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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wollte sie sich für ihre Eile entschuldigen, nahm sie sich einen Augenblick Zeit, um die Gardistinnen zu mustern und Caseilles Gruß zu erwidern, bevor sie ihr Pferd an Elaynes Seite lenkte. Im Gegensatz zu den Frauen trug sie weder Rüstung noch Schwert. Die Erinnerungen an ihre früheren Leben verblassten – sie meinte, sich so gut wie gar nicht mehr an die Zeit vor der Gründung der Weißen Burg zu erinnern, auch wenn gelegentlich noch Fragmente in ihr aufstiegen –, aber an eine Sache behauptete sie sich ganz deutlich erinnern zu können. Jedes Mal, wenn sie versucht hatte, ein Schwert zu benutzen, war sie beinahe gestorben, und ein paarmal sogar tatsächlich. Ihr gespannter Bogen steckte in einem Sattelhalfter aus Leder, ein mit Pfeilen gefüllter Köcher hing an der anderen Seite. In ihr brodelte es vor Wut und die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich noch, als sie sprach.
    »Eine halb erfrorene Taube mit einer Nachricht von Aringill erreichte vor kurzer Zeit den Palast. Die Männer, die Naean und Elenia begleiteten, wurden keine fünf Meilen von der Stadt entfernt überfallen und getötet. Glücklicherweise fand eines ihrer Pferde mit einem blutigen Sattel den Weg zurück, sonst hätten wir wochenlang nichts davon erfahren. Ich bezweilfe, dass wir so viel Glück haben, dass die beiden von Straßenräubern für Lösegeld gefangen gehalten werden.«
    Feuerherz tänzelte ein paar Schritte und Elayne zügelte ihn hart. Jemand aus der Menge rief etwas, das ein Hoch auf Trakand gewesen sein mochte. Oder auch nicht. Die Ladenbesitzer, die ihre Waren anpriesen, machten genug Lärm, um die Worte zu übertönen. »Also haben wir einen Spion im Palast«, sagte sie und presste die Lippen aufeinander; sie wünschte sich, in Sareithas Anwesenheit den Mund gehalten zu haben.
    Birgitte schien das egal zu sein. »Es sei denn, wir hätten hier irgendwo einen Ta’veren herumlaufen, von dem wir nichts wissen«, erwiderte sie trocken. »Vielleicht lässt du mich dir jetzt eine Leibwache zuteilen. Nur ein paar der Gardistinnen, mit Sorgfalt ausgesucht und …«
    »Nein!« Der Palast war ihr Zuhause. Sie würde dort nicht bewacht werden. Sie warf der Braunen einen Blick zu und seufzte. Sareitha hörte sehr genau zu. Es war sinnlos, jetzt noch den Versuch zu unternehmen, etwas verbergen zu wollen. Nicht das hier. »Hast du es der Haushofmeisterin gesagt?«
    Der eher gemäßigte Zornesausbruch, der sie durch ihren Bund erreichte, und Birgittes Blick beschieden ihr, sie solle gehen und ihrer Großmutter das Stricken beibringen. »Sie will jeden Diener befragen, der nicht mindestens seit fünf Jahren im Dienst deiner Mutter steht. Ich weiß nicht, ob sie sie nicht sogar der Folter unterziehen will. Ihr Gesichtsausdruck, als ich es ihr sagte … Ich war froh, dass ich mit heiler Haut aus ihrem Kontor rauskam. Ich selbst sehe mir die anderen an.« Sie meinte die Garde, wollte das aber in Hörweite von Caseille und den anderen nicht aussprechen. Elayne hielt das für unwahrscheinlich. Die ununterbrochene Rekrutierung gab jedermann die perfekte Gelegenheit, einen Spion einzuschleusen, auch wenn man keine Gewissheit haben konnte, dass dieser jemals einen Platz einnehmen würde, an dem er etwas Wissenswertes in Erfahrung bringen konnte.
    »Falls im Palast Spione sind«, sagte Sareitha ruhig, »könnte es dort auch noch Schlimmeres geben. Vielleicht solltet Ihr Lady Birgittes Vorschlag annehmen. Es gibt da Präzedenzfälle.« Birgitte zeigte der Braunen ihre Zähne; als Lächeln war es ein völliger Fehlschlag. Obwohl sie es hasste, mit ihrem Titel angesprochen zu werden, sah sie Elayne hoffnungsvoll an.
    »Ich habe Nein gesagt und ich meine es auch so!«, fauchte Elayne. Ein Bettler, der sich mit einem breiten Lächeln, das seine Zahnlücken offenbarte, und seiner Mütze in der Hand dem Kreis aus sich langsam bewegenden Reitern näherte, zuckte zusammen und tauchte in der Menge unter, bevor sie überhaupt daran denken konnte, nach ihrem Geldbeutel zu greifen. Sie vermochte nicht zu sagen, wie viel von der Wut ihre eigene oder Birgittes war, aber sie war angemessen.
    »Ich hätte sie selbst holen sollen«, knurrte sie verbittert. Stattdessen hatte sie für den Boten ein Wegetor gewoben und den Rest des Tages mit Besprechungen mit Kaufleuten und Bankiers verbracht. »Zumindest hätte ich aus der Garnison von Aringill genug Männer für eine Eskorte abziehen sollen. Zehn Männer sind tot, weil ich einen Fehler gemacht habe! Schlimmer

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