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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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besser gesagt, dir einen Vorschlag machen.« Er wusste, dass die Furcht irgendwann kommen würde.
    Der Offizier nickte. »Nimm Platz.« Dann lächelte er. »Wie ich sehe, hast du dich schon am Portwein bedient.«
    »So ist es.« Spencer erlaubte sich ein leises Lachen. »Ich hoffe, es stört dich nicht.« Er genoss den kleinen Austausch, weil er wusste, dass er in wenigen Momenten zusehen würde, wie der Mann seinen letzten Atem aushauchte.
    Max stand am Fenster seines Arbeitszimmers und beobachtete den Mann, der sich gegen die Mauer des Backsteinhauses an der Straßenecke gelehnt hatte und versuchte, in eine andere Richtung zu schauen. Max hatte denselben Mann schon des Öfteren gesehen – als er ihm und Sabine gefolgt war. Und schlagartig wurde Max jetzt klar, woher er ihn kannte. Es war der Mann, den Max vor so vielen Jahren in Cassandras Bett erwischt hatte. Ihr Diener Johns – kein Mann mit Titel und Reichtum, aber einer, dessen Gesicht und dessen Körper Frauen veranlasste, sich nach ihm umzudrehen. Natürlich würde sich Cassandra niemals in der Öffentlichkeit mit ihm zeigen, aber hinter verschlossenen Türen war er ihr Liebhaber – oder war es jedenfalls gewesen.
    Wie es schien, erledigte er nun auch noch andere Aufgaben für sie, nämlich Max und Sabine bei ihrer Suche nach der Taube zu verfolgen. Aber Johns gab einen miserablen Spion ab, weil er zu sehr auffiel: Er war mindestens einen Kopf größer und sehr viel breiter als die meisten Männer.
    Was für ein Interesse könnte Cassandra an einer uralten Waffe haben? Wenn es ihr überhaupt um die Waffe ging. Und Eifersucht auf Sabine konnte es auch nicht sein. Er hatte seit über zehn Jahren keine Beziehung mehr mit Cassandra.
    Nein, es musste etwas anderes sein.
    Dann erinnerte sich Max an Sabines Creme, die sich so schnell verkaufte, und dass er Cassandra in ihrem Laden getroffen hatte, als sie welche kaufte. Sie war schon immer eitel gewesen; jeder, der sie kannte, wusste das. Er war zweiundzwanzig gewesen, als sie ein Liebespaar gewesen waren, und war damals ganz und gar in seinen Nachforschungen über Atlantis aufgegangen. Vage erinnerte er sich, mit ihr über Atlantis gesprochen zu haben. Vielleicht hatte er ihr vom Quell der Jugend erzählt.
    Aber war es möglich, dass Cassandra etwas mit den Morden an den Offizieren zu tun hatte? Johns war zweifellos stark genug, um diese Männer umzubringen. Aber was könnte Cassandra mit solchen Taten bezwecken?
    Hatte sie eine Kopie der Prophezeiung gefunden und versucht, ihr Wissen auszuspielen, in der Hoffnung, an das Elixier heranzukommen? Max bezweifelte, dass sie schlau genug war, um sich einen solchen Plan einfallen zu lassen. Aber es würde erklären, wie der Mörder so leicht an die Offiziere herangekommen war. Jeder Mann würde Cassandra seine Tür öffnen, wenn sie darum bat.
    Vielleicht war es an der Zeit, seiner früheren Geliebten einen Besuch zu machen und herauszufinden, welche Informationen sie für ihn hatte.
    Cassandra war es leid, auf Beweise zu warten. Sie hatte nicht mehr die Geduld, sich darauf zu verlassen, dass andere die Aufgaben erledigten, für die sie angeheuert worden waren. Sie hatte es satt, immer wieder nur vertröstet zu werden. Es war höchste Zeit, dass sie die Sache in die Hand nahm und selbst nach dem Quell der Jugend suchte. Sie war überzeugt, dass diese Sabine im Besitz des Quells war. Doch bald würde er ihr, Cassandra, gehören, und mit ihm all die Magie, die er bewirkte.
    Cassandra öffnete die Ladentür, und das Glöckchen über ihrem Kopf bimmelte vernehmlich.
    »Es tut mir leid, wir schließen gleich«, sagte eine Stimme aus dem Hintergrund des Ladens.
    Cassandra ignorierte den Hinweis und ging weiter.
    Eine ältere Frau schaute um die Ecke. »Es tut mir leid, Madam, aber wir schließen jetzt. Wir werden morgen in der Frühe wieder öffnen.«
    Cassandra tat, was sie am besten konnte, und schenkte der Frau ihr wärmstes Lächeln. »Ich bin eine Freundin von Sabine und nur zu einem kurzen Gespräch mit ihr gekommen.«
    »Eine Freundin von Sabine?«, wiederholte die ältere Frau. Dann nickte sie, obwohl Cassandras Worte sie nicht zu überzeugen schienen. »Ich werde ihr sagen, dass Sie hier sind.«
    »Ich erwarte niemanden, Calliope«, sagte Sabine, als sie um den Vorhang herum in den Laden kam. Dann fiel ihr Blick auf Cassandra. »Oh, Miss St. James. Was für ein unerwarteter Besuch. Haben Sie die Lieferung nicht erhalten, die ich Ihnen geschickt habe?«
    Diesem

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