zu dieser Jahreszeit in ihren Auslagen nur wenig zu sehen war. Trotz der Menge galoppierte Birgitte mit wehendem rotem Umhang heran, dass Leute rechts und links zur Seite sprangen, und zügelte ihre graue Stute erst, als sie Elayne entdeckte.
    Als

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