Das Rad der Zeit. Das Vermächtnis des Don Juan
bedeutet für mich, dass sie im Zenit ihrer Macht standen, auf dem Höhepunkt ihres Glücks, auf dem Gipfel ihrer Freude. « Was die Frage der praktischen Annahme oder Ablehnung all dessen betrifft, von der ich mich überwältigt sah, war es für mich schier ein Ding der Unmöglichkeit, den Pfad der Krieger vorbehaltlos und unvoreingenommen zu bejahen. Je mehr Don Juan mir den Pfad der Krieger erläuterte, desto heftiger mein Gefühl, er habe sich tatsächlich verschworen, mich völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Don Juans Führung erfolgte daher im Verborgenen. Sie zeigte sich aber mit verblüffender Deutlichkeit in den aus Reise nach Ixtlan ausgewählten Zitaten. Don Juan war bei mir mit Riesenschritten und ungeheurem Tempo vorgegangen, ohne dass ich es merkte, und saß mir plötzlich im Nacken. Immer wieder meinte ich, dass ich entweder kurz davor stand, guten Glaubens die Existenz eines anderen kognitiven Systems zu akzeptieren, oder so völlig gleichgültig war, dass es mir nichts ausmachte, ob es sich so oder anders verhielt. Natürlich bestand immer die Option, vor all dem wegzulaufen, aber sie war unhaltbar. Irgendwie hatten Don Juans Ermahnungen oder meine dauernde Beschäftigung mit dem Krieger-Konzept mich so sehr abgehärtet, dass ich keine Angst mehr hatte. Ich war gpfangen, aber es machte eigentlich keinen Unterschied mehr. Ich wusste lediglich, dass ich auf unbestimmte Dauer mit Don Juan zusammen war
Zitate aus
Der Ring der Kraft
Das Selbstvertrauen des Kriegers ist nicht das Selbstvertrauen des gewöhnlichen Menschen. Der gewöhnliche Mensch sucht Sicherheit in den Augen des Betrachters und nennt es Selbstvertrauen. Der Krieger sucht Makellosigkeit in seinen eigenen Augen und nennt es Demut. Der gewöhnliche Mensch ist an seine Mitmenschen gebunden, während der Krieger nur an das Unendliche gebunden ist.
Es gibt viele Dinge, die ein Krieger zu gegebener Zeit tun kann, und die er vor Jahren nicht tun konnte. Die Dinge selbst haben sich nicht geändert; was sich verändert hat, ist seine Vorstellung von sich selbst.
Das einzig Richtige, was ein Krieger tun kann, ist konsequentes Handeln, ohne Vorbehalte. Zu gegebener Zeit weiß er genug über den Pfad der Krieger, um entsprechend zu handeln, doch seine alten Gewohnheiten und seine Routine können ihm im Weg stehen.
Wenn einem Krieger etwas gelingen soll, muss der Erfolg allmählich kommen, mit großen Mühen, doch ohne Stress oder Besessenheit.
Der Innere Dialog ist es, der uns Menschen in der Welt verankert. Die Welt ist so und so, nur weil wir uns vorsagen, dass sie so und so sei. Der Durchgang in die Welt der Schamanen öffnet sich erst, nachdem der Krieger gelernt hat, seinen inneren Dialog abzustellen.
Unsere Vorstellung von der Welt zu ändern, das ist die Crux beim Schamanimus. Und das Abstellen des inneren Dialogs ist die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen.
Wenn ein Krieger lernt, den inneren Dialog abzustellen, wird alles möglich; die ausgefallensten Vorsätze werden durchführbar.
Ein Krieger nimmt sein Los auf sich und akzeptiert es in äußerster Demut. Demütig akzeptiert er, was er ist, und dies ist ihm kein Anlass zur Trauer, sondern eine lebendige Herausforderung.
Die Demut eines Kriegers ist nicht die Demut eines Bettlers. Der Krieger beugt den Kopf vor niemandem, doch gleichzeitig erlaubt er niemandem, den Kopf vor ihm zu beugen. Der Bettler dagegen fällt bei jeder Gelegenheit auf die Knie und kriecht vor jedem, den er höher gestellt glaubt, im Staub. Gleichzeitig verlangt er aber, dass ein Geringerer vor ihm im Staub kriecht.
Trost, Zuflucht, Furcht - all diese Wörter erzeugen Stimmungen, die wir zu akzeptieren gelernt haben, ohne nach ihrem Wert zu fragen.
Unsere Mitmenschen sind Schwarzmagier. Und jeder, der sich mit ihnen einlässt, wird auf der Stelle zum Schwarzmagier. Denk einmal nach. Kannst du von dem Weg abweichen, den deine Mitmenschen dir vorgezeichnet haben? Und wenn du bei ihnen bleibst, sind deine Gedanken und dein Handeln für immer zu ihren Bedingungen festgelegt. Das ist Sklaverei. Der Krieger dagegen ist frei von all dem. Freiheit ist teuer, aber der Preis ist nicht unerschwinglich. Fürchte also deine Sklavenhalter, deine Herren. Vergeude nicht deine Zeit und deine Kraft, indem du die Freiheit furchtest.
Der Fehler an den Worten ist, dass sie uns glauben machen, wir seien erleuchtet, doch wenn wir uns umdrehen und die Welt anschauen,
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