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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn DeHart
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verflixten Frauenzimmer entgeht auch nichts, dachte Cassandra ärgerlich. Miss Tobias' Lächeln und ihr Ton waren zuvorkommend, wie sie es bei jeder Kundin wären, aber Cassandra konnte nichts von dieser Freundlichkeit in ihren Augen sehen.
    »Doch, natürlich«, sagte sie. »Aber warum ersparen wir beide uns nicht die Artigkeiten? Ich kann Ihnen ansehen, dass Sie mich genauso wenig mögen wie ich Sie.«
    »Na schön«, sagte Sabine. »Was wollen Sie?«
    »Den Quell der Jugend.« Cassandra lächelte und hob die Hand, bevor Sabine bestreiten konnte, dass sie ihn besaß. »Tun Sie nicht so, als wüssten Sie nicht, wovon ich spreche. Er ist ein geheimer Inhaltsstoff Ihrer Gesichtscreme, nicht wahr?«
    » Sie haben den Chemiker zu mir geschickt«, sagte Sabine.
    Cassandra schüttelte den Kopf. »Eine unnütze Kreatur, die zudem auch noch die Dreistigkeit besaß, mir drohen zu wollen.«
    »Und Sie haben ihn umgebracht«, stellte Sabine klar.
    Cassandra ignorierte die Bemerkung. »Er mag zwar nichts herausgefunden haben, aber ich bin nicht dumm. Ich weiß, dass Sie den Quell der Jugend haben. Und ich will ihn.« Den letzten Satz unterstrich sie, indem sie eine Pistole aus ihrer Tasche nahm und sie auf Sabine richtete.
    Sabine schluckte sichtlich, aber das war das einzige Anzeichen von Furcht, das sie erkennen ließ. »Verstehe«, sagte sie ruhig.
    »Was wollte sie?«, fragte Calliope, als sie aus dem Hinterzimmer zurückkam. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie die Waffe sah. »Ach du meine Güte.«
    »Calliope!«, fuhr Sabine sie unwirsch an. »Warum bist du nicht hinten geblieben?«
    »Das macht nichts«, warf Cassandra ein. »Wir gehen jetzt alle sowieso nach hinten. Kommen Sie, meine Damen, aber bitte schön langsam.«
    Zusammen begaben sich Sabine und ihre Tante ins Hinterzimmer. Cassandra folgte ihnen dicht auf den Fersen. Dabei konnte sie nicht umhin, Sabines Kleid und ihre abgetragenen Schuhe zu bemerken. Sie war eine schöne Frau, das ließ sich nicht bestreiten, aber ihre Kleidung trug nichts dazu bei, ihr gutes Aussehen hervorzuheben. Und auch ihr Haar trug sie nicht, wie es sich gehörte. Statt es aufzustecken, wie es die meisten Frauen aus gutem Hause taten, ließ sie ihre rötlich braunen Locken in einer dichten Mähne offen auf ihre Schultern fallen. Was ausgesprochen unfein war. Doch obwohl das figurbetonte grüne Kleid nicht der neuesten Mode entsprach, stand es der Frau ausgezeichnet und betonte ihre Kurven.
    »Man sollte meinen, Sie verdienten hier genug, um sich ein Paar anständige Schuhe und Kleider zu kaufen«, bemerkte Cassandra herablassend.
    Sabine senkte den Blick auf ihre Füße. »Ich bin zu sehr damit beschäftigt, den bedauernswerten Frauen zu helfen, ihren schlechten Teint loszuwerden, um einkaufen zu gehen.«
    »Sie haben ein freches Mundwerk«, fauchte Cassandra. »Das steht Ihnen nicht, Sabine.«
    »Sind Sie hergekommen, um mir Unterricht zu geben? Darüber, wie man Kurtisane wird?«
    Die ältere Frau unterdrückte ein Kichern, was Cassandra noch mehr aufbrachte. »Halten Sie den Mund«, fuhr sie Calliope an, bevor sie sich Sabine wieder zuwandte. »Können Sie Max im Bett nicht zufriedenstellen? Oder gelingt es Ihnen nicht einmal, ihn überhaupt ins Bett zu locken?« Sie lächelte. »Ich denke, dazu könnte ich Ihnen ein paar Tipps geben.«
    Sabines Brauen zogen sich zusammen. »Vielen Dank, aber Max ist sogar sehr zufrieden mit mir im Bett.«
    Cassandra war fast nicht mehr in der Lage, sich zu mäßigen. Sie spürte, dass sie heiße Ohren bekam, und ihre Hände kribbelten. Sie zwang sich jedoch, sich nicht provozieren zu lassen. Diese kleine Hexe log, und Max war nicht der Grund, weshalb Cassandra hier war.
    »Ich will Sie nicht töten, aber ich werde es tun, wenn Sie mich zwingen. Also, wo ist der Quell?«
    »Was für ein Quell?«, fragte Calliope.
    »Sie will das Elixier«, sagte Sabine ruhig und sah Cassandra an. »Es ist nicht hier.«
    »Was soll das heißen, es ist nicht hier? Wo ist es dann?«
    »Ich habe es nicht«, sagte Sabine.
    Cassandra war nicht dumm; sie merkte es, wenn jemand sie belog. Kalt lächelnd ging sie zu der älteren Frau und drückte ihre Waffe an deren runzeligen Nacken. »Wo ist es, Sabine? Sagen Sie es mir, wenn Sie nicht wollen, dass ihre Tante eine Kugel in den Kopf bekommt.«
    Sabines Blick huschte zu ihrer Tante, dann zu ihrer Linken und danach schnell wieder zu Cassandra. Sabine war sich dessen nicht einmal bewusst, aber sie hatte Cassandra gerade

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